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lich die erste Lust, welche er mit Nachdruck Sünde
nennet, von den anderen vollkommenen Lüsten und
Begierden, wann er sagt: Da nahm aber die
Hünoe Ursach am Gebocc/ und erregece m
mir allerley Lust. v. 8. Allwo er durch die ein-
wohnende Sünde nothwendig eine solche Sünde
verstehet, die noch nicht ausbricht zu würcklichen
und vollkommenen Lüsten.
5- Z- Ist nun aber die böse Lust wider das Ge-
setz / und folglich Sünde, so ist offenbar, daß, wann
GOtt euch auch wegen einer eintzigen solchen Lust,
ewig verdammen wolte, er euch kein Unrecht thun
würde. Das Gesetz spricht solches Urtheil schon
aus: Verflucht fey/ wer nicht alle Worte des
Gesetzes erfüllet/ daß er darnach rhue; und al-
les Volck fol fagen: Amen. 5 B. Mos. 27, 26.
Nun aber, wann ihr euch gelüsten lasset, Pater!
erfüllet ihr nicht alle Worte des Gesetzes, sondern
handelt wider das Gebott, das sagt: Laß dich
nicht gelüsten. Derohakben seyd ihr deßwegen
vom Gesetz schon verflucht, und vor GOtt fluch-
würdig; und also könte GOtt, wann er nach seiner
Gerechtigkeit mit euch verfahren wolle, euch deß-
wegen, wann ihr schon keine andere Sünden hättet,
schon ewig verdammen. Und würden alle vernünff-
tige Geschöpfte den Finger auf den Mund < legen,
und GOttes Urtheil mit ihrem Amen bekräftigen
müssen; Dann auch die Heyden wissen das Recht
GÖrces/daß die solches chun/das ist, wider
GOttes heilige Gesetz sündigen, des Todes wür-
dig find, kom. 1, z^. Nun aber, wann euch nach
dem Bösen lästert, sündiget ihr wider das Gesetz
GOt-