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für das übrige Deutschland.

«ammiljchx agg, Post-
anstalten ».Bucht, and-
des In. „nd Aus.
an tsnehnienAbonnementS
ben auswärtigen
Buchhandel in Commission
d» N,c°,»j.^bn Buch.

Handlung ^ B„lin.

f Rio. 7. f

Mittheilungen und Corrc-
spondenzen aller,Art, welche
den Inhalt der Zeitung be-
treffen, sind an die „Ne-
daction der Dioskuren^^
(Dessauerstr. Annoncen
für die Zeitung aus Berlin
sowie Reclamationen an die
„Expedition der DioS-
kuren" (ebend.j, Annon-
cen von au Sw ärts an die
Nicvlai'fche Buchhandlung
zu richten.

fPreis einer einzelnen
Nummer 5 Sgr. ohne Kunst-
beilageZ

Zeitschrift für Kunst, Kunstindnstrie und künstlerisches Leben,

redigirt unter Mitwirkung einheimischer und auswärtiger Kunstfreunde

von

Dr. Max Schasler,

Secretair des „Museums für Kunst und künstlerische Interessen" in Berlin.

^^Nöefntie Artikel: „Der Abschied Karl's I. von seinen beiden Kindern." — „Die
Photographie."

^'Orrcfpoutjen^cn: 8 Rom (11. Sunt)- — Np London (im Juni). —

^unkchronik: Nekrolog Fritz Hildebrandt'S. — Verschiedene Lokalnachrichten ans
^ erlin, Magdeburg, München, Hannover, Meiningen, Frankfurt
M., Ulm, Brandenburg, Carlsruhe, Basel, Regens bürg, Mann -
.heim, Paris, London, Rotterdam, Neapel.

alt:

Rimüiiistitute: Königliche Akademie ber] Künste zu Berlin. — Wissenschaftlicher Kunst-
verein in Berlin. — Das Museum für Kunst und künstlerische Interessen. —
DaS Germanische Museum in Rürnburg, — Der österreichische Kunstverein in
Wien. — Kunstverein zu Gotha.

flestnmniükersicht der Äusstellungs-Tyclen der verschiedenen deulschen Runflver-
cine im Lause des Oahrcs 1856.

Die Äunftbeilagen

* „Oltltf I» nimmt <flÖfCfjt6Ö uon fßtllßfl Dtillöcni , Historiengemälde von Prof. Julius Zchradec, nach
der für den großen Vereinsstich des „Museums für Kunst und künstlerische Interessen" ausgesührten Kreide-
zeichnung photographirt von Ädlich;

„Portrait des verstorbenen Landschaftsmalers Fritz Hildebrandt", nach der Zeichnung vom Hofmaler und Professor
Eduard «öiföeöranöt, lithographirt von rfecfiert,

erhalten die hiesigen Abonnenten einige Tage nach Empfang dieser Nummer; und zwar ist die Spedition beauftragt, sie zugleich
"m t>ev Duartalsquittung und nur nach Berichtigung derselben auszuliesern.

Berlin, am 1. Juli 1856.

Wie O.rpedltmn der „Wmsknrm".

Der Abschied Karl's I. von seinen beiden Kindern.

Historiengemälde v -o n Professor Julius
(Siehe die photographische Kunstbeilage)
Als das Meisterwerk Julius Schrader's die Kunstfreunde Berlins
(■* tcri3cu Jahre nach der Sachse'schen „Permanenten Gemälde-Ausstellung"
so „die Dioskuren" noch nicht das Licht der Welt erblickt. Um

aünst' ergreifen sie jetzt, wo sie durch das Zusammentreffen verschiedener

Abbild ^'"ltände in den Stand gesetzt sind, ihren Lesern eine treffliche
des schönen Gemäldes zu geben, die Gelegenheit, um auf

S ch r a d e r,

f-jt- eu.un8 desselben aufmerksam zu machen und eine Erklärung der Kompo-
" ^"^äufügen, welche zugleich eine Erklärung der Kunstbeilage selber ist.
schwe'st ** Karls I. von seinen Kindern" stellt eine der

des N, 1 Prüfungen dar, welche der unglückliche König vor seiner Besteigung
Beicht " Wüstes, das ihm Cromwell errichtete, durchzumachen hatte. Sein
hatt/ L'hta"' tet Juxon, mit welchem der König lange Zeit zugebracht,

Hast fl” Absolution ertheilt: so versöhnt mit dem Himmel und ohne

lichen Se" ^de, blieb ihm nur noch eine letzte Pflicht übrig, den väter-

Prinr ^Er die Häupter seiner beiden Kinder, der vierzehnjährigen
zuspreche *" Elisabeth und des kleinen Herzogs von Glocestcr, aus-
Werfen ' ^en letzten Kuß auf ihre jugendlichen Stirnen zu drücken, —
Haupte ■lCa' C*nen dlick auf diese mit erschütternder Wahrheit dargestellte
üUippe, Neben dem Stuhle, auf dem der König sitzt, kniet, ein ergrei-

fendes Bild stummer Verzweiflung, Elisabeth ans einem grünen Sammet-
kissen und lehnte ihr bleiches Gesicht an die Schulter des Vaters, während
die brennenden Augen, in denen der Quell der Thränen versiegt ist, ziellos
vor sich Hinstarren. Der König hat seine Rechte liebevoll tröstend um ihren
Leib gelegt, während seine Linke auf dem lockigen Haupte des blühenden
Knaben ruht, auf dessen jugendlichen Zügen sein sinnender Blick mit dem
Ausdruck tiefer Wehmuth haftet. Diese Ruhe des Königs, eine Mischung
ergebener Resignation mit milder Hoheit, bildet einen ergreifenden Kontrast
einerseits zu der Verzweiflung Elisabeths, die das dem Vater bevorstehende
Schicksal kennt, andererseits zu der durch den Schmerz der Schwester und
die feierliche Stimmung des Vaters geweckten Angst des Knaben, welcher
eben noch munter hereinsprang, um wie gewöhnlich seinen Platz ans seinen
Knieen zu suchen, nun aber, von einer plötzlichen Ahnung ergriffen, mit leb-
hafter Geberde die Hand gegen Elisabeth ausstreckt, als frage er: „Was
weinst Du? Was will man dem Vater thun?" — Aber die Antwort bleibt
aus. Elisabeth, nur in ihren Schmerz versenkt, hört nichts, und Karl selbst
fragt sich, indem er die noch so reine und faltenlose Stirn seines Sohnes
betrachtet, was das Schicksal dieses jungen Kopfes sein werde, ob er jemals
mit einer-Krone geschmückt, oder wie das Haupt seines Vaters unter dem
 
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