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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 9.1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.1202#0081
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64

Beendigung des Cyclus über die Kunstwerke anderweitig verfügen
sollten. . . .
Im Verlauf des Ausstellungs-Cyclus können die Einsender
nur bei einem etwaigen Verkauf des eingesandten Kunstwerkes oder
falls solches der Disposition zufolge nicht den ganzen Cyclus zu
durchlaufen hat, eine besondere Benachrichtigung gewärtigen. Nach
Beendigung der Ausstellungen des Gesammtvereiues wird nur eine
allgemeine Anzeige über den erfolgten Rückversand in dem Berliner
Staatsanzeiger, den Hamburger Nachrichten und der Augsburger
Allgemeinen Zeitung erfolgen.
Etwaige Anfragen und Reclamationen sind während des Aus-
stellungscyclus an den jedesmal ausstellenden Verein, nach Beendi-
gung desselben und zwar spätestens bis zum l.März des folgenden
Jahrs an den Vorstand des Neuvorpommern'schen Kunstvereins zu
richten. Reclamationen der Künstler oder Einsender, welche bis zu
' diesem Termin nicht in vorstehender Weise geltend gemacht sind,
werden nicht berücksichtigt und sind die Vereine nicht verpflichtet,
sich überall nur darauf eiuzulassen.
6. Prcisvorschrift. Die Preise der Kunstwerke sind in Louis d'or
oder Preußisch Courant anzugeben. Wo hiergegen gefehlt ist,
werden der Friedrichsd'or stillschweigend dem Louisd'or gleich, andere
Münzen aber zum laufenden Course des Ausstellungsortes berechnet
und hiernach die Preise in Louisd'or oder Preußisch Courant aus-
bezahlt, Reclamationen dagegen aber überall nicht angenommen.
Im eigenen Interesse der Künstler werden diese dringend
gebeten, ihre Preise doch ja nicht zu hoch und nicht höher an-
zusetzen, als wozu sie ihre Werke äußerst erlassen wollen, auch
ihre Verkäufe nur durch die Vereine abschließen zu lassen, weil Ver-
handlungen auf anderem Wege vielfache Unzuträglichkeiten hervor-
gerufen haben.
7. Verkauf und Zahlung. Der Verkauf eines Kunstwerks wird dem
Künstler oder Eigner von demjenigen Vereine, bei welchem derselbe
Statt gefunden hat, angezeigt und von diesem nach geschehener
Eincassiruug nach Schluß der Ausstellung des betreffenden Vereins,
Zahlung geleistet. Letztere geschieht in portofreier Uebersendung,
jedoch auf Risico des Empfängers, wogegen die Empfänger ver-
pflichtet sind, eine eigenhändige Bescheinigung des Empfangs an den
Verein zurückzusenden.

Ueue Erscheinungen.
In den vervielfältigenden Künsten.
Winterlandschaft mit Runenstein. Gem. von A. Achenbach.
Gest, von W. v. Abbema. qu.-Fol. 3 Thlr.
Die Geschwister. Gem. von E. Geselschap. Gest, in Mezzo-
tinto von F. Werner. Fol. 4 Thlr.
Verniers konnenrs rendus an Lernte ä'vxrnont st äs
voorne. Gem. von Louis Gallait. Gest, von Achill Martinet.
qu.-Fol. Weiß Pap. 22 Thlr. Chin. Pap. 28 Thlr. V. d. Schrift,
weiß Pap. 44 Thlr. Chin. Pap. 56 Thlr. spreuvs ä'rrrtists 96 Thlr.
sxreuvs äs rsmarcxus 120 Thlr.
Die Madonna mit dem Christuskinde in der Kirche zum heil.
Appollinarius bei Remagen. Gem. von E. Deger. Gest, von I.
Keller. Fol. Weiß Pap. 8 Thlr. Chin Pap. iO'-/z Thlr. Vor d.
Schr. w. Pap. 16 Thlr. Chin. Pap. 2 Thlr. exrsuvs ä'art. Chin.
Pap. 56 Thlr. sxrsuvs äs rsmarqus 80 Thlr.
- Die Fresko-Bilder in der Glyptothek in München, von P. v.
Cornelius. I. Lief. Die Unterwelt, gest. von Ed. Schaeffer.
Die Nacht, gest. von dems. Die -Zerstörung, von Troja, gest. von H.
Merz. gr. qu.-Fol. Subscriptiouspreis für die Lieferung m. d. Schr. auf
w. Pap. 18 Thlr., chin. Pap. 24 Thl. V. der Schr. w. Pap. 36 Thlr.,
chin. Pap. 48 Thlr. Die Blätter werden auch einzeln abgegeben.
Omars Spiritus landet dominum! (Das Engelständchen.)
Gem. von Th. Mintrop. Gest, von H. Nüsser. Fol. Weiß Pap.
5 Thlr. Chin. Pap. 7^ Thlr.
U. In der Literatur.
vie ältesten Lrlasßsemälds des Ltroriierru-Ltiktes
KlosterueullurA', Nllä äis Dilänisss äsr önbsndsrAsr in äsr
6i3tsr!2.-^bt6Hl6UiA6Qlrr6ur:. Von Oam s8ina. — Osk.

