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Warlich-Schenk, Brigitte; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Kreis Kassel: T. 1 — Braunschweig: Vieweg, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.48766#0683
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Lippoldsberg

1526 wurde das Kloster allmählich säkularisiert. 1569 wurden die Einkünfte
und Besitzungen aufgeteilt. Das Kloster wurde in eine landgräfliche Domäne
umgewandelt und die Kirche der evangelischen Gemeinde übergeben.
Seit 1555 wurde die weitere Entwicklung Lippoldsbergs durch den von Land-
graf Philipp dem Großmütigen gegründeten Eisenhammer geprägt.
Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde der Betrieb ab 1583 von den Land-
grafen selbst verwaltet. Das Hüttenwerk verarbeitete das Erz, das man in erster
Linie von Hohenkirchen heranschaffte, z. B. zu Eisenpfannen für die landgräf-
liche Saline von Sooden aber auch zu Geschützrohren und anderen Geräten.
Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurden Ersatzbauten geschaf-
fen. Eindrucksvoll vermittelt das Wiegehaus von 1819 eine Vorstellung von
dieser vorindustriellen Produktionsstätte. Von den übrigen barocken und
klassizistischen Gebäuden blieben das Hammergebäude, das Oberbeamten-
haus und der Kupferblechhammer erhalten. Nach mehreren Krisenzeiten
ging der landgräfliche Eisenhammer 1866 in Privatbesitz über und wurde
noch bis in unser Jahrhundert gewerblich genutzt.


Hist. Foto von 1925 Kirchblick

Zu den ältesten erhaltenen Fachwerkgebäuden Lippoldsbergs gehört das
1660 in Wesernähe errichtete Hospital, das vermutlich auf eine Stiftung
Landgraf Philipps des Großmütigen zurückgeht, der säkularisiertes Kloster-
gut den Armen vermachte (zwischenzeitlich transloziert und dabei weitest-
gehend zerstört).
Den Ausgangspunkt der Siedlungstätigkeit in Lippoldsberg stellt das Kloster
dar. Die Klausurgebäude, die unter Propst Gunther von Halberstadt neu aus-
geführt wurden, erfuhren das erste Mal im 14. Jh. bauliche Veränderungen.
Landgraf Karl ließ 1713 den Westflügel, an dem heute noch romanische Frag-
mente zu erkennen sind, und den Nordflügel des ehemaligen Kreuzganges

Hist. Foto Kloster-Tor und Kirche


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