2s2 G(v) G _
^pracy-Kuirfl^c,uper ul!fuhren, worinn diese
Wörter nur ein blosses und müßiges Zulassen
bedeuten/ oder könt ihr keines beybringen? Könnet
ihrs / so zeiget es an. Könt ihrs aber nicht/so müsset ihr
ja gestehen , daß entweder der angeführte Spruch
von einer blossen Zulassung nicht könne ausgelegt
werden / oder daß der Heilige Geist dunckel und un-
verständlich geredet, und also uns Menschen in die-
sen Worten Anlaß zu irren gegeben habe. Wel-
ches letztere doch kein vernünfftiger Mensch, der die
Bibel für GOttes Wort halt, wird sagen dörffem
Daß GOtt das Böse zulasse/ ist offenbar, weil er
das Böse, in so ferne es böse ist, nicht würcken kcmH
sondern aus dem bösen Willen des Teufels und der
Menschen herkommt. Davon aber redet Olvinus
an dem von euch angeführten Orte nicht, sondern
von einem blossen und müßigen Zulassen; wie
ihr Nrittler es haben wollet. Als wann nemlich
GOtt nur bloß zusehen solle, was die böse Creatu-
ren machen: wie etwa einer, gleich wie ihr esge-
meinlich erkläret, auf einem hohen Thurn stehet,
und stehet zu, wie die böse Buben auf dem Marckt
herum lauffen, mW sich miteinander balgen; achtet
es aber nicht, wie sie es machen, und auch nicht in
seiner Gewalt hat es zu anderen. Solche müßige
Zulassung verwirfst (>Ivilm8 lüb. i. osp. 18. beL
i. weil sie GOtt unanständig, und dem Worte
GOttes offenbar zuwider ist; und zeiget,daß GOtt,
wann er das Böse Mässet, und die böse Menschen
in ihres Herrzens Dünckel lasset/ daß sie wan-
deln nach ihrem Rath. küüm. 8Ί, Doch
gleichwobl den Zügel ihres freyen Willens also in
seiner Hand behalte, daß er denselben, entweder kan
lassen
^pracy-Kuirfl^c,uper ul!fuhren, worinn diese
Wörter nur ein blosses und müßiges Zulassen
bedeuten/ oder könt ihr keines beybringen? Könnet
ihrs / so zeiget es an. Könt ihrs aber nicht/so müsset ihr
ja gestehen , daß entweder der angeführte Spruch
von einer blossen Zulassung nicht könne ausgelegt
werden / oder daß der Heilige Geist dunckel und un-
verständlich geredet, und also uns Menschen in die-
sen Worten Anlaß zu irren gegeben habe. Wel-
ches letztere doch kein vernünfftiger Mensch, der die
Bibel für GOttes Wort halt, wird sagen dörffem
Daß GOtt das Böse zulasse/ ist offenbar, weil er
das Böse, in so ferne es böse ist, nicht würcken kcmH
sondern aus dem bösen Willen des Teufels und der
Menschen herkommt. Davon aber redet Olvinus
an dem von euch angeführten Orte nicht, sondern
von einem blossen und müßigen Zulassen; wie
ihr Nrittler es haben wollet. Als wann nemlich
GOtt nur bloß zusehen solle, was die böse Creatu-
ren machen: wie etwa einer, gleich wie ihr esge-
meinlich erkläret, auf einem hohen Thurn stehet,
und stehet zu, wie die böse Buben auf dem Marckt
herum lauffen, mW sich miteinander balgen; achtet
es aber nicht, wie sie es machen, und auch nicht in
seiner Gewalt hat es zu anderen. Solche müßige
Zulassung verwirfst (>Ivilm8 lüb. i. osp. 18. beL
i. weil sie GOtt unanständig, und dem Worte
GOttes offenbar zuwider ist; und zeiget,daß GOtt,
wann er das Böse Mässet, und die böse Menschen
in ihres Herrzens Dünckel lasset/ daß sie wan-
deln nach ihrem Rath. küüm. 8Ί, Doch
gleichwobl den Zügel ihres freyen Willens also in
seiner Hand behalte, daß er denselben, entweder kan
lassen