Einleitung
Gesamtansicht Stadt Alsfeld von Südosten (1996)
EINLEITUNG
In Alsfeld hat sich eine erstaunlich hohe Anzahl historischer Baudenkmä-
ler erhalten. Im mittelalterlichen Stadtgrundriss erheben sich dichtge-
drängt zahlreiche Fachwerkhäuser, deren Bauzeit bis in das 14. Jahrhun-
dert zurückreicht. Der Marktplatz als Stadtzentrum ist mit seinem Rat-
haus, das von 1512 bis 1516 erbaut wurde, einer der bedeutendsten Anla-
gen seiner Art in Deutschland. In den Straßen finden sich geschlossene
Ensembles von ehemaligen Patrizierhäusern in repräsentativer Größe und
Ausstattung neben Ackerbürger- und Handwerkerquartieren mit ihrer
zum Teil kleinmaßstäblichen Bebauung. Neben einem zusammenhängen-
den Bestand spätmittelalterlicher Bauten haben sich in der Stadt auch
zahlreiche Renaissancehäuser mit reichen Schmuckformen erhalten. Hin-
zu kommen wichtige städtische Baudenkmäler wie die Kirche, das Wein-
und das Hochzeitshaus sowie nicht zuletzt das erwähnte Rathaus.
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Einleitung
Das Rathaus
Ein wesentlicher Grund, der Stadt Alsfeld einen eigenen Band der Denk-
maltopographie zu widmen, ist nicht allein in der hohen Dichte und Qua-
lität der Kulturdenkmäler begründet, sondern trägt auch der langen Denk-
malpflegetradition der Stadt Rechnung: man kann sogar behaupten, in
Alsfeld habe im Jahr 1878 die hessische Denkmalpflege begonnen. Dabei
darf nicht vergessen werden, dass auch in Alsfeld, wie andernorts im Ver-
lauf des 19. Jahrhunderts, zahlreiche historische Gebäude, wie etwa das
Schloss und die Stadtbefestigung, abgetragen worden waren. Als aller-
dings im Jahr 1878 das Rathaus auf Beschluss des Gemeinderates abge-
brochen werden sollte, regte sich Widerstand. Nach der Abbruchsversa-
gung, wurde im Jahr 1883 eine erste Sanierung des Gebäudes durchge-
führt. Die Bögen der Erdgeschosshalle wurden geöffnet, die Verschiefe-
rung unterhalb der Fenster entfernt. 1887/88 wurden die Fassaden saniert
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Gesamtansicht Stadt Alsfeld von Südosten (1996)
EINLEITUNG
In Alsfeld hat sich eine erstaunlich hohe Anzahl historischer Baudenkmä-
ler erhalten. Im mittelalterlichen Stadtgrundriss erheben sich dichtge-
drängt zahlreiche Fachwerkhäuser, deren Bauzeit bis in das 14. Jahrhun-
dert zurückreicht. Der Marktplatz als Stadtzentrum ist mit seinem Rat-
haus, das von 1512 bis 1516 erbaut wurde, einer der bedeutendsten Anla-
gen seiner Art in Deutschland. In den Straßen finden sich geschlossene
Ensembles von ehemaligen Patrizierhäusern in repräsentativer Größe und
Ausstattung neben Ackerbürger- und Handwerkerquartieren mit ihrer
zum Teil kleinmaßstäblichen Bebauung. Neben einem zusammenhängen-
den Bestand spätmittelalterlicher Bauten haben sich in der Stadt auch
zahlreiche Renaissancehäuser mit reichen Schmuckformen erhalten. Hin-
zu kommen wichtige städtische Baudenkmäler wie die Kirche, das Wein-
und das Hochzeitshaus sowie nicht zuletzt das erwähnte Rathaus.
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Einleitung
Das Rathaus
Ein wesentlicher Grund, der Stadt Alsfeld einen eigenen Band der Denk-
maltopographie zu widmen, ist nicht allein in der hohen Dichte und Qua-
lität der Kulturdenkmäler begründet, sondern trägt auch der langen Denk-
malpflegetradition der Stadt Rechnung: man kann sogar behaupten, in
Alsfeld habe im Jahr 1878 die hessische Denkmalpflege begonnen. Dabei
darf nicht vergessen werden, dass auch in Alsfeld, wie andernorts im Ver-
lauf des 19. Jahrhunderts, zahlreiche historische Gebäude, wie etwa das
Schloss und die Stadtbefestigung, abgetragen worden waren. Als aller-
dings im Jahr 1878 das Rathaus auf Beschluss des Gemeinderates abge-
brochen werden sollte, regte sich Widerstand. Nach der Abbruchsversa-
gung, wurde im Jahr 1883 eine erste Sanierung des Gebäudes durchge-
führt. Die Bögen der Erdgeschosshalle wurden geöffnet, die Verschiefe-
rung unterhalb der Fenster entfernt. 1887/88 wurden die Fassaden saniert
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