Am Berge 2, Dachwerk (1347d) nach Osten
Am Berge 2, Dachwerk, angeblatteter Kehlbalken
tersuchung bestätigte, gehört zu den ältesten
bekannten Dachwerken eines Profanbaus in
Lüneburg. Zwischen dem ersten und zweiten
Dachgeschoss eine Stiege des 16./17. Jh. mit
gekehlten Blockzargen.
- Zweigeschossiger Hofflügel in Fachwerkbau-
weise, der nach Ausweis der paarig angeord-
neten Fußbänder in den westlichen Oberge-
schossgefachen im Kern dem 17. Jh. angehört,
während das übrige Fachwerk im 18. Jh. erneu-
ert erscheint. Ein vom Vorderhaus zugänglicher
Teilkeller unter dem östlichen Bereich besitzt
eine Segmentbogentonne mit einem Fußboden
aus Ziegeln im Klosterformat. Das fünf Ge-
spärre zählende Dachwerk, in das einige zweit-
verwendete Sparren integriert sind, mit einge-
zapften Kehlbalken und Scherzapfen im First
abgezimmert.
Am Berge 4. Schmaler, zweigeschossiger
Backsteinbau mit Zwischengeschoss unter
Satteldach, erbaut um 1600. In der 2. Hälfte
des 17. bis ins 19.Jh. hinein befand sich das
Giebelhaus im Besitz von Schustermeistern.
Über dem Eingang in der Nordachse, der sich
seit 1924 an dieser Stelle befindet, ein „1599“
bezeichneter Holzsturz. Die backsteinsichtige
Fassade mit linksseitiger Auslucht und kleinem,
ehemals von Staffeln bekröntem Steilgiebel.
Dessen beide Geschosse gliedern zwei tau-
steingerahmte Friese und übereinander drei
bzw. eine segmentbogige Ladeluke. Am
schlichten Westgiebel markiert der Holzsturz
einer früheren Fensteranlage die Höhe der ehe-
maligen Diele. Unter dem stark veränderten
Erdgeschoss nur im straßenseitigen Bereich ein
ursprünglich holzbalkengedeckter Kellerraum.
Einfaches Sparrendach mit eingezapften Kehl-
balken.
Am Berge 5. Baublockübergreifende Haus-
stätte mit giebelständigem Haupthaus und
Hintergebäude an der Finkstraße. Das breitge-
lagerte, zweigeschossige Vorderhaus mit Zwi-
schengeschoss ist aufgrund der Giebelgestal-
tung wohl in den Zeitraum zwischen 1450-
1470 zu datieren. Erbauer könnte demnach der
zwischen 1455 und 1494 als Eigentümer ver-
zeichnete Kaufmann Hans Wichmann gewesen
sein. Nachweislich seit 1561 als Brauhaus in
Betrieb und seit dem späten 18.Jh. auch als
Herberge genutzt, dient das Gebäude bis heute
als Gastwirtschaft und Hotel. Wesentlicher
Eingriff 1937/38 durch eine Verkürzung im
Westen um fünf Meter, eine Grundrissänderung
und den Abbruch des zweischiffigen und zwei-
wöchigen Kreuzgratgewölbes im Keller. An der
steinsichtigen Fassade rechts neben dem leicht
außermittigen, segmentbogigen Eingang (ehe-
mals spitzbogig) eine Auslucht; die linke 1901
beseitigt und zwei Jahre später an dieser Stelle
ein breites Erdgeschossfenster eingesetzt. Das
zwischen zwei verputzten Fischgrätfriesen ein-
gespannte Obergeschoss zeichnet sich durch
eine Arkatur aus sieben Segmentbogenöff-
nungen mit Viertelkreisrahmung aus, der einst
die sieben Giebelstaffeln entsprochen haben.
Der in dieser Form in den 1920er Jahren in-
stand gesetzte Steilgiebel durch Lisenen aus
Halb- und Viertelkreissteinen vertikal und
schmale Gesimse aus Nasensteinen horizontal
unterteilt. Wie im Ober- so auch in den drei
Dachgeschossen mittig eine Ladeluke. Die
Fensteröffnungen als Zwillingsfenster mit klee-
blattbogiger Überdeckung ausgebildet; darüber
je ein Okulus mit fünfstrahligem Terrakottastern.
