616 Die Entwicklung und Fertigstellung der Platte.
reinen Röntgenbilder ergeben. Das Korn des Verstärkungsschirmes ist
auf ein solch geringes Maß zurückgeführt, daß Schärfe und Klarheit
der Negative nicht beeinflußt werden; deshalb finden sie, wenn es auf
sehr kurze Expositionen ankommt, auch bei Strukturaufnahmen Ver-
wendung, z. B. bei Lungentuberkulose, Knochentuberkulose und bei
kleinen Kindern. Es ist notwendig, den Verstärkungsschirm gleich nach
der Exposition von der Platte zu entfernen, um durch dessen Nach-
leuchten eine Überbelichtung und Verschleierung des Negativs zu ver-
meiden.
Die Anwendung von Doppelplatten setzt die Expositionszeit eben-
falls um ein Bedeutendes herab. Es werden in diesen Fällen zwei
Platten Schicht gegen Schicht in die Kassette gebracht. Nach dem
Entwickeln und Trocknen werden die Platten aufeinandergelegt. In der
Durchsicht betrachtet, ergeben diese Platten ein doppelt kontrastreiches
Negativbild, ein Verfahren, das hauptsächlich bei Nieren-, Blasen- und
Gallensteinaufnahmen erfolgreich Anwendung findet.
6. Die Entwicklung und Fertigstellung der Platte.
Die exponierte Platte wird in der Dunkelkammer bei schwachem,
rubinrotem Lichte in derselben Weise wie eine Kameraaufnahme ent-
wickelt. Es kann deshalb auch jede für das Negativverfahren gebräuch-
liche Entwicklerlösung in gleicher Verdünnung Anwendung finden.
Empfehlenswert ist der langsam arbeitende Glycin-Entwickler, welcher
die Platte sehr klar hält und Fehler in der Expositionszeit, namentlich
der Überexposition, besonders gut auszugleichen vermag. Geübten
Röntgenphotographen kann auch der Metolentwickler, der Metol-Hydro-
chinonentwickler und der in stark konzentrierter Lösung käufliche Ro-
dinalentwickler empfohlen werden. Diese Rapidentwickler sind zum
Entwickeln knapp oder unterexponierter Aufnahmen, wie sie in der
ärztlichen Praxis häufig vorkommen, besonders gut geeignet. Über-
exponierte Platten schleiern bei unvorsichtigem Gebrauch solcher Rapid-
entwickler.
Ungeübten kann empfohlen werden, die Entwicklung jeder zweifel-
haft richtig exponierten Röntgenaufnahme in einem schon gebrauchtem,
also geschwächtem Entwickler zu beginnen oder in frischer Lösung mit
ziemlich reichlichem Zusatz von Bromkaliumlösung (1: 10). Wenn er-
forderlich, wird dann die Entwicklung in einem frischem und rapidem
Entwickler fortgesetzt. Knapp belichtete Aufnahmen sind gleich mit
einem frischem und energischem Entwickler zu behandeln. Die Entwick-
lung verläuft in der bekannten Weise; siehe darüber Kap. 40. Die
Dichte des Niederschlages läßt sich nur in der Durchsicht richtig be-
urteilen.
Es sei daran erinnert, daß die Entwicklung nicht zu frühzeitig
unterbrochen werden darf und daß man dem Entwickler Zeit lassen
reinen Röntgenbilder ergeben. Das Korn des Verstärkungsschirmes ist
auf ein solch geringes Maß zurückgeführt, daß Schärfe und Klarheit
der Negative nicht beeinflußt werden; deshalb finden sie, wenn es auf
sehr kurze Expositionen ankommt, auch bei Strukturaufnahmen Ver-
wendung, z. B. bei Lungentuberkulose, Knochentuberkulose und bei
kleinen Kindern. Es ist notwendig, den Verstärkungsschirm gleich nach
der Exposition von der Platte zu entfernen, um durch dessen Nach-
leuchten eine Überbelichtung und Verschleierung des Negativs zu ver-
meiden.
Die Anwendung von Doppelplatten setzt die Expositionszeit eben-
falls um ein Bedeutendes herab. Es werden in diesen Fällen zwei
Platten Schicht gegen Schicht in die Kassette gebracht. Nach dem
Entwickeln und Trocknen werden die Platten aufeinandergelegt. In der
Durchsicht betrachtet, ergeben diese Platten ein doppelt kontrastreiches
Negativbild, ein Verfahren, das hauptsächlich bei Nieren-, Blasen- und
Gallensteinaufnahmen erfolgreich Anwendung findet.
6. Die Entwicklung und Fertigstellung der Platte.
Die exponierte Platte wird in der Dunkelkammer bei schwachem,
rubinrotem Lichte in derselben Weise wie eine Kameraaufnahme ent-
wickelt. Es kann deshalb auch jede für das Negativverfahren gebräuch-
liche Entwicklerlösung in gleicher Verdünnung Anwendung finden.
Empfehlenswert ist der langsam arbeitende Glycin-Entwickler, welcher
die Platte sehr klar hält und Fehler in der Expositionszeit, namentlich
der Überexposition, besonders gut auszugleichen vermag. Geübten
Röntgenphotographen kann auch der Metolentwickler, der Metol-Hydro-
chinonentwickler und der in stark konzentrierter Lösung käufliche Ro-
dinalentwickler empfohlen werden. Diese Rapidentwickler sind zum
Entwickeln knapp oder unterexponierter Aufnahmen, wie sie in der
ärztlichen Praxis häufig vorkommen, besonders gut geeignet. Über-
exponierte Platten schleiern bei unvorsichtigem Gebrauch solcher Rapid-
entwickler.
Ungeübten kann empfohlen werden, die Entwicklung jeder zweifel-
haft richtig exponierten Röntgenaufnahme in einem schon gebrauchtem,
also geschwächtem Entwickler zu beginnen oder in frischer Lösung mit
ziemlich reichlichem Zusatz von Bromkaliumlösung (1: 10). Wenn er-
forderlich, wird dann die Entwicklung in einem frischem und rapidem
Entwickler fortgesetzt. Knapp belichtete Aufnahmen sind gleich mit
einem frischem und energischem Entwickler zu behandeln. Die Entwick-
lung verläuft in der bekannten Weise; siehe darüber Kap. 40. Die
Dichte des Niederschlages läßt sich nur in der Durchsicht richtig be-
urteilen.
Es sei daran erinnert, daß die Entwicklung nicht zu frühzeitig
unterbrochen werden darf und daß man dem Entwickler Zeit lassen