VORWORT.
Professor Heinrich Schwach, Direktor der Landes-Akademie
und -Gaierie in Graz, wurde am ig. September 182g in Neutitschein
ais Sohn des dortigen Stadtphysikus Dr. Augustin Schwach geboren.
Bereits in früher Jugend zeigte sich seine große Begabung für die
bildende Kunst. In Olmütz besuchte der Knabe die dortige Elementar-
schule und hörte hierauf zwei Jahre Philosophie. Nach Beendigung dieser
Studien bezog er die Universität Wien, um Jus zu studieren, gab
jedoch nach kurzer Zeit dieses Studium auf, beschäftigte sich mit
Chemie, nahm aber zur selben Zeit bei Professor Sch . . . Zeichen- und
Malunterricht. Bald gab er jedoch auch die chemischen Studien auf,
um sich ganz seiner geliebten Kunst zu widmen. Er ging nun nach
Antwerpen, wo er mit Alma Tadema bei dem berühmten Leys seine
Lehrzeit vollendete. In der Heimat, wohin er zurückgekehrt war, litt
es ihn nicht lange. Er zog nach Italien, oblag dort mehrere Jahre dem
Studium der Antike und Renaissance. Des Wanderlebens müde, über-
nahm er in Graz an der dortigen Handelsakademie die Stelle eines
Zeichenlehrers. Der Ruf seiner künstlerischen Tätigkeit bewog den
steiermärkischen Landesausschuß, ihn als Vorstand der Grazer Zeichen-
und Malerakademie zu berufen. Seit dem Jahre 187g wirkte Schwach
als Nachfolger Tanners an dieser hervorragenden Anstalt der grünen
Mark. Er widmete seine ganze Zeit seinen Schülern, und die schönen
Erfolge, die er errang, mußten ihn dafür entschädigen, daß sein eigenes
Schaffen in den Hintergrund gedrängt wurde. Zu seinen Schülern
zählen Holweg-Glantschnigg, der vortreffliche Genremaler, der Porträtist
Cavalieri Adolf Pirsch, Olga Graner, Merward, Lenard u, v. a. Beson-
deres Geschick besaß Schwach bei Wiederherstellung alter schadhafter
Bilder, wobei ihm seine einstigen chemischen Studien zustatten kamen,
oft nannte er sein Atelier scherzweise seine Klinik. Auch seine Gattin
Karoline Frast-Schwach war eine tüchtige Künstlerin. Am 6. Mai
igo2 starb der greise Künstler, elf Tage später folgte im seine treue
Gattin nach.
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