Im hohen Erdgeschoss südlich des Eingangs
ein Unterzug, den ein Hausbaum mit weit aus-
greifenden und z.T. profilierten Kopfbändern
stützt. Während das Obergeschoss zwei auf
Ständern ruhende Unterzüge besitzt, verfügen
das erste und zweite Dachgeschoss jeweils
über einen stehenden Stuhl mit sorgfältig abge-
fasten Kanten der Stuhlsäulen und Sattelhölzer.
Im westlichen Bereich des ersten Dachge-
schosses ein über die gesamte Hausbreite rei-
chender Estrichbelag.
- Hinterhaus Finkstraße 3 a/b. Zweigeschossi¬
ger, unterkellerter Massivbau von neun Achsen;
1871 anstelle eines abgebrannten Gebäudes
für Peter Heinrich Sander, Vollhöfner in Nien-
dorf, von Zimmermann Krummwiede errichtet.
Die spätklassizistische Putzfassade mit Qua-
derfugenschnitt im Erdgeschoss und gleichmä-
ßiger Reihung von Stichbogenfenstern, die im
Erdgeschoss faschenlos einschneiden und im
glatt verputzten Obergeschoss profilierte Fens-
terfaschen besitzen. Die linke Außenachse
nimmt einen breiten segmentbogigen Durch-
gang, die rechte den Hauseingang auf, hinter
dem die Treppenanlage mit Traljengeländer liegt.
Am Berge 6. Ehemaliges Dielenhaus des
17.Jh., das im 18. und 19.Jh. von unterschied-
lichen Handwerkern (Seiler, Drechsler, Sattler)
bewohnt wurde. Das Äußere des Backstein-
baus, insbesondere der teils verputzte, teils ver-
kleidete Rückgiebel, 1966 stark verändert. Die
gleichzeitig gewandelte Grundrissstruktur mit
166
Am Berge 2, Dachwerk, angeblatteter Kehlbalken
tersuchung bestätigte, gehört zu den ältesten
bekannten Dachwerken eines Profanbaus in
Lüneburg. Zwischen dem ersten und zweiten
Dachgeschoss eine Stiege des 16./17. Jh. mit
gekehlten Blockzargen.
- Zweigeschossiger Hofflügel in Fachwerkbau-
weise, der nach Ausweis der paarig angeord-
neten Fußbänder in den westlichen Oberge-
schossgefachen im Kern dem 17. Jh. angehört,
während das übrige Fachwerk im 18. Jh. erneu-
ert erscheint. Ein vom Vorderhaus zugänglicher
Teilkeller unter dem östlichen Bereich besitzt
eine Segmentbogentonne mit einem Fußboden
aus Ziegeln im Klosterformat. Das fünf Ge-
spärre zählende Dachwerk, in das einige zweit-
verwendete Sparren integriert sind, mit einge-
zapften Kehlbalken und Scherzapfen im First
abgezimmert.
Am Berge 4. Schmaler, zweigeschossiger
Backsteinbau mit Zwischengeschoss unter
Satteldach, erbaut um 1600. In der 2. Hälfte
des 17. bis ins 19.Jh. hinein befand sich das
Giebelhaus im Besitz von Schustermeistern.
Über dem Eingang in der Nordachse, der sich
seit 1924 an dieser Stelle befindet, ein „1599“
bezeichneter Holzsturz. Die backsteinsichtige
Fassade mit linksseitiger Auslucht und kleinem,
ehemals von Staffeln bekröntem Steilgiebel.
Dessen beide Geschosse gliedern zwei tau-
steingerahmte Friese und übereinander drei
bzw. eine segmentbogige Ladeluke. Am
schlichten Westgiebel markiert der Holzsturz
einer früheren Fensteranlage die Höhe der ehe-
maligen Diele. Unter dem stark veränderten
Erdgeschoss nur im straßenseitigen Bereich ein
ursprünglich holzbalkengedeckter Kellerraum.
