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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0392

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\ Neunter Jahrgang.


Ntrunsgegedkn und redigirt


30. Oktober j

| Ml 4 <


vr. Max Schasler.

tf

1862. <

Abonnementsbedingungen.

„Die Divskuren" erscheinen ivöckentlich (Scnnkagö) iv. 1—1Z Bogen 4w , 1. Für Dcutscchlaiid sammlliche Pollnnficiticn, Bucli- und Dunühandlungen

j.um Abonnementspreise von 1J Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis 2. Für Großbritanien, Amerika und Australien B. Bender's Buch-

einer einzelnen Nunimer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen / Handlung und General-Aeitungs-Agentur in London. 8, UirUe die» port-slrsei
außer der ..Trpediiion der Oioskuren" an: ! Leieester-sq.

Redactionsbureau Victoriastrasse INVo. 16.

Inhalt:

Korrespondenzen: Königsberg, den 18. Oktober. (Enthüllung Kunst-Kritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Frts.)

der Kantstatue.) ... ! — Permanente Gemäldeausstellung v. Sacbse. (Schluß.)

Knnstctironik: Lokalnachrichten aus Berlin, Wien, Jnsbruck, Kunstinstltute u. Kunstverein : Verein für Geschichte der bil-
Bajonne, Kopenhagen. — Kuriosttätcn: Zur Naturgeschichte dendeu Künste in Breslau. (Schluß.)

der Kritik. III. AuSstcllungskalcudrr.

Korrespondenzen.

sehnlicher Gebäude und Aufschüttungen auf dem Terrain
des alten Schloßgrabens entstanden, auf welchem auch
Kant's Gärtchen lag. Vor diesem Gärtchen erhebt sich jetzt
die Rotunde, welche das Denkmal umschließt, rechts und
links von kleinen Häusern, die allerdings etwas stören,
aber für den weiteren Umblick von den Massen eines Schloß-
flügels aus der einen, des schönen PoslgebäudeS auf der
andern Seite eingefaßt. Ist erst das längst zum Abbruch
bestimmte alte Haus beseitigt, das den Fernblick noch hin-
dert, so wird sich, da auch der grüne Thurm in der Kneip-
hösischen Langgasse nun gefallen ist, eine prächtige Aussicht
von dort ans, die Kantstraße entlang, nach dem Denkmal
hier eröffnen, das also dem Platze, der nächsten Umgebung
und der ganzen Stadt zur höchsten Zierde gereicht.

Abbildungen nach Rauch's Handzeichnung und verklei-
nerte Kopien nach dem Gypsmodell haben das Kunstwerk
längst bekannt gemacht. Es ist keine bloße Wiederholung
der Reliefstatue am Sockel des Friedrichsdenkmals, wiewohl
diese einst Anregung dazu gab, bei dem Meister eine Kant-
statne für Königsberg zu bestellen. Aber die Erscheinung
des Dargestellten ist eine ganz ähnliche, wiedort, nur mit
den durch die Jsolirung gebotenen Modifikationen. Ist
Kant dort im Gespräch mit Lessing dargestellt, so scheint
er sich hier im Gespräch mit aller Welt zu befinden und

önigsberg, den 18. Oktbr. (Ent-
hüllung der Kantstatue.) —
Die seit Jahren sehnlich erwartete
Ausstellung und Enthüllung des
„Kantdenkmals" ist seit heute nun
eine Thatsache. Rach einem akade-
mischen Akt in der Aula der Uni-
versität, der unter den Auspicien
des zeitigen Prorektors Professor
v. Witt lg stattfand, begab sich
der Zug der Festtheilnehmer an Ort und Stelle, wo
die Inauguration durch eine Festrede des Prof. Schubert
erfolgte. Ein Festmahl beschloß die Feier, die sehr einfach
und prunklos war. Was den Theilnehmern daran immer
erinnerlich bleiben wird, ist die Freude, Rauch's Meister-
werk zum erstenmal im Licht der Sonne blinken gesehen
zu haben, dies kostbare Abbild des großen Weisen, der
zeitlebens unserer Vaterstadt angehört hat, indem er der
Welt gehörte, gebildet von der Hand des größten Künst-
lers im Fache der Portraitbildhauerei.

Das Denkmal hat seine passende Stelle in der Nähe
von Kant's ehemaligem Wohnhause gefunden, auf einem
Platze, der erst neuerdings durch den Abbruch alter unan-
 
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