greifend umgebaut. Die massive Fassade zu
drei Achsen seitdem von einem zweifach
geschweiften Volutengiebel mit bekrönendem
Dreieck abgeschlossen. Das verputzte und
durch einen Ladeneinbau veränderte Erd-
geschoss besaß bis 1960 eine mittige Auslucht
an der nördlichen Traufseite. Die Gliederung der
drei geschlämmten Obergeschosse durch pro-
filierte Gesimse und Fensterfaschen sowie die
quaderimitierende Eckeinfassung 1892 aufge-
bracht. Von der ursprünglichen Kelleranlage
(1715 Erwähnung dreier Wohnkeller), die nach
Osten aus einem Balkenkeller, nach Westen
aus einem zweischiffigen, segmentbogig ge-
wölbten Keller bestand, nur noch Trennwände
erhalten. Im ersten Obergeschoss drei Räume
mit Stuckdecken des Rokoko dekoriert. Der
östliche Raum zum Sande hin besitzt einen
Rahmenstuck in bewegten Linien, der nach
Süden anschließende Raum zeigt neben einer
Rocaille-Ornamentik in den Ecken der Voute
jeweils einen Vogel auf einem Zweig; der
Deckenstuck des nördlich anschließenden
Raumes verbindet vegetabiles Ornament mit
Rocailleformen bei reich stuckierter Decken-
kehle. Das Dachwerk unter Verwendung alter
Hölzer im 18.Jh. neu aufgeschlagen. Aus dieser
Zeit stammt die Fensterzarge des segmentbo-
gigen Fensters im zweiten Dachgeschoss.
Am Sande 4. Wohn-/Geschäftshaus mit ausge-
bautem Dach. 1908 anstelle eines eingeschos-
sigen, wohl der 1. Hälfte des 16.Jh. entstam-
menden Hauses durch den Maurermeister O.
Püschel für den Seilermeister Georg Antony
aufgeführt. Roter Backsteinbau, der in seinem
stilistischen Rückgriff auf örtliche Bautraditionen
den Vorstellungen des Heimatschutzes folgt.
Die rechte, leicht vorgezogene Fassaden hälfte
endet in einem Vierstaffelgiebel und wird an der
Nordostecke durch einen zum Sande hin orien-
tierten Erkerturm betont, den bis 1933 ein
Kegeldach deckte. Über dem modernisierten
und mit neuen Steinen verblendeten Erdge-
schoss werden die beiden Obergeschosse
durch eine dichte Reihung segmentbogiger
Fenster mit dunkelbraun glasierten Sohlbänken
strukturiert. Der neugotische Dekor konzentriert
sich auf den Giebel, den große Spitzbogen-
blenden gliedern. Sie nehmen im unteren
Bereich Zwillingsfenster, darüber von grün gla-
sierten Vierpassmedaillons bekrönte Zwillings-
blenden auf. Im Innern Treppenhaus und Türen
aus der Erbauungszeit.
Am Sande 6/7. Zweigeschossiges, ehemaliges
Dielenhaus mit Zwischengeschoss und sieben-
teiligem Staffelgiebel, wohl Mitte 16.Jh. Eine
Nutzung als Backhaus, die bis ins frühe 20.Jh.
tradiert wurde, bereits seit 1449 belegt. Rück-
wärtiges Giebeldreieck in Fachwerk aufgeführt
und am Schwellbalken 1786i datiert. Die west-
liche Grenzwand im Jahre 1900 im Zuge der
Zusammenlegung zweier getrennter Ladenge-
schäfte begradigend erneuert. Von dieser Bau-
phase das Treppenhaus vor der Westwand er-
halten. Über dem 1971 neu verblendeten Erd-
sind das Speichergeschoss und die drei Dach-
geschosse umschichtig aus roten und dunkel
glasierten Backsteinen aufgemauert und jeweils
durch einen Putzfries getrennt. Ihre axial aufei-
nander abgestimmte Gliederung übernehmen
Am Sande 3, Ostfassade
Segmentbogennischen aus Viertelkreisform-
steinen mit tausteingerahmten Öffnungen. Die
mittigen Ladeluken verschließen hölzerne
Klappläden. In den 1922 mit altem Material wie-
der aufgebauten Staffeln kleeblattbogige Zwil-
lingsblenden mit hellen Putzspiegeln. Keller aus
zwei firstparallel gelagerten Segmentbogen-
tonnen; weder in den Segmentbogennischen
der Trennwand noch in den Nischen der Sei-
tenwände Formsteine verwendet. Am Nord-
ende des westlichen Schiffs Rest eines Holz-
balkenkellers mit quer zum First spannenden
Balken. Unverbautes, seit 1977 durchfenstertes
Speichergeschoss mit mittigem Unterzug, den
oktogonal abgefaste Ständer tragen. Das drei-
lagige Kehlbalkendach im ersten Dachge-
schoss mit einfach stehendem Stuhl und der
originalen Dielung aus sehr breiten Bohlen; im
zweiten Dachgeschoss vor dem Nordgiebel ein
Windenrad mit waagerechter Welle.
Am Sande 8. Breite Hausstätte mit Haupthaus
und ebenfalls giebelständigem, aber niedrige-
rem, östlichem Nebenhaus über einer ehemali-
gen Durchfahrt. 1449-1661 im Eigentum der
Brauerfamilie Reynstorp, bis 1872 als Brau-
haus, im 18. und 19.Jh. auch als Herberge,
bzw. Gastwirtschaft und Brennerei genutzt. Das
von einem hohen siebenteiligen Staffelgiebel
abgeschlossene Haupthaus wohl am Ende des
15.Jh. für den Brauer Ludeke Reynstorp errich-
tet. Dessen Sohn Lutge, zwischen 1512 und
1554 Eigentümer, war als Faktor für den Kup-
ferhandel der Augsburger Familie Fugger tätig.
Die Fassade des dreigeschossigen Back-
steinbaus mit Zwischengeschoss, die im 19.Jh.
bis zur Höhe des niedrigen Speichergeschos-
ses mit einem Quaderputz verkleidet war, heute
aber eine Backsteinverblendung zeigt, nimmt
rechts neben dem gestuften Korbbogenportal
eine allseitig durchfensterte Auslucht auf.
Abweichend von den drei Segmentbogenfens-
tern des Obergeschosses öffnet sich das Spei-
chergeschoss in sechs tausteingefassten Seg-
mentbögen mit gestufter, profilierter Binnen-
rahmung. Den über einem Putzfries aufsteigen-
223
drei Achsen seitdem von einem zweifach
geschweiften Volutengiebel mit bekrönendem
Dreieck abgeschlossen. Das verputzte und
durch einen Ladeneinbau veränderte Erd-
geschoss besaß bis 1960 eine mittige Auslucht
an der nördlichen Traufseite. Die Gliederung der
drei geschlämmten Obergeschosse durch pro-
filierte Gesimse und Fensterfaschen sowie die
quaderimitierende Eckeinfassung 1892 aufge-
bracht. Von der ursprünglichen Kelleranlage
(1715 Erwähnung dreier Wohnkeller), die nach
Osten aus einem Balkenkeller, nach Westen
aus einem zweischiffigen, segmentbogig ge-
wölbten Keller bestand, nur noch Trennwände
erhalten. Im ersten Obergeschoss drei Räume
mit Stuckdecken des Rokoko dekoriert. Der
östliche Raum zum Sande hin besitzt einen
Rahmenstuck in bewegten Linien, der nach
Süden anschließende Raum zeigt neben einer
Rocaille-Ornamentik in den Ecken der Voute
jeweils einen Vogel auf einem Zweig; der
Deckenstuck des nördlich anschließenden
Raumes verbindet vegetabiles Ornament mit
Rocailleformen bei reich stuckierter Decken-
kehle. Das Dachwerk unter Verwendung alter
Hölzer im 18.Jh. neu aufgeschlagen. Aus dieser
Zeit stammt die Fensterzarge des segmentbo-
gigen Fensters im zweiten Dachgeschoss.
Am Sande 4. Wohn-/Geschäftshaus mit ausge-
bautem Dach. 1908 anstelle eines eingeschos-
sigen, wohl der 1. Hälfte des 16.Jh. entstam-
menden Hauses durch den Maurermeister O.
Püschel für den Seilermeister Georg Antony
aufgeführt. Roter Backsteinbau, der in seinem
stilistischen Rückgriff auf örtliche Bautraditionen
den Vorstellungen des Heimatschutzes folgt.
Die rechte, leicht vorgezogene Fassaden hälfte
endet in einem Vierstaffelgiebel und wird an der
Nordostecke durch einen zum Sande hin orien-
tierten Erkerturm betont, den bis 1933 ein
Kegeldach deckte. Über dem modernisierten
und mit neuen Steinen verblendeten Erdge-
schoss werden die beiden Obergeschosse
durch eine dichte Reihung segmentbogiger
Fenster mit dunkelbraun glasierten Sohlbänken
strukturiert. Der neugotische Dekor konzentriert
sich auf den Giebel, den große Spitzbogen-
blenden gliedern. Sie nehmen im unteren
Bereich Zwillingsfenster, darüber von grün gla-
sierten Vierpassmedaillons bekrönte Zwillings-
blenden auf. Im Innern Treppenhaus und Türen
aus der Erbauungszeit.
Am Sande 6/7. Zweigeschossiges, ehemaliges
Dielenhaus mit Zwischengeschoss und sieben-
teiligem Staffelgiebel, wohl Mitte 16.Jh. Eine
Nutzung als Backhaus, die bis ins frühe 20.Jh.
tradiert wurde, bereits seit 1449 belegt. Rück-
wärtiges Giebeldreieck in Fachwerk aufgeführt
und am Schwellbalken 1786i datiert. Die west-
liche Grenzwand im Jahre 1900 im Zuge der
Zusammenlegung zweier getrennter Ladenge-
schäfte begradigend erneuert. Von dieser Bau-
phase das Treppenhaus vor der Westwand er-
halten. Über dem 1971 neu verblendeten Erd-
sind das Speichergeschoss und die drei Dach-
geschosse umschichtig aus roten und dunkel
glasierten Backsteinen aufgemauert und jeweils
durch einen Putzfries getrennt. Ihre axial aufei-
nander abgestimmte Gliederung übernehmen
Am Sande 3, Ostfassade
Segmentbogennischen aus Viertelkreisform-
steinen mit tausteingerahmten Öffnungen. Die
mittigen Ladeluken verschließen hölzerne
Klappläden. In den 1922 mit altem Material wie-
der aufgebauten Staffeln kleeblattbogige Zwil-
lingsblenden mit hellen Putzspiegeln. Keller aus
zwei firstparallel gelagerten Segmentbogen-
tonnen; weder in den Segmentbogennischen
der Trennwand noch in den Nischen der Sei-
tenwände Formsteine verwendet. Am Nord-
ende des westlichen Schiffs Rest eines Holz-
balkenkellers mit quer zum First spannenden
Balken. Unverbautes, seit 1977 durchfenstertes
Speichergeschoss mit mittigem Unterzug, den
oktogonal abgefaste Ständer tragen. Das drei-
lagige Kehlbalkendach im ersten Dachge-
schoss mit einfach stehendem Stuhl und der
originalen Dielung aus sehr breiten Bohlen; im
zweiten Dachgeschoss vor dem Nordgiebel ein
Windenrad mit waagerechter Welle.
Am Sande 8. Breite Hausstätte mit Haupthaus
und ebenfalls giebelständigem, aber niedrige-
rem, östlichem Nebenhaus über einer ehemali-
gen Durchfahrt. 1449-1661 im Eigentum der
Brauerfamilie Reynstorp, bis 1872 als Brau-
haus, im 18. und 19.Jh. auch als Herberge,
bzw. Gastwirtschaft und Brennerei genutzt. Das
von einem hohen siebenteiligen Staffelgiebel
abgeschlossene Haupthaus wohl am Ende des
15.Jh. für den Brauer Ludeke Reynstorp errich-
tet. Dessen Sohn Lutge, zwischen 1512 und
1554 Eigentümer, war als Faktor für den Kup-
ferhandel der Augsburger Familie Fugger tätig.
Die Fassade des dreigeschossigen Back-
steinbaus mit Zwischengeschoss, die im 19.Jh.
bis zur Höhe des niedrigen Speichergeschos-
ses mit einem Quaderputz verkleidet war, heute
aber eine Backsteinverblendung zeigt, nimmt
rechts neben dem gestuften Korbbogenportal
eine allseitig durchfensterte Auslucht auf.
Abweichend von den drei Segmentbogenfens-
tern des Obergeschosses öffnet sich das Spei-
chergeschoss in sechs tausteingefassten Seg-
mentbögen mit gestufter, profilierter Binnen-
rahmung. Den über einem Putzfries aufsteigen-
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