Lividale in ^riaul und seine vlonumente. Von R.
LitsIbsrAsr von Läslbsr^. ß-r. 4. Asü. IKIr.
Lunstdenkmale des Mlittelalters in Lteiermark. Von
L. Haas, §r. 4. Osb. 24 8§r.
ALLttelalterliolie Lunstdenkmale in 8al2dur§ Von C.
HsIäsr, §r. 4. Osll. 1 */z IRIr.
Lunstdenkmale des IMttelalters irn ILrsiss ok dein
"Wiener Walde ä. LrrlisrLOAtb. Risäsr-Oestsrrsieli. Von L. V.
8 a etc sn, §r. 4. Osb. 1'/^, 'I'blr.

Nachrichten.

n. n. München. 6. Febr. Wir haben einen schmerzlichen
Verlust zu beklagen. Gestern Mittag starb am Typhus Charles Roß,
im besten Mannesalter und ini vollen Flor seiner künstlerischen Kraft.
Die Münchener Landschaftsmalerei verliert in ihm den letzten Vertreter,
jener stylvollen Richtung, die sich mit der Erneuerung der deutschen
Kunst auch in der Landschaft Bahn brach, seitdem aber, weil auf diesem
Gebiet monumentale Aufgaben fehlten, nur von Wenigen mit treuer
Hingebung verfolgt worden ist. Seit Rottmanns Tode stand Roß mit
seinem Streben hier so gut wie allein, und erst als sein Naxos auf der
großen Pariser Ausstellung in seiner reinen Hoheit die Virtuosenkünste,
die sich neben ihm vorzudringen suchten, überglänzte, fing man auch
in München an, auf den Mann, der wenigstens diesen Einen Triumph
deutscher Landschaftsmalerei in der Weltstadt davongetragen hatte, auf-
merksamer zu werden. Ein solcher Erfolg mußte auf die immer freiere
Entfaltung seines Talents die günstigste Wirkung üben. Und so sah
man in den letzten Jahren die herrlichsten Werke in rascher Folge aus
Roß' Atelier hervorgehen — das Deutsche Kunstblatt hat seiner Zeit
nicht versäumt, auf sie hinzuweisen — und selbst diejenigen unter den
Münchener Künstlern, welchen diese Mahnung auch in der Landschaft
nach Adel und Größe zu streben, unbequem genug war, wagten es nicht
. mehr, den einsam Strebenden wie früher einen Dilettanten zu nennen.
Seine Herrschaft über die Mittel der Technik, die man ihm lange abge-
sprochen, bewährte sich immer schlagender, und man konnte von ihm
die volle Versöhnung idealer und realistischer Kunst hoffen, die trotz
allem einseitigen Parteienhader doch einmal das letzte Ziel aller wahr-
haft künstlerischen Geister ist und bleiben wird.
Die allgemeine historische Ausstellung wird vom 15. Juli bis 15.
Oktober dauern und es wird ihr der östliche Flügel des Glaspalastes
eingeräumt werden.
Se. Maj. der König Ludwig hat die Büste Radetzky's von Professor
Halbig für die Walhalla anfertigen lassen.
Uiirnüevg. Das germanische Museum hat abermals einen se.hr
werthvollen Zuwachs zu seinen Sammlungen durch testamentarische Stif-
tung erhalten, indem Fräulein Elise Zimmer mann zu Wiesbaden
demselben eine aus mehr als 2000 Kupferstichen und Radirungen alter
Meister, vorzüglich A. Dürer, dann eine schöne Sammlung römischer
und mittelalterlicher Münzen und Modelle vermacht hat.
EeNUll. In der neuen Börse wird eine Statue des Christoph
Columbus aufgestellt werden.
Atllptl. Ein Mönch aus dem Benediktinerkloster Monte Cassino
hat die Veröffentlichung eines bedeutenden Kunstunternehmens mit vielem
Glücke begonnen. Er photographirte die berühmten Fresken aus dem
Dom von Monreale bei Palermo und gibt dieselben, begleitet von ent-
sprechenden erklärenden Texten, heraus.
A üNS. Die französische Gobelin-Manufaktur ist seit einigen Jahren
unter Leitung von Leo Lacordaire, Bruder des berühmten Kanzelred-
ners, wieder sehr in Aufschwung begriffen. Der Kaiser schenkte zu Neu-
jahr dem Prinzen Ierome ein Prachtstück der Art, worauf die Raphaeli-
sche „Madonna mit dem Fische" dargestellt ist.
MllSÜllU. Die Moskauer Zeitung regt den Plan an, in der
ältesten Hauptstadt des Reichs ein Kunstmuseum nach der Idee des Ber-
liner Museums zu gründen. Sie führt als Beispiel eines edlen Patrio-
tismus den Rentier Richartz in Köln an, dem die Stadt ihr Museum
dankt.


Verlag von Ebner L Seubert in Stuttgart. - Druck der I. G. Syrandcl'schen Buchdruckerci daselbst.
 
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