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'1) Die Ausstellung wird am 15. Mai eröffnet und am 21. Juni-
geschlossen werden.
Die Anmeldung der einzusendenden Kunstwerke muß wegen Ab-
schluffes des Verzeichnisses bis zum 15. April geschehen sein; die
Einsendung bis zum 1. Mai.
2) Die Transportkosten übernimmt der Verein; für die Rücksendung
aber nur dann, wenn dieselbe direct an den Künstler geschieht.
Zur Verminderung der Kosten wird empfohlen, in den verschiedenen
Orten möglichst je einen Kommissionär mit der Ueberfendung der
Gemälde zu betrauen.
3) Ein jedes Gemälde muß mit einer deutlichen Adresse des Autors
oder Absenders, mit einer genauen Bezeichnung des darge-
stellten Gegenstandes, so wie mit einer Angabe des Preises ver-
sehen sein.
4) Zugelassen werden nur Original-Arbeiten, Oelgemälde, Aquarellen,
Zeichnungen.
5) Künstler, welchen zufällig keine spezielle Einladung zugegangen sein
sollte, und wünschen ein Werk zur Ausstellung zu bringen, werden
ersucht, dieserhalb spätestens bis zum 15. April bei dem Vorstände
anzufragen.
6) Jeder Aussteller übernimmt die Verpflichtung, das Ausgestellte
während der Dauer der Ausstellung daselbst zu belasten.
7) Auf sorgfältige Verpackung wird besonders aufmerksam gemacht, es
werden beim Oeffnen der Kisten stets zwei Vorstands- oder Vereins-
Mitglieder gegenwärtig sein, welche bei etwaigen Beschädigungen
darüber Protokoll aufnehmen, welches der Absender als Beweis
gelten zu lassen hat.
8) Der Verein übernimmt für den Her- und Rücktransport keinerlei
Garantie, doch versichert er die Kunstwerke, während der Ausstellung,
gegen Feuersgefahr.
9) Der Vorstand behält sich vor, einen Theil der Kunstwerke den Filial-
Vereinen zu Varel und Jever zur Ausstellung zu übersenden, jedoch
unter Jnnehaltung des unter 1 angegebenen Zeitraumes.
10) Die Kisten sind mit „0. K. V. OläsndurA Großherzogthum" zu
zeichnen. . ,
11) Der etwaige Verkauf der Kunstwerke geschieht durch Vermittlung
des Vorstandes.
Der Vorstand des Kunstvereins zu Oldenburg,
v. Altcn. v. Valwigk. v. tlcsh. Hillcrus. Löhlcr. v. Trampe.
Resultat der ersten großen Ausstellung >857.
Als verkäuflich waren ausgestellt ....... 108 Kunstwerke.
Verkauft wurden.33 ,,
Im Werthe von 2501 rthlr.
Keue Erscheinungen.
In den vervielfältigenden Künsten.
Landschaftliche Radirnngen auf Stahl v. C. Wagner. 3. Heft
in 8 Blatt.
2 Bl. Dom zu Freising. L. v. Schwanthalers Tusculum.
Gez. v. Petzl u. C. A. Lebschö. In Stahl gestochen von I. Poppel
und I. Riegel. 4. L 8 Ngr.
4 Bl. Freising von Norden. Domberg zu Freising von Osten.
Domberg zu Freising von Süden. Hof am Dome zu Freising.
Gez. v. Petzl u. E. Gerhardt. In Stahl gestochen von Hablit-
scheck, Riegel u. I. Poppel. 8. L 4 Ngr.
Die Märchenerzählerin. Gem. v. I. Becker. In Mezzo-Tinto
gestochen von Jouanin. Hannoverisches Kuustvereinsblatt 1856/57.
Fol. 4 Thlr.
Weihnachtslied von vr. Martin Luther. Gez. v. I. H. Koop-
mann. Lith. v. S. Maier. Fol. Weiß Pap. 1 Thlr. 6 Ngr. Chin.
Pap. 3 Thlr. 10 Ngr.
Der Engel am Grabe Christi die Auferstehung verkündend.
Gem. v. Neff. In Mezzo-Tinto geft. von C. Manigaud. Fol. 5 Thlr.
Berliner Aquarellenälbum. i. Lief. gr. Fol. i Thlr.
Rubens Werke in Photographieen v. C. Muquardt. 2. Lief.
Moses und die Erzne Schlange. Die Kreuztragung. Die
Kreuzaufrichtung./Die Grablegung. 1 Thlr.
