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Diest, Walther ¬von¬; Coler, Harry ¬von¬ [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Nysa ad Maeandrum: nach Forschungen und Aufnahmen in den Jahren 1907 und 1909 — Berlin, Band 10.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.29678#0082
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II. ANHANG.

ÜBERBLICK ÜBER DIE MÜNZEN VON NYSA.

VON K. REGLING.

Münzverzeichnis . . . S. 71.

Münzbilder und Kulte . S. 91.

Münzbeamte und Namen S. 97.

Indices.S. 100.

Über die Frage nach der Gründung von Nysa lehren uns die Münzen1 nichts:
weder von Athymbra, das nach Steph. Byz. s. v. Athymbra, verglichen mit Strabon
XIV 1, 46 p. 650 später in Nysa umgenannt wurde und uns nun auch inschriftlich als
Rechtsvorgänger von Nysa bestätigt ist1), noch von den beiden anderen Orten,
durch deren Vereinigung mit Athymbra eben Nysa entstanden sei, und die nach
den Gründern Athymbrados und Hy drei os benannt worden seien (Strabon 1. c.)2),
sind uns Münzen erhalten, ebensowenig von Pythopolis, das nach Steph. Byz.
s. v. Pythopolis der frühere Name eines karischen Nysa gewesen sein soll3), noch
gar von Akara, das gewiß nur einem Irrtum seine Entstehung verdankt*!).

*) Oben S. 63 f. Inschrift a Zeile 4, c Zeile 2 mit
Hillers Kommentar; vgl. auch den ’IccTpoxXrk
Ar;[r.ce/C('9o'j ’Ail'jvßptavoi, der zu Delos eine Weihung
errichtet dem IlXoitum 7.21 Kopet, Arjprjtpi, lEp-
p.e[i] ’Ävoußi, Bulletin de correspondance helle-
nique [= BCH] XI 1887 S. 274, 37. Iatrokles
heißt auch der erste Gesandte oben S. 63 In-
schrift a Z. 5.

*) Hydrela heißt eine Stadt in Phrygien (Brit. Mus.
Cat., greek coins [= BMC] Phrygia S. LXX)
gegenüber Tripolis, am 1. Mäanderufer. Athym-
brados steht (vgl. Fick, Hattiden und Danubier,
Göttingen 1909 S. 28) zu Athymbros wie Imma-
rados zu Immaros, und für die zugrundeliegenden
Ortsnamen mag man auch Synnada neben Synaos
vergleichen. (Pringsheim oben S. 30 Anm. 2 zweifelt
an Athymbrada, doch vgl S. 23). Über die angeblich
lakonische Heimat der drei vgl. Hiller oben S. 66
Anm. 1; sonstige numismatische Belege für Ver-
bindung Lakoniens mit kleinasiatischen Städten
sind: der Beiname Acc/.öocup/jvioi der Einwohner
von Amblada in Pisidien, der AaxeSoupurv auf
Münzen von Sagalassos, die Homonoiamünzen
von Lakedaimon mit Selge, Tabai und Smyrna:
BMC Lycia usw. S. CIV, CVII, CXVII, Invent.
Waddington 7052, Mionnet III 236, 1326. Vgl.
auch unten S. 92 zu flAOYTOAOTHC.

3) Vielleicht meint Steph. Byz. ein anderes Nysa (so
Malten, Archiv für Religionswissenschaft XII 1909
S. 289 Anm. 3). Freilich kennen wir in Karien
kein zweites Nysa, und es sei auf das Vorkommen
von Namen auf Pyth- in unserem Nysa in der
Familie des Chairemon (Pythodoros, Pythion,
Pythodoris) oben S. 68 und auf die schon von
Cavedoni, Spicilegio nunrismatico 1838 S. 190 hier-
zu notierte mehrfache Darstellung des pythischen
Apollon auf den Münzen von Nysa, unten S. 94,
hingewiesen: war etwa Pythopolis ein weiterer
der am Synoikismos von Nysa beteiligten Orte? —
Stephanos’ Herleitung des Namens Pythopolis
von dem reichen, aus dem Xerxeszug bekannten
Privatmann Pythes (vielmehr Pythios, Hcrodot
VII 2 7 ff.) ist natürlich verkehrt.

4) Aus einer offenbar verwirrten Notiz im Etym.
magnum s. v. ’Axapot, wo Athymbros Gründer
eines (sonst unbekannten, etwa mit dem Heilig-
tum Akaraka bei Nysa identischen?) angeb-
lichen Akara in Karien, vüv xaXoupsvrj
Niaoa, ist und den hindurchlaufenden Fluß nach
sich ’Aifupßpov 7) 06pßpov nennt, gewinnen wir das
eine (Malten S. 289 Anm. 3), daß Athymbros so
aus Thymbros abgeleitet ist wie Ätymnios aus
Tymnos, Aphareus aus Pharai usw. (vgl. Tümpel
in Pauly-Wissowas Realenzykl. s. v. Ätymnios,
 
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