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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0428

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\ Neunter Jahrqansi.

M 48.

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HerayLgegebkil und redigirt

von

I)r. Mar Schasler.

?27. November '

Adonliementsbkdingnngen.

Die Moekuren" erscheinen wöchentlich tSonntagS) in t—iz Bozen 4to ! 1. Für Deutschland sammtliche pastanttaktcii, Buch, und Annllhandlunge«

zum Abonnementspreisc von 1j Thlr. pränumerando ;»c> Quartal. — Preis 2. Für Großbritanien, Amerika und Australien V. Bender's Buch-

einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen Handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Litt]e Newport-street
außer der „Erpedilion der Oioskureo" an: : llsico8ter-sg.

vi. R e<Ia ei ionsbiirejm Vict»ria«trasse INi• o. 16.

Inhalt:

'„’ibljanöiinöcr 'Slrtifcl: Studien zur Charakteristik bedeutender ruhe, Breiten in Baden, München, Graz, Wien, Rom, Pa-

Künstler der Gegenwart. XL. Joseph Wiertz v. H. A. Müller. - ris, Madrid, Dublin.

(Fortsetzung.) Kunst-Kritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Frts.)

Korrespondenzen: 8 Stuttgart (Eingesandt). — chMarien- Kuustinstitutc 11. Knnstliercine: Archäologische Gesellschaft in
werder, den 23. Novellier. (Vandalismus.) Berlin. — Westdeutscher Cyklns.

Kunstltironik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Karls- AnSstellungökalcndrr. — Briesknsten.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

XL. Joseph Wiertz

von H. A. Müller. (Forts.)

lb des hochgelegenen, cle-
, aber langweiligen Thci-
les der Stadt befindet sich ans
c i»e m h i n t er d e m S t a t i 0 n s g e b än d e
des Luxemburger Bahnhofs be-
legeneu Hügel, zwischen dichten
Baumen versteckt, das sogenannte
„Museum Wiertz", welches zu-
gleich Wohnung und Atelier des
Künstlers umfaßt. Bekanntlich
ließ die Stadt eS ihm auf ihre
Kosten erbauen als Gegengabe
für ein ihr von Wiertz geschenktes Altarbild, llud dieses
Gebäude ist als ein nach unseres Meisters Angaben er-
richtetes in seiner Art merkwürdig. Mit seinen umgestürz-
ten Säulen, seinen künstlichen Rissen und seinen fragmen-

tarischen Skulpturen gleicht es einer Art von Ruine, der
man, um sie vor fernerem Verfall zu schützen, ein stackes
Glasdach gegeben hat. Im ttebrigen rings herum kein
Fenster, nur an der das Wohnhaus ausmachenden Seite*)
erhält mau für die Kleinigkeit von 50 Centimes, die, wie
mau mir sagte, fast die einzige Einnahme des eigensinni-
gen Menschen bildet, der seine Bilder nie verkaufen will,
sondern höchstens hin und wieder ein Portrait malt, Ein-
tritt in den hohen, weiten Raum, an dessen Wänden rings
umher die großartigsten wie die lieblichsten Gestalten er-
scheinen. An einer der Schmalseiten des Saales ist ein
großes Podium, aus welchem der Künstler mit den eiser-
nen Hanteln, Kugeln und sonstigem Geräthe, das neben
der Eingangsthür liegt, seine täglichen gymnastischen llebun-
gen zu machen scheint.

Die 41 Bilder, welcke das Museum enthält, gehören
entweder dem religiös-historischem oder dem mythologischen
Gebiete an und sind dann rum Theil von so kolossalen

*) Worin die Aehnlickkeit mit den Ruinen von Pästnm be-
stehen soll, die Watteau findet, ist mir nicht klar geworden.
 
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