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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Beringer, Joseph August: Dem Andenken von Gustav Schönleber: geb. 3. Dezember 1851 - gest. 1. Februar 1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0216

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Dem Andenken von Gustav Schönleber.

PROFESSOR GUSTAV SCHÖNLEBER t

GEMÄLDE »ROTHENBURG OB DER TAUBER« 1906.

Barbizon den Reichtum, den zarten Reiz, die
Fülle und die innigeBeseeltheit der Örtlichkeiten,
die melodiösen Wandlungen der Tageszeiten
und die stärkeren Orchesterklänge der Jahres-
abschnitte, ätherische Lüfte, in Luft gebadete
und von Luft umspielte Gegenstände entdeckt
und gemalt. Adolf Lier hatte, nach seinem
Aufenthalt in Barbizon, die traulichen Reize
der Umgebung von München bei Dämmerung
und im Mondschein, in Regenstimmungen und
im hellen Mittagslicht geschildert und die Schön-
heit der Heimat offenbart.

G. Schönleber ist am 3. 12. 1851 zu Bietig-
heim (Württemberg) als Sohn eines Tuch-
fabrikanten geboren. Nach üblichem Schulgang

und kurzer Vorbereitungszeit vor den „Gipsen"
bei Kurtz am Polytechnikum in Stuttgart war
Schönleber, von seinem ursprünglichen Beruf
als Maschinenbauer sich abwendend, auf den
Rat seines Vetters G. Conz im Oktober 1870
nach München gegangen. Lier, dessen Schule
überfüllt war, nahm den von der Akademie
„ noch unverdorbenen" Schönleber auf und führte
ihn in die Kunst der Barbizonmeister ein. Im
Sommer 1871 stand Schönleber aber schon
auf eigenen Füßen und malte zur Zeit, als die
deutschen Truppen aus Frankreich zurück-
kehrten, seine von der Kunstkritik rasch aner-
kannten und gelobten venezianischen Bilder.
— Merkwürdig ist, daß der aus der Heimatkunst
 
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