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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0122

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Deutsche Kunst-Zeitung.

HkrauLgegebeil und redigirt

Di-. Max Schasler.

Abonnementsbedingungen.

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—Xi Sogen 4to I! 1. Für Deutschland sämmtliche poftanllalien, Buch- und Dnnllhandlungen

zum Abonnementspreise von iz Thlr. pränumerando pro Quartal.— Preis J 2. Für Großbritanien, Amerika und Australien E. Lendec's Buch-

einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen Handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Little Newport-street
außer der „Expedition der Dioskuren" an: ) Deieesrer-sq.

Redactionsbureau Yictoriastrasse . 16.

Inhalt:

Abtzandclnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXXVI. Karl Spitzweg. (Schl.)
— Das Wormser Lutherdenkmal von E. Rietschel. (Forts.)
Korrespondenzen: ff Bremen, im März. (Ausstell, d. Kunst-
vereins rc.)— © Wien, im März. (Märzansstell. d. österr.
Ännstvereins.) — B. Breslau, Mitte März. (Die Ausstell,
d. Kunstlerver. im Zwinger.) — R. Paris, im März. (Die
Lociete nationale des Beaux-Arts u. ihre Ausstellung.)

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus München, Prag.

Kunstliteratur n. Album: Album. K. F. Lessing, Luthers

Anschlag der Thesen rc. — A. Breisig's Aufnahmen von
Schloß Marienburg. —

Kunstinstitute u. Kunstvereine: Archäologische Gesellschaft in
Berlin. — Westdeutscher Cyklus. — Konkurrenz für den
Bau eines Museums zu Amsterdam. — Denkmals-Konkurrenz
für Haag. — AuSstrllungSkalender. — Briefkasten.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

xxxvi. Karl Spitzweg.

Bon Regnet.
(Schluß.)

as Selbstvertrauen von
Spitzweg war so schwach,
daß es H an so n's gan-
zen Einflusses auf seinen
Freund bedurfte, ihn der
Kunst zu erhalten, und noch jetzt, nach
so schönen Erfolgen, ist kaum ein Künst-
ler von größerer Bescheidenheit zu fin-
den als er. Sie veranlaßte ihn auch
längere Zeit, ohne Verösfenlichung seines
Namens zu arbeiten.

In jenen Tagen machten die flie-
genden Blätter von Braun und Schnei-
der und München ein bis dahin bei-

spielloses Aufsehen und Glück. Spitzweg wurd bald
(1806) einer ihrer fleißigsten Mitarbeiter, ihm verdanken
sie den bekannten Türken und die köstliche Reihe zeitge-
gemäßer Denkmäler für Fanny Elsler, den Erfinder
des Frackes u. A., sowie seine unübertrefflichen Theater-
Scenen. Spitzweg ist anbrauchbaren Stoffen unerschöpflich,
eine Eigenschaft, welche nicht allen neueren Künstlern
innewohut. Er wird darin einerseits durch seine wissen-
schaftliche Bildung, andererseits durch eine überaus glück-
liche Begabung, tiefe Blicke in das menschliche Leben zu
thun, unterstützt.

Seiner Richtung nach ist Spitzweg Romantiker,
aber im besten Sinne des Wortes, und eben dadurch
Moriz von Schwind geistig verwandt, mit dem er auch
die Tiefe des Gemüthes gemein hat.

Seine zahlreichen Bilder, von denen er eine sehr be-
trächtliche Anzahl ans Bestellung wiederholt malen mußte,
und welche nicht blos in Europa, darunter in bedeutenden
fürstlichen Galerien, verbreitet, sondern auch in Nord-
 
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