Einfaches Sparrendach mit eingezapften Kehl-
balken.
Am Berge 5. Baublockübergreifende Haus-
stätte mit giebelständigem Haupthaus und
Hintergebäude an der Finkstraße. Das breitge-
lagerte, zweigeschossige Vorderhaus mit Zwi-
schengeschoss ist aufgrund der Giebelgestal-
tung wohl in den Zeitraum zwischen 1450-
1470 zu datieren. Erbauer könnte demnach der
zwischen 1455 und 1494 als Eigentümer ver-
zeichnete Kaufmann Hans Wichmann gewesen
sein. Nachweislich seit 1561 als Brauhaus in
Betrieb und seit dem späten 18.Jh. auch als
Herberge genutzt, dient das Gebäude bis heute
als Gastwirtschaft und Hotel. Wesentlicher
Eingriff 1937/38 durch eine Verkürzung im
Westen um fünf Meter, eine Grundrissänderung
und den Abbruch des zweischiffigen und zwei-
wöchigen Kreuzgratgewölbes im Keller. An der
steinsichtigen Fassade rechts neben dem leicht
außermittigen, segmentbogigen Eingang (ehe-
mals spitzbogig) eine Auslucht; die linke 1901
beseitigt und zwei Jahre später an dieser Stelle
ein breites Erdgeschossfenster eingesetzt. Das
zwischen zwei verputzten Fischgrätfriesen ein-
gespannte Obergeschoss zeichnet sich durch
eine Arkatur aus sieben Segmentbogenöff-
nungen mit Viertelkreisrahmung aus, der einst
die sieben Giebelstaffeln entsprochen haben.
Der in dieser Form in den 1920er Jahren in-
stand gesetzte Steilgiebel durch Lisenen aus
Halb- und Viertelkreissteinen vertikal und
schmale Gesimse aus Nasensteinen horizontal
unterteilt. Wie im Ober- so auch in den drei
Dachgeschossen mittig eine Ladeluke. Die
Fensteröffnungen als Zwillingsfenster mit klee-
blattbogiger Überdeckung ausgebildet; darüber
je ein Okulus mit fünfstrahligem Terrakottastern.
Im hohen Erdgeschoss südlich des Eingangs
ein Unterzug, den ein Hausbaum mit weit aus-
greifenden und z.T. profilierten Kopfbändern
stützt. Während das Obergeschoss zwei auf
Ständern ruhende Unterzüge besitzt, verfügen
das erste und zweite Dachgeschoss jeweils
über einen stehenden Stuhl mit sorgfältig abge-
fasten Kanten der Stuhlsäulen und Sattelhölzer.
Im westlichen Bereich des ersten Dachge-
schosses ein über die gesamte Hausbreite rei-
chender Estrichbelag.
- Hinterhaus Finkstraße 3 a/b. Zweigeschossi¬
ger, unterkellerter Massivbau von neun Achsen;
1871 anstelle eines abgebrannten Gebäudes
für Peter Heinrich Sander, Vollhöfner in Nien-
dorf, von Zimmermann Krummwiede errichtet.
Die spätklassizistische Putzfassade mit Qua-
derfugenschnitt im Erdgeschoss und gleichmä-
ßiger Reihung von Stichbogenfenstern, die im
Erdgeschoss faschenlos einschneiden und im
glatt verputzten Obergeschoss profilierte Fens-
terfaschen besitzen. Die linke Außenachse
nimmt einen breiten segmentbogigen Durch-
gang, die rechte den Hauseingang auf, hinter
dem die Treppenanlage mit Traljengeländer liegt.
Am Berge 6. Ehemaliges Dielenhaus des
17.Jh., das im 18. und 19.Jh. von unterschied-
lichen Handwerkern (Seiler, Drechsler, Sattler)
bewohnt wurde. Das Äußere des Backstein-
baus, insbesondere der teils verputzte, teils ver-
kleidete Rückgiebel, 1966 stark verändert. Die
gleichzeitig gewandelte Grundrissstruktur mit
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