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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0091

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Deutsche Kunst-Zeitung.

Hsuptorg« der Deutsche« KmOvereme.

h Neunter Jahrgang.

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lirratisgegebfn und rrdigirt


> 28. Februar

\ JM 9.


Dr. M.u Schuster.

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' 1864. |

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2. Für Großbritanien, Amerika und Australien G. Bender's Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London. 8, Little Newport-street
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Alchandclnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXXIV. Rosa Bonheur (Schluß.)

Korrespondenzen: (JWi en, imFebr. (Februar-Ausstellung des
österr. Kunstvereins. — München, im Febr. (Bischer; Ko-
stümball). — F. New-Jork, den 20. Jan. (Amerikanische
Kunstanschauung; Grundsteinlegung d. neuen Akademie-Ge-
bäudes u. s. f.)

Kunstgeschichte u. Antiquitäten: Zur Baugeschichte der Marien-

a 11:

bürg von R. Bergan.

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Köln, Pesaro,
Rotterdam.

Kunst-Kritik: Berliner Knnstschau: Perm. Gemäldeausstellung
v. Sachse. — Lepke's Gemäldehandlung.

Kunstinstitute u. Kunstvercinc: Zur Reorganisation der Kunst-
v-reine. — Archäologische Gesellschaft in Berlin.

Ausstellungskalender. — Kunstverkchr. — Briefkasten.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstter der Gegenwart.

xxxiv. Rosa Bonheur.

Bon R. Fischer. (Schluß.)

as Herz unser Künstlerin ist edel und
gefühlvoll. Mit treuster Aufopferung
hat sie für ihren Vater und ihre Ge-
schwister jahrelang gearbeitet. Hilfs-
bedürftige Freunde und Kunstgenossen
stnden ihre Hand stets offen. Sie
spendet ihre Gaben mit theilnehmend-
ster Bereitwilligkeit und dem noblen
Wesen, welche das Zeichen wahrer
Humanität und freier großer Lebens-
Anschauung sind. Gar manches Pfand
hat sie für Andere stillschweigend auf
den Leihämtern eingelöst. Nachdem

ihr erst das Geld schnell und in Massen zufloß, verwandte sie
es ebenso freigebig für Anderer Bedürfnisse, wie für eigene
Studien. Fern von Geiz und Habsucht, wies sie oftmals
glänzende Aufträge zurück, wenn sie ihr nicht zusagten. Wie
sie denn einen Tag einen reichen Holländer, welcher innerhalb
zwei Stunden eine kleine in seiner Gegenwart gemalte
Skizze wünschte und tausend Gulden dafür bot, mit den
einfachen Worten des Bedauerns abwies: „je ne suis pas
inspire'e“, so schenkte sie an einem anderen Tage eine
Zeichnung weg, die mindestens tausend Franks werth war.
Kurz, sie beweist überall ein fühlendes Herz für die Leiden
ihrer Mitmenschen und unterstützt Viele reichlichst, ohne
daß die rechte Hand weiß, was die linke thut, mit ebenso
gewissenhafter Diskretion, als edler Großherzigkeit. Ihren
Geschwistern ist sie eine treue, liebende Schwester, ihren
Kunstgenossen eine theilnehmende Freundin, Allen ein nobles
Weib, über jedes niedere Interesse erhaben, und daher
 
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