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Warlich-Schenk, Brigitte; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Kreis Kassel: T. 1 — Braunschweig: Vieweg, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.48766#0011
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Vorwort

Die Denkmalpflege hat seit ihrer Gründung als staat-
liche Institution im 19. Jahrhundert immer wieder die
Erfahrung machen müssen, daß ihr die Erhaltung von
Kulturdenkmälern nur dann gelingt, wenn den Eigen-
tümern und einer möglichst breiten Öffentlichkeit die
Denkmaleigenschaft bewußt ist. Deshalb gehört die
Erfassung und Publizierung des Denkmälerbestandes
auch zu ihren ureigensten und wichtigsten Aufgaben.
Bis vor einem Jahrzehnt bediente sie sich dazu der soge-
nannten Großinventare, in denen die Denkmäler kreis-
weise ausführlich erforscht und beschrieben wurden.
Da jedoch die erforderliche Archivarbeit sehr viel Zeit
verschlingt, würde diese Art der Inventarisation für Hes-
sen noch mehr als ein halbes Jahrhundert erfordern.
Deshalb mußte nach einem Instrument der Schneller-
fassung gesucht werden, das dennoch den dringendsten
Anforderungen der Wissenschaft und denkmalpflegeri-
schen Praxis genügt. In der Denkmaltopographie fand
die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bun-
desrepublik Deutschland die geeignetste Publikations-
form und entwickelte Richtlinien, die nach dem Be-
schluß der Ständigen Konferenz der Kultusminister
vom 28. Mai 1980 in allen Bundesländern angewandt
werden sollen. Diese verpflichten die Bundesländer vor
allem zur einheitlichen Gestaltung des Kartenwerkes;
beim Katalog der Kulturdenkmäler ist esjedem Bundes-
land überlassen, wie ausführlich er ausfällt. Wenn sich
Hessen für die bisher ausführlichste Behandlung der
einzelnen Kulturdenkmäler entschieden hat, so des-
halb, um damit die Voraussetzungen für die Begrün-
dung der Denkmaleigenschaft, für die Benachrichtigung
der Eigentümer wie auch für die praktische Arbeit aller
am Denkmalschutz beteiligten Personen, Institutionen
und Behörden zu schaffen. Bisher sind in Hessen der
Landkreis Wetterau I, Stadt Kassel I, Schwalm-Eder-
Kreis I, Lahn-Dill-Kreis I, Stadt Frankfurt am Main,
Kreis Offenbach, Wiesbaden II (Die Villengebiete)
und Landkreis Darmstadt-Dieburg erschienen, weitere
Bände werden in Kürze herauskommen bzw. sind in
Angriff genommen.
Der vorliegende Band stellt die Kulturdenkmale und
historisch geprägten Ortsbilder im nördlichsten Teil
Hessens vor, dem ehemaligen Kreis Hofgeismar, einer
denkmalreichen Grenzregion, wo sich die Sprachgrenze
auch als eine Grenze im Hausbau darstellt. In der oft
noch ungestörten Einheit von Landschaft und Architek-
tur liegt der besondere Reiz dieses Gebietes. Der Reich-
tum an Kulturdenkmälern hat dazu geführt, daß neben
diesem Band (Altkreis Hofgeismar) ein weiterer Band
die Altkreise Wolfhagen und Kassel wird abdecken
müssen.
Ich danke allen Beteiligten und besonders der Autorin,
die dieses Werk unter schwierigen Umständen zum Ab-
schluß brachte.
Professor Dr. Gottfried Kiesow
- Landeskonservator -

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