haus mit Zwischengeschoss zu drei Achsen
(wohl 17. Jh.), das nach einer Bauaufnahme von
1848 über ein an heutiger Stelle links sitzendes
Spitzbogenportal erschlossen wurde. Die drei-
achsige Backsteinfassade, 1997 nach ältestem
Befund rot gestrichen, gliedern oberhalb des
hohen, geschlämmten Dielengeschosses brei-
te, hell geputzte Friese. Den fünfteiligen, mehr-
fach instand gesetzten Staffelgiebel bekrönt
eine barocke Vase. Die Segmentbogenöffnun-
gen im Speicher- und ersten Dachgeschoss
innen von Fasen-, außen von Viertelkreissteinen
eingefasst. Über der vormals längeren Ladeluke
ein Kranbalken. Der Rückgiebel massiv, das
Dreieck in einer dekorativen Fachwerkkonstruk-
tion des 17.Jh. mit sich überkreuzenden Fuß-
bändern und der Datierung „1665“ am Schwell-
balken.
- Zweistöckiger Hofflügel, bezeichnet 1688
(Türsturz); Fachwerkbau unter Satteldach von
16 Gebinden mit einem über Karniesknaggen
leicht vorkragenden Obergeschoss; hier die
Brüstungsgefache der Ostseite z.T. im Zierver-
band. Die Schwellinschrift nennt in Verbindung
mit einem Psalmvers (PS 118, V 25) den
Weißbäcker Hinrich Joachim Buch (seit 1680
Eigentümer) und seine Frau Margareta Clasen
als Bauherrschaft, deren Familie das Anwesen
zuvor besaß. Ehemals reiche Ausstattung, u.a.
mit Landschaftsdarstellungen in Grisaille auf
Wandpaneelen sowie Deckenmalerei im Ober-
geschosssaal (vgl. Mithoff, 1877, 200f).
Am Sande 21. Dreigeschossiges Vorderhaus
mit Zwischengeschoss in Backstein und an der
Ostseite anschließendem Hofflügel in Fachwerk
(s. auch Nr. 20). Auf dem Grundstück von 1502
bis 1936 ein Bäckereibetrieb nachgewiesen.
Die Fassade des im Kern wohl vom Ende des
15.Jh. stammenden Wohnhauses charakteri-
siert oberhalb des Zwischengeschosses eine
gleichartige Gestaltung der beiden dreiachsigen
Speichergeschosse und des Dachgeschosses,
die jeweils ein Fischgrätfries trennt. Die Seg-
mentbogenöffnungen, die rechte jeweils in
Form einer Ladeluke, außen von Viertelkreis-
steinen, innen von Tausteinen gerahmt. Die
Form des segmentbogig abschließenden und
vasenbesetzten Giebels, der 1956 mit altem
Material neu aufgemauert wurde, entstand ver-
mutlich in der 2. Hälfte des 18.Jh. 1966 das in
einem großen Schaufenster geöffnete Erdge-
schoss nach Zuschütten des Vorderhauskellers
auf Bürgersteigniveau verlegt und entkernt.
Gleichzeitig den rückwärtigen Steilgiebel in den
Obergeschossen mit neuen Steinen verblendet.
Das in der Westachse gelegene Spitzbogen-
portal 1906 anstelle eines gerade schließenden
Eingangs eingefügt. Rechts davon ein Bei-
schlag, der aufgrund seiner Herkunft aus dem
18.Jh. das jüngste bekannte Beispiel dieser Art
in Lüneburg darstellt. Die Wange besteht aus
einer nur vorderseitig bearbeiteten Sandstein-
platte mit geschweiftem oberem Abschluss. Im
Innern zwischen Erd- und Zwischengeschoss
eine Treppe des 18.Jh. mit Geländer aus Brett-
balustern. In dem 1984 ausgebauten ersten
Obergeschoss an Ost- und Westwand jeweils
sieben Segmentbogennischen mit Fasenstei-
nen am Bogen; die Zwischenpfeiler dagegen
variierend mit Viertelkreissteinen an der West-
seite und Fasensteinen an der Ostseite gemau-
ert. Im darüberliegenden Speichergeschoss,
das einen alten Bohlenbelag besitzt, entspre-
chende Nischen, jedoch ohne Vermauerung
von Formsteinen. Das einfache Kehlbalkendach
mit geblatteten Verbindungen, auch im First,
aufgeschlagen; vor dem Nordgiebel ein Win-
denrad mit liegender Welle.
- Zweistöckiger Hofflügel von 13 Gebinden
Länge, das Außenfachwerk wohl in der Mitte
des 18.Jh. erneuert, im Kern vermutlich älter;
mit der östlichen Traufseite unter Pultdach an
den Flügelbau des Hauses Nr. 22 angelehnt.
1980 nach Süden verlängert.
Am Sande 22. Ehemaliges Dielenhaus mit
Hofflügel und Schornstein. Brauhaus seit 1535,
Ende des 16.Jh. unter dem Namen „Goldene
Rose“ bekannt, seit 1763 Betrieb einer Brannt-
weinbrennerei, daneben von 1911-39 einer
Schankwirtschaft. Bereits 1910 Abbruch der
Kellergewölbe im nördlichen Bereich des
Haupthauses sowie starke Grundrissänderung
in Keller und Erdgeschoss. Breitgelagerter, drei-
geschossiger Backsteinbau, im Kern wohl 1.
Hälfte 16.Jh. Die Fassade bekrönt ein seg-
mentbogig abschließender Volutengiebel der 1.
Hälfte des 18.Jh., der vermutlich einen fünfteili-
gen Staffelgiebel ersetzte. Erd- und erstes
Obergeschoss mehrfach umgestaltet und
1955/56 in Backstein neu verblendet. Histori-
sches Mauerwerk ab dem zweiten Oberge-
schoss sichtbar, das sich in fünf segmentbogi-
gen Achsen mit doppelter Tausteinrahmung öff-
net. Die mittlere, etwas längere Ladeluke ist
ebenso wie diejenige des ersten Dachge-
schosses leicht nach links versetzt. Zwischen
beiden Geschossen als Zäsur ein tausteinge-
rahmter Fries mit Fischgrätmuster. Über den
drei mit Klappläden geschlossenen Segment-
bogenöffnungen des zweiten Dachgeschosses
ein Ochsenauge, links von einem Kranbalken
begleitet. Im Zuge des Umbaus 1955/56 der
Südgiebel neu aufgemauert, das Gewölbe des
südlