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Übersichtskarte


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Einführung

Eingebettet zwischen den Randhöhen der niederhessischen Senke, dem
Thüringer Wald und dem Eichsfeld liegt das Eschweger Becken, das Kern-
stück des unteren Werratales.
Hier begegnen sich die geologischen Grundzüge der hessischen und thürin-
gischen Landschaft. Die für Hessen typische Buntsandsteinlandschaft ver-
zahnt sich mit der Muschelkalklandschaft des Thüringer Beckens.
Die Werra tritt im Osten unterhalb von Wanfried ein, nimmt sogleich vom
Eichsfeld her die Frieda auf und durchfließt das Becken im nördlichen Teil
nach westlicher Richtung, unterhalb von Eschwege mündet bei Jestädt die
von Süden kommende Wehre ein. Dann biegt die Werra nach Nordwesten ab
und verläßt bei Albungen das Becken. Mehrere Flußterrassen umrahmen
die Talauen von Werra und Wehre.
Um Eschwege herum gibt es viele Kiesvorkommen, wobei zu erwähnen
wäre, daß die Werrainsel, auch Brückenhausen genannt, aus Kies besteht.
Während die Stadt am Nordrande einer größtenteils mit Löß bedeckten Di-
luvialterrasse über der alluvialen Talaue liegt, beherrschen die nächste Um-
gebung unterer Buntsandstein und Zechstein mit Löß oder Letten bedeckt.
Mittlerer Buntsandstein und Muschelkalk treten als bewaldete Höhenzüge
am Rande des Beckens auf, sie überragt im Westen das mächtige Basalt-
plateau des Meißners. An Bodenschätzen sind die Gipsvorkommen bei
Oberhone zu nennen, die ebenso wie die Blaue Kuppe, eine Basaltkuppe
zwischen Eschwege und Reichensachsen, schon früh wirtschaftlich genutzt
wurden. In der weiteren Umgebung wurden die Kupferschieferlager im Höl-
lental bei Albungen wahrscheinlich bereits in vorgeschichtlicher Zeit ausge-
beutet.
Eschwege und seine nähere Umgebung erfreuen sich eines günstigen Kli-
mas, welches mit den guten Böden die besondere Fruchtbarkeit der Eschwe-
ger Landschaft begründet. Bis in das 18. und 19. Jh. hinein wurde auf günsti-
gen Südhängen Wein angebaut, bis zur Mitte des 20. Jh. verbreitet auch
Tabak. Der Wald war für die Lohgewinnung als Grundstoff für die ansässigen
Gerbereien ein lohnender Wirtschaftszweig.

Übersichtsplan 1 : 50000 mit Blattübersicht
 
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