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Warlich-Schenk, Brigitte; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Kreis Kassel: T. 1 — Braunschweig: Vieweg, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.48766#0472
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Oberweser

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Oberweser
Gemeindekarte M 1 : 50 000
Unter dem Namen Oberweser schlos-
sen sich am 1. 2. 1971 die Dörfer
Arenborn, Gewissenruh, Gieselwerder,
Gottstreu und Ödeisheim zusammen.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist Gie-
selwerder. Am 1. 8.1972 kam noch Hei-
sebeck hinzu. Die Gemeinde erstreckt
sich über eine Fläche von 41,16 km2. Es
lebten dort 1978 3589 Einwohner. Ge-
prägt wird Oberweser durch die Weser
und die sie begleitende Nord-Süd-Ver-
kehrsachse B 80. Die Ortsteile liegen
eingebettet zwischen Ausläufern des
Solling und dem Reinhardswald. Durch
den Waldreichtum, die reizvolle Fluß-
landschaft und die idyllischen, histo-
rischen Ortsbilder wurde der Fremden-
verkehr zu einem bedeutenden Wirt-
schaftsfaktor.
Gewissenruh und Gottstreu entstan-

den vergleichsweise spät als hugenotti-
sche Gründungsdörfer und haben sich
bis heute ihre hierin begründete Eigen-
art bewahrt.
Oedeisheim besitzt eines der schönsten
Ortsbilder in diesem Kreisteil und
zeichnet sich durch eine stattliche An-
zahl Diemelsächsischer Bauernhäuser
aus.
Der Hauptort Gieselwerder wird im we-
sentlichen geprägt durch die Lage an
der Weser mit der Verbindungsbrücke
zur anderen Weserseite und die auf
diese schnurgerade mündende Haupt-
straße, die Brückenstraße mit ihren
historischen Fachwerkhäusern.
In Arenborn besticht der enge, verwin-
kelte Ortmittelpunkt um die Kirche,
der in diesem Landstrich ungewöhnlich
ist.

Arenborn
Geschichtliche und bauliche Entwicklung.
Arenborn wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte
der Ort zur Burg Gieselwerder, die mit dem zugehörigen Amt 1462 von Kur-
mainz an Hessen überging.
Im 16. Jh. gehörte Arenborn dann gemeinsam mit Gieselwerder zum neu
eingerichteten Amt Sababurg.
Kirchlich war der Ort dem Dekanat Oedeisheim zugehörig und ist heute nach
Heisebeck eingepfarrt.
Arenborn liegt topographisch reizvoll eingebettet in einer Mulde der hügeli-
gen Ausläufer des Solling. Der ältere Bereich befindet sich im kleinparzellier-
ten, oval um die Kirche angeordneten Zentrum der Ortschaft. Von hier aus
ziehen sich, bedingt durch die topographischen Vorgaben, verwinkelte Stra-
ßenzüge. An ihnen stehen dicht die Gebäude der Ortserweiterungen aus
dem 18. und 19. Jh. Es sind vorwiegend bäuerliche Einhäuser in der Sonder-
form des Diemelsächsischen Bauernhauses ohne Dielentor, wie wir sie an
der Weser auch in Oedeisheim und Reinhardshagen vorfinden. Früh haben
sie hier jedoch schon Anbauten oder zusätzliche Wirtschaftsgebäude erhal-
ten, ein Zeichen für die große Bedeutung der Landwirtschaft in Arenborn.
Die Bauten im ältesten Ortskern wurden im späten 19. Jh. erneuert, desglei-
chen die Kirche, ein historistischer Fachwerkbau des frühen 20. Jh.
Daneben entstanden um 1900 noch eine Schmiede und zwei Backhäuser.
Auffällig ist, daß die historischen Sprossenfenster nach außen aufklappbar
sind, ganz im Gegensatz zu der im nördlichen Hessen typischen Öffnung in
den Raum hinein, ein Zeichen für die geschichtliche Verbundenheit und
Orientierung zum angrenzenden Niedersachsen.
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