Mengerskirchen
Erläuterung zu Karte 10
(M 1: 50 000)
Gemeinde Mengerskirchen
Die nördlichste Westerwaldgemeinde
des Kreises umfaßt neben dem Haupt-
ort vier weitere Dörfer. Drei ihrer Orts-
teile liegen am Faulbach. Die Gemar-
kung zieht in einem schmalen Streifen
zum 600 Meter hohen „Knoten“ ober-
halb Mengerskirchen hinauf. Dort
kreuzten sich die alten Fern- und Han-
delswege der Hohen- und der Rhein-
straße. Beim Hausenberg war die in Re-
sten erhaltene „Rentmauer“ eine kel-
tisch-germanische Wallburg, die mit an-
deren einen Höhenzug zum Lahntal
sicherte. Die große Calenberger Cent
hatten im hohen Mittelalter die Nassau-
Dillenburger Grafen zum Lehen, die
Mengerskirchen zum Hauptort und
Mittelpunkt des Gerichts machten. Ab
1321 erfolgten Stadtrechte, Burg- und
Mauerbau. Zur südlichen Grenzsiche-
rung entstand gleichzeitig die Burg Ei-
genberg bei Winkels. Nassau-Hadamar,
Landesherr von 1620 bis 1711, baute die
Burg zur Jagdresidenz am wildreichen
Calenberg aus und hinterließ rekatholi-
sierte Gemeinden im sonst protestanti-
schen Bereich der Dillenburger.
In der rundlingshaften Altsiedlung
Mengerskirchen kontrastiert das mäch-
tige Burgschloß mit den schlichten Bür-
gerhäusern. Das abseitige Dillhausen
im Welschbachtal hat außer einem ge-
haltvollen Ortskern eine ungewöhn-
liche, neuromanische Großbasilika.
Auch im Hangdorf Probbach und im
Winkelser Altdorf ist das Westerwälder
Einhaus die bestimmende Hofform.
Ein besonderes Beisp. in Waldernbach
stammt noch aus dem frühen 18. Jh.
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Erläuterung zu Karte 10
(M 1: 50 000)
Gemeinde Mengerskirchen
Die nördlichste Westerwaldgemeinde
des Kreises umfaßt neben dem Haupt-
ort vier weitere Dörfer. Drei ihrer Orts-
teile liegen am Faulbach. Die Gemar-
kung zieht in einem schmalen Streifen
zum 600 Meter hohen „Knoten“ ober-
halb Mengerskirchen hinauf. Dort
kreuzten sich die alten Fern- und Han-
delswege der Hohen- und der Rhein-
straße. Beim Hausenberg war die in Re-
sten erhaltene „Rentmauer“ eine kel-
tisch-germanische Wallburg, die mit an-
deren einen Höhenzug zum Lahntal
sicherte. Die große Calenberger Cent
hatten im hohen Mittelalter die Nassau-
Dillenburger Grafen zum Lehen, die
Mengerskirchen zum Hauptort und
Mittelpunkt des Gerichts machten. Ab
1321 erfolgten Stadtrechte, Burg- und
Mauerbau. Zur südlichen Grenzsiche-
rung entstand gleichzeitig die Burg Ei-
genberg bei Winkels. Nassau-Hadamar,
Landesherr von 1620 bis 1711, baute die
Burg zur Jagdresidenz am wildreichen
Calenberg aus und hinterließ rekatholi-
sierte Gemeinden im sonst protestanti-
schen Bereich der Dillenburger.
In der rundlingshaften Altsiedlung
Mengerskirchen kontrastiert das mäch-
tige Burgschloß mit den schlichten Bür-
gerhäusern. Das abseitige Dillhausen
im Welschbachtal hat außer einem ge-
haltvollen Ortskern eine ungewöhn-
liche, neuromanische Großbasilika.
Auch im Hangdorf Probbach und im
Winkelser Altdorf ist das Westerwälder
Einhaus die bestimmende Hofform.
Ein besonderes Beisp. in Waldernbach
stammt noch aus dem frühen 18. Jh.
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