II. In der Literatur.'
Gallerte der Meisterwerke altdeutscher Holzschneidekunst in facsi-
milirten Nachbildungen. Zusammengestellt und mit Erläuterungen heraus-
gegeben von vr. A. v. Eye u. Jak. Falke. 4. Lief. Fol. Tondruck.
1 Thlr. 5 Ngr.
Christenthum und bildende Kunst. Ein Vortrag von M. v. Beth-
mann-Hollweg. Lex. 8. V« Thlr.
Geschichte der Malerei in Leipzig von frühester Zeit bis zum
I. 1813 von G. W. Geyser. gr. 8. Geh. ^ Thlr.
Berlin. Nachträglich sind auch die jungen Künstler zusammenge-
treten, um dem fürstlichen Paar eine kostbare und höchst geschmackvoll
ausgeführte Adresse zu überreichen. Sie besteht aus 4 Blättern: dem
Titel, der Dedikation und 2 Blättern Text und ist in rothem und
weißem Sammt mit vergoldeten Broncebeschlägen gebunden. Gleich-
zeitig haben sich die jungen Künstler Berlins zu einer Künstlergemeinde
constituirt.
' Von der Kunsthandlung F. Sala n. Comp, ist im Verein mit
mehreren Vaterlandsfreunden ein Erinnerungsblatt an die Vermählungs-
feier des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen
in Angriff genommen.
Berlin. Die von Rauch modellirte Mosesgruppe kommt für den
König in Marmor zur Ausführung und zwar im neuen großen Atelier
im Lagerhause zu Berlin. Eines seiner dortigen Ateliers soll zur Auf-
stellung der Kunstschöpfungen des Meisters in Gypsabgüssen benutzt werden.
Köln. Fr. Schmidt ist zum Professor der Architektur an der Mai-
länder Akademie der bildenden Künste ernannt worden.
ÄÜHelölU^. Lessing geht als Galleriedirektor nach Karlsruhe.
Der Antrag ist auf die glänzendste und ehrendste Weise geschehen.
München. Die beabsichtigte allgemeine und historische deutsche
Kunstausstellung scheint wirklich das gehoffte nationale Unternehmen zu
werden. Ueberall her kommt die Kunde erfreulicher Theilnahme.
Der jährliche Künstler-Maskenball hat auch dieses Jahr unter
der gewohnten Theilnahme eines großen Theils der hiesigen Bevölke-
rung Statt gefunden. Die leitende Idee desselben war diesmal die
Darstellung eines neapolitanischen Carnevals. Die dem entsprechende
Dekoration des Saales so wie die Kostümirung der am eigentlichen
Maskenzug Teilnehmenden hat allgemeinen Beifall gefunden. Dagegen
hört man klagen, daß man inmitten der äußeren Pracht den Geist des
alten Humors allzusehr vermißt habe. Das von Prinz Carneval zur
Einleitung vorgetragene Gedicht hatte für den bezeichnten Zweck jeden-
falls einen zu deutsch-lyrischen Charakter.
KüNlöklA. Das germanische Museum ist eben durch die Erbschaft
einer kleinen aber schätzbaren Münzsammlung und einer sehr werthvollen
Kupferstichsammlung auf's Angenehmste überrascht worden. Die letztere
umfaßt gegen 2000 durchweg gute Blätter, Kupferstiche, Radirungen,
Holzschnitte und Handzeichnungen, darunter aber eine nicht geringe An-
zahl von höchster Schönheit und Seltenheit, z. B. mehrere große Stiche
von M. Schön, darunter der heil. Antonius von Unholden entführt,
der Tod der Maria u. a., von Israel v. Mekenen, A. Glocken ton,
Hauptblätter von A. Dürer, das große Glück und die Melancholie in
Abdrücken von seltener Schönheit u. a. Unter einer beträchtlichen An-
zahl von vorzüglichen Originalradirungen Rembrandts zeichnet sich
vor allen das sogenannte Hundertguldenblatt in einem Abdrucke aus,
wie solche im Kunsthandel schon mit dem Preise von 1000 fl. vorgekom-
men sind. Lukas von L-eyden, A. und N. de Bruyn sind durch
Hauptblätter, die kleinen Meister durch schöne Reihenfolgen repräsentirt.
Die italienischen Schulen vom 15.—17. Jahrhundert sind nicht weniger
reich vertreten. Bon Robeta, Marc. Antonio Raimon di, Enea
13*
'1) Die Ausstellung wird am 15. Mai eröffnet und am 21. Juni-
geschlossen werden.
Die Anmeldung der einzusendenden Kunstwerke muß wegen Ab-
schluffes des Verzeichnisses bis zum 15. April geschehen sein; die
Einsendung bis zum 1. Mai.
2) Die Transportkosten übernimmt der Verein; für die Rücksendung
aber nur dann, wenn dieselbe direct an den Künstler geschieht.
Zur Verminderung der Kosten wird empfohlen, in den verschiedenen
Orten möglichst je einen Kommissionär mit der Ueberfendung der
Gemälde zu betrauen.
3) Ein jedes Gemälde muß mit einer deutlichen Adresse des Autors
oder Absenders, mit einer genauen Bezeichnung des darge-
stellten Gegenstandes, so wie mit einer Angabe des Preises ver-
sehen sein.
4) Zugelassen werden nur Original-Arbeiten, Oelgemälde, Aquarellen,
Zeichnungen.
5) Künstler, welchen zufällig keine spezielle Einladung zugegangen sein
sollte, und wünschen ein Werk zur Ausstellung zu bringen, werden
ersucht, dieserhalb spätestens bis zum 15. April bei dem Vorstände
anzufragen.
6) Jeder Aussteller übernimmt die Verpflichtung, das Ausgestellte
während der Dauer der Ausstellung daselbst zu belasten.
7) Auf sorgfältige Verpackung wird besonders aufmerksam gemacht, es
werden beim Oeffnen der Kisten stets zwei Vorstands- oder Vereins-
Mitglieder gegenwärtig sein, welche bei etwaigen Beschädigungen
darüber Protokoll aufnehmen, welches der Absender als Beweis
gelten zu lassen hat.
8) Der Verein übernimmt für den Her- und Rücktransport keinerlei
Garantie, doch versichert er die Kunstwerke, während der Ausstellung,
gegen Feuersgefahr.
9) Der Vorstand behält sich vor, einen Theil der Kunstwerke den Filial-
Vereinen zu Varel und Jever zur Ausstellung zu übersenden, jedoch
unter Jnnehaltung des unter 1 angegebenen Zeitraumes.
10) Die Kisten sind mit „0. K. V. OläsndurA Großherzogthum" zu
zeichnen. . ,
11) Der etwaige Verkauf der Kunstwerke geschieht durch Vermittlung
des Vorstandes.
Der Vorstand des Kunstvereins zu Oldenburg,
v. Altcn. v. Valwigk. v. tlcsh. Hillcrus. Löhlcr. v. Trampe.
Resultat der ersten großen Ausstellung >857.
Als verkäuflich waren ausgestellt ....... 108 Kunstwerke.
Verkauft wurden.33 ,,
Im Werthe von 2501 rthlr.
Keue Erscheinungen.
In den vervielfältigenden Künsten.
Landschaftliche Radirnngen auf Stahl v. C. Wagner. 3. Heft
in 8 Blatt.
2 Bl. Dom zu Freising. L. v. Schwanthalers Tusculum.
Gez. v. Petzl u. C. A. Lebschö. In Stahl gestochen von I. Poppel
und I. Riegel. 4. L 8 Ngr.
4 Bl. Freising von Norden. Domberg zu Freising von Osten.
Domberg zu Freising von Süden. Hof am Dome zu Freising.
Gez. v. Petzl u. E. Gerhardt. In Stahl gestochen von Hablit-
scheck, Riegel u. I. Poppel. 8. L 4 Ngr.
Die Märchenerzählerin. Gem. v. I. Becker. In Mezzo-Tinto
gestochen von Jouanin. Hannoverisches Kuustvereinsblatt 1856/57.
Fol. 4 Thlr.
Weihnachtslied von vr. Martin Luther. Gez. v. I. H. Koop-
mann. Lith. v. S. Maier. Fol. Weiß Pap. 1 Thlr. 6 Ngr. Chin.
Pap. 3 Thlr. 10 Ngr.
Der Engel am Grabe Christi die Auferstehung verkündend.
Gem. v. Neff. In Mezzo-Tinto geft. von C. Manigaud. Fol. 5 Thlr.
Berliner Aquarellenälbum. i. Lief. gr. Fol. i Thlr.
Rubens Werke in Photographieen v. C. Muquardt. 2. Lief.
Moses und die Erzne Schlange. Die Kreuztragung. Die
Kreuzaufrichtung./Die Grablegung. 1 Thlr.
II. In der Literatur.'
Gallerte der Meisterwerke altdeutscher Holzschneidekunst in facsi-
milirten Nachbildungen. Zusammengestellt und mit Erläuterungen heraus-
gegeben von vr. A. v. Eye u. Jak. Falke. 4. Lief. Fol. Tondruck.
1 Thlr. 5 Ngr.
Christenthum und bildende Kunst. Ein Vortrag von M. v. Beth-
mann-Hollweg. Lex. 8. V« Thlr.
Geschichte der Malerei in Leipzig von frühester Zeit bis zum
I. 1813 von G. W. Geyser. gr. 8. Geh. ^ Thlr.
Berlin. Nachträglich sind auch die jungen Künstler zusammenge-
treten, um dem fürstlichen Paar eine kostbare und höchst geschmackvoll
ausgeführte Adresse zu überreichen. Sie besteht aus 4 Blättern: dem
Titel, der Dedikation und 2 Blättern Text und ist in rothem und
weißem Sammt mit vergoldeten Broncebeschlägen gebunden. Gleich-
zeitig haben sich die jungen Künstler Berlins zu einer Künstlergemeinde
constituirt.
' Von der Kunsthandlung F. Sala n. Comp, ist im Verein mit
mehreren Vaterlandsfreunden ein Erinnerungsblatt an die Vermählungs-
feier des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen
in Angriff genommen.
Berlin. Die von Rauch modellirte Mosesgruppe kommt für den
König in Marmor zur Ausführung und zwar im neuen großen Atelier
im Lagerhause zu Berlin. Eines seiner dortigen Ateliers soll zur Auf-
stellung der Kunstschöpfungen des Meisters in Gypsabgüssen benutzt werden.
Köln. Fr. Schmidt ist zum Professor der Architektur an der Mai-
länder Akademie der bildenden Künste ernannt worden.
ÄÜHelölU^. Lessing geht als Galleriedirektor nach Karlsruhe.
Der Antrag ist auf die glänzendste und ehrendste Weise geschehen.
München. Die beabsichtigte allgemeine und historische deutsche
Kunstausstellung scheint wirklich das gehoffte nationale Unternehmen zu
werden. Ueberall her kommt die Kunde erfreulicher Theilnahme.
Der jährliche Künstler-Maskenball hat auch dieses Jahr unter
der gewohnten Theilnahme eines großen Theils der hiesigen Bevölke-
rung Statt gefunden. Die leitende Idee desselben war diesmal die
Darstellung eines neapolitanischen Carnevals. Die dem entsprechende
Dekoration des Saales so wie die Kostümirung der am eigentlichen
Maskenzug Teilnehmenden hat allgemeinen Beifall gefunden. Dagegen
hört man klagen, daß man inmitten der äußeren Pracht den Geist des
alten Humors allzusehr vermißt habe. Das von Prinz Carneval zur
Einleitung vorgetragene Gedicht hatte für den bezeichnten Zweck jeden-
falls einen zu deutsch-lyrischen Charakter.
KüNlöklA. Das germanische Museum ist eben durch die Erbschaft
einer kleinen aber schätzbaren Münzsammlung und einer sehr werthvollen
Kupferstichsammlung auf's Angenehmste überrascht worden. Die letztere
umfaßt gegen 2000 durchweg gute Blätter, Kupferstiche, Radirungen,
Holzschnitte und Handzeichnungen, darunter aber eine nicht geringe An-
zahl von höchster Schönheit und Seltenheit, z. B. mehrere große Stiche
von M. Schön, darunter der heil. Antonius von Unholden entführt,
der Tod der Maria u. a., von Israel v. Mekenen, A. Glocken ton,
Hauptblätter von A. Dürer, das große Glück und die Melancholie in
Abdrücken von seltener Schönheit u. a. Unter einer beträchtlichen An-
zahl von vorzüglichen Originalradirungen Rembrandts zeichnet sich
vor allen das sogenannte Hundertguldenblatt in einem Abdrucke aus,
wie solche im Kunsthandel schon mit dem Preise von 1000 fl. vorgekom-
men sind. Lukas von L-eyden, A. und N. de Bruyn sind durch
Hauptblätter, die kleinen Meister durch schöne Reihenfolgen repräsentirt.
Die italienischen Schulen vom 15.—17. Jahrhundert sind nicht weniger
reich vertreten. Bon Robeta, Marc. Antonio Raimon di, Enea
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