Altstadt 1+2
Kulturdenkmäler
Aufnahme von 1977
Hospitalstraße/Wallgasse fi. 48
Gewölbter Keller FIst 147/6
Unterhalb der Andreas-Brauerei an der
Ecke Hospitalstraße/Wallgasse befin-
det sich der historische Keller des ehe-
maligen Dormitorium (Schlafsaal) des
Augustiner-Eremiten-Klosters (ge-
gründet 1278). Der gewölbte Keller ist
ca. 23 m lang und 12 m breit, das Kreuz-
gewölbe mit Stützen (auf Basen) ist gut
erhalten. Der Keller wurde vermutlich
schon von den Mönchen des Klosters
zur Bierlagerung genutzt und um 1484
erbaut. In einer Außenecke befand sich
ein unterirdischer Gang, der vermutlich
zum ehemaligen Benediktinerinnen-
Kloster auf dem Schulberg führte. Laut
der Geschichte Eschweges soll das „Ge-
wölbe“ Wohnhaus Marktplatz 19/21 ein
Knotenpunkt des unterirdischen Gan-
ges gewesen sein. Dies läßt sich aber
nicht mehr nachweisen. An der Um-
mauerung des Brauereigeländes sind
ursprüngliche Mauerabschnitte der
Klosterumgrenzung erhalten. Der Kel-
ler ist Kulturdenkmal aufgrund seiner
geschichtlichen und wissenschaftlichen
Bedeutung.
Hospitalstraße 7 Fl. 48
Ackerbürgerhaus & Kemenate Flst- 100/4
Traufständiger dreigeschossiger Rähm-
bau mit leichtem Geschoßüberstand
und großem Scheunentor mit Inschrift
„ADIFICAVIT DEUS PER I.C.-
G.E.T.D.M.B. Anno 1680 MELIORA
SPERANTUR“. Lebhaftes Fachwerk
mit jüngerer Form der Mannfigur im
zweiten Obergeschoß, die kräftigen
Dreiviertelstreben der Mannfiguren
sind als Pferdefuß ausgebildet. In den
Brüstungsfeldern sind die Streben als
thüringisches Leitermotiv angeordnet.
Die Schwelle ist mit genasten Schiffs-
kehlen geziert. An der Giebelfassade
sind schräggestellte Stützen und Drei-
viertelstreben angeordnet.
Die Kemenate — rückwärtiger Massiv-
bau aus Sandbruchstein — ist der einzig
erhaltene Profanbau des Mittelalters.
Sie wurde 1484 dem ehemaligen Augu-
stiner-Eremiten-Kloster (1278 — 1527)
angeschlossen. Auf hochliegendem
Kellergewölbe ist ein zweigeschossiger
rechteckiger Bau mit Segmentbogen-
fenstern im Obergeschoß vorhanden.
Der Saalraum im Erdgeschoß wird mit
einer bemerkenswerten Rundbogentür
erschlossen. Der darüberliegende Saal-
raum hat eine zweiflügelige Segment-
bogentür und sieben große Segmentbo-
genfenster. In beiden Häusern haben
1983 nach der Sanierung Sozialstatio-
nen ihren Platz erhalten. Das Fach-
werkgebäude und die Kemenate sind
mit einem Treppenhaus verbunden
worden. Die genannten Häuser sind
Kulturdenkmäler aufgrund ihrer künst-
lerischen und geschichtlichen Bedeu-
tung.
118
Kulturdenkmäler
Aufnahme von 1977
Hospitalstraße/Wallgasse fi. 48
Gewölbter Keller FIst 147/6
Unterhalb der Andreas-Brauerei an der
Ecke Hospitalstraße/Wallgasse befin-
det sich der historische Keller des ehe-
maligen Dormitorium (Schlafsaal) des
Augustiner-Eremiten-Klosters (ge-
gründet 1278). Der gewölbte Keller ist
ca. 23 m lang und 12 m breit, das Kreuz-
gewölbe mit Stützen (auf Basen) ist gut
erhalten. Der Keller wurde vermutlich
schon von den Mönchen des Klosters
zur Bierlagerung genutzt und um 1484
erbaut. In einer Außenecke befand sich
ein unterirdischer Gang, der vermutlich
zum ehemaligen Benediktinerinnen-
Kloster auf dem Schulberg führte. Laut
der Geschichte Eschweges soll das „Ge-
wölbe“ Wohnhaus Marktplatz 19/21 ein
Knotenpunkt des unterirdischen Gan-
ges gewesen sein. Dies läßt sich aber
nicht mehr nachweisen. An der Um-
mauerung des Brauereigeländes sind
ursprüngliche Mauerabschnitte der
Klosterumgrenzung erhalten. Der Kel-
ler ist Kulturdenkmal aufgrund seiner
geschichtlichen und wissenschaftlichen
Bedeutung.
Hospitalstraße 7 Fl. 48
Ackerbürgerhaus & Kemenate Flst- 100/4
Traufständiger dreigeschossiger Rähm-
bau mit leichtem Geschoßüberstand
und großem Scheunentor mit Inschrift
„ADIFICAVIT DEUS PER I.C.-
G.E.T.D.M.B. Anno 1680 MELIORA
SPERANTUR“. Lebhaftes Fachwerk
mit jüngerer Form der Mannfigur im
zweiten Obergeschoß, die kräftigen
Dreiviertelstreben der Mannfiguren
sind als Pferdefuß ausgebildet. In den
Brüstungsfeldern sind die Streben als
thüringisches Leitermotiv angeordnet.
Die Schwelle ist mit genasten Schiffs-
kehlen geziert. An der Giebelfassade
sind schräggestellte Stützen und Drei-
viertelstreben angeordnet.
Die Kemenate — rückwärtiger Massiv-
bau aus Sandbruchstein — ist der einzig
erhaltene Profanbau des Mittelalters.
Sie wurde 1484 dem ehemaligen Augu-
stiner-Eremiten-Kloster (1278 — 1527)
angeschlossen. Auf hochliegendem
Kellergewölbe ist ein zweigeschossiger
rechteckiger Bau mit Segmentbogen-
fenstern im Obergeschoß vorhanden.
Der Saalraum im Erdgeschoß wird mit
einer bemerkenswerten Rundbogentür
erschlossen. Der darüberliegende Saal-
raum hat eine zweiflügelige Segment-
bogentür und sieben große Segmentbo-
genfenster. In beiden Häusern haben
1983 nach der Sanierung Sozialstatio-
nen ihren Platz erhalten. Das Fach-
werkgebäude und die Kemenate sind
mit einem Treppenhaus verbunden
worden. Die genannten Häuser sind
Kulturdenkmäler aufgrund ihrer künst-
lerischen und geschichtlichen Bedeu-
tung.
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