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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0444

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Ink,

Adhcindeluder Artikel: Ueber die Abbildung des Todes, von
Di'. M agg. — Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart. XD. Joseph Wiertz v. H. A. Müller.
(Forts.)

Korrespondenzen: H Dresden (Akademisches Jubiläum). —
F. München, Ans. December. (Die „Ruhmeshalle" von
Schwörer; Knoll's „Metzgersprung-Brunnen.")

Kunstchronik: Lokalnachrichteu aus Düsseldorf, Köln, Weimar,
München, Prag, Wien, Krakau, Athen, Mailand, Lyon,

alt:

Paris, Antwerpen, London, Christiania.

Kunst-Kritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Frts.)
Kunstlitcratur n. Album: Kunülitcratur: G. Lasius, Die
Baukunst in ihrer chronologischen und konstruktiven Ent-
wickelung. — Westermanws Jllustrirte deutsche Monatshefte.
Kunstinstitntc u. Kunstvereine: Wissenschaftlicher Kunstverein
in Berlin. — Berliner Künstlerverein. — Deutsche Kunst-
genossenschaft.

Ausstellungskalender.

Weber die Wöbitdmrg des Todes,

von Din Magg in Constanz.

altgriechischer
Gräber sind

er Tod ist für den den-
■' v kenden Menschen die An-
kündigung der Freiheit."
— Wer diesen philosophi-
schen Grundsatz kennt und
mit dem abstrakten Begriff des Todes,
als Gottheit, vertraut ist, der wird den
principiellen Widerspruch in der Abbildung
des Todes als Skelett nicht verkennen.
In der That fällt dieser Widerspruch be-
sonders in die Sinne auf den christlichen,
namentlich katholischen Friedhöfen. Hier
sieht man die Synibole des Todes nach
und römischer Art neben den Skeletten; die
Blumengärtchen und am Allerseelentag (2. No-

vember) wird der Friedhof gleich einem allgemeinen Gar-
ten zum Lustwandeln hergestellt; aber nebenbei grinst uns
der Schädel eines Todtengerippes entgegen, als wollte er
sagen: „Geht mir mit euren philosophischen und theologi-
schen Vorspiegelungen von Auferstehung und Wiedersehen!
Schaut mich an! Ich bin die Auferstehung und das Le-
ben, denn ich allein wandele mit einer Sense stets unter
euch und mähe 'Gras von dem Erdboden weg, damit ihr
werdet wie ich — ein Skelett."

Was können wir dem Bilde der Verwesung antworten,
so lange wir ihm einen Platz aus dem Acker Gottes ein-
zunehmen gestatten? Nichts. — Erst wenn wir uns ent-
schließen, den Tod in effigie zu tödten, mögen wir etwa
Folgendes zu unserer Rechtfertigung ansühren: Die christ-
liche Religion ist die Religion der Liebe. Sie wird wegen
dieser vortrefflichen Eigenschaft allen andern Religionen
ihrem inneren Werthe nach vorgezogen, und ihre Bekenner
 
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