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Lehmann, Falko; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Baudenkmale in Hessen: Landkreis Limburg-Weilburg: 2, (Mengerskirchen bis Weinbach) — Braunschweig: Vieweg, 1994

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49730#0168
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Villmar


Luftaufnahme um 1930. Inmitten des ehemaligen Kellereibezirks die 1958 abgebrochene Zehntscheune

Villmar
Geschichte
Im Jahre 1053 schenkte Heinrich III. dem Matthias-Stift in Trier einen über
der Lahn liegenden königlichen Hof („Villa“). Im 14. Jahrhundert gelang es
den Trierer Erzbischöfen, sich gegen die Isenburger Vogteigrafen durchzu-
setzen. Villmar wurde 1359 eingenommen, die jenseitige Burg Gretenstein
zerstört und eine Ringanlage errichtet, die den damaligen Stadtgründungen
Triers entsprach.
1565 erwarb Kurtrierselbst das Vogteirecht und machte Villmar zu einem sei-
ner Amtsbezirke (1596). Wichtigster Grundherr blieb dabei die klösterliche
Kellerei St. Matthias. Der Ort wurde bis 1803 eine katholische Enklave inmit-
ten der protestantischen Landesherrschaft.
Neben der Landwirtschaft und dem traditionellen Erzbergbau spielte in der
Gemarkung der Abbau und die Verarbeitung des sortenreichen Bau- und
Kunstmarmors eine wichtige Rolle. Villmarer Marmor ging seit dem 18. und
bis ins 20. Jahrhundert in viele Länderund Erdteile, um dort repräsentative
Verwendung zu finden. 1896 wurde die große Lahnbrücke vollständig aus
Marmor erbaut.
Die 1865 gegründeten „Nassauischen Marmorwerke“ am Lahnufer auf dem
Platz der ehern. Bannmühle waren bis 1976 ein charakteristischer Teil des
Ortsbildes.

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