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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0168

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o.


Neunter Jahrgang.

J\i 17.

"O

Hrrallsgegeben und redigirt

von

vr. Max Schasler.

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2. Für Großbritanien, Amerika und Australien <0, Bender's Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Little Newport-street
Leicester-sq.

Redactionsbureau Yictoriastrasse Nro. 16.

Inb

Abhandclnder Artikel. Das Thier als Motiv künstlerischer
Darstellung von M. Sr. (Forts.) — Studien zur Charak-
teristik bedeutender Künstler der Gegenwart: XXXVII. Fried-
rich Preller (Forts.)

Korrespondenzen: | Bremen, im März, (die Kunstausstellung
des norddeutschen Gesammtvereins. Forts.) — ^ München,
im April. (Restauration der Frauenkirche. Nationaldenkmal
für König Max. Schluß.)

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, München, Wien, Triest.

alt:

Kunstindustrie u. Technik: Pettenkofers Regenerationsverfahren.
Kunstliteratur ll. Album: Kunstliteratur: A. Haack, Victoria.
Album: Schultheiß, Die Gefangennehmung der Familie
des Königs Manfred von Hohenstaufen. — G. Bartsch,
William Shakspeare.

Kunstinstitute u. Kunstvereine: Wissenschaftlicher Kunstverein.
— Archäologische Gesellschaft zu Berlin. — Akad. Kunstaus-
stellung in Berlin. — Konkurrenz für den Bau des Mu-
seums in Amsterdam. — Auöstellungskalender.

Aas Hljier als Motiv Künstlerischer Darstellung.

(Fortsetzung.)

ie dritte Stufe, bemerkten wir am
Schluffe unsers vorigen Artikels über
>dies Thema, zeigt das Thier im
^ Affekt oder überhaupt in einer be-
stimmten positiven Lebensäußerung.
Dies ist ein bedeutender Schritt.
>Denn erst in der Action offenbart sich
der Charakter des Thieres nach seiner
geistigen Seite hin, worunter wir so-
wohl das Temperament wies das in-
tellektuelle Leben deffelben verstehen.
Es tritt aus seiner allgemeinen Gel-
tung als Vertreter seinerGattung heraus und gewisiermaaßen
als Individuum auf. Daß diese Erhebung zu einer relativen
Individualität in dem Thiere vorhanden ist, geht schon

von M. Sr.

daraus hervor, daß sie bei den weniger intelligenten Thieren
in viel geringerem Maaße bemerkbar wird als bei den geistig
begabteren. Eine Kuh z. B., ein Hammel, eine Gans u. s. w.
sind fast nur Gattungsrepräsentanten; wir sagen „fast:"
denn wer sich speciell mit ihnen beschäftigt, sich so zusagen in
ihr Leben hineinlebt, wird bald erkennen, daß eine vollkommne
Gleichheit und Unterschiedslosigkeit, auch in geistiger Be-
ziehung, nicht vorhanden ist, und daß z. B. trotz aller
scheinbaren Gleichheit in dem Ausdruck des Schaafsmä-
ßigen doch keine zwei Hammel gefunden werden dürften,
die durchaus denselben physiognomischen Typus dieses Aus-
drucks zeigen. So werden die zu Stier- und Hahnen-
kämpfen bestimmten Thiere nicht nur in Rücksicht auf ihre
Kraft und Gelenkigkeit, sondern auch in Beziehung auf
ihre geistigen und moralischen Qualitäten, ihr Tempera-
ment, ihren Muth, ihre Ausdauer n. s. w. geprüft, und
diese von den Kennern in genauer Weise charakterisirt
 
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