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Dommerich, Johann Christoph
Johan Christoph Dommerichs Der Weltweisheit Doktors ... Anweisung zur wahren Beredsamkeit: zum Gebrauch seiner Vorlesungen herausgegeben — Lemgo, 1750 [VD18 12867896]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32337#0149
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von den ELttgattgett. ror
gänge untersuchet. Lasset uns ißo die besonder»
Regeln erklären und beweisen, die dabei müssen beob-
achtet werden. §. 240. Der Eingang ist ein Teil
der Rede. §. 241. Die D-lkommenherr der
ganzen Rede bestehet darin , wenn alle ihre Teile
die gehörige Verbindung mit einander haben. Folg-
lich sott der Eingang die Volkommenheit der Rede
vermeren: so muß er sich für dieselbe passen. Dieses
ist die erste Regel bei den Eingängen. Worin be-
stehet sie aber? Sie erfordert i.) daß man alle weit
hergesuchte, und durch einen grossen Umschweif mit
der Abhandlung erst zu verbindende Eingänge ver-
meide 2.) Daß die Eingänge eine Art der Not-
wendigkeit in Ansehung der Materie sowol, als der
Art des Vortrags der Rede zu haben scheinen, z.)
Daß man alles gekünstelte dabei vermeide.
§- 252.
Der Eingang muß nicht gemein, sondern neu ftym
Der Eingang soll nicht nur zubereiten, F. 242.
sondern auch aufmuntern. §. 247. Daher muß er
alle diejenige Mittel enthalten, die dazu nötig sind.
Dahin gehöret seine ZTlemFkeir. Folglich muß ein
Eingang nicht gemein, sondern neu seyn. Dieses
Heist nicht so viel: es müsse noch niemals jemand,
weder ein anderer, noch der Redner selbst, denselben
gebraucht haben; denn dergleichen Eingänge wür-
den nicht jederzeit können gefunden werden: sondern
daß ein Redner sich nicht an gewisse Eingänge ge-
wönen solle, weil dadurch die Aufmerksamkeit der
Zuhörer ungemein gehindert wird.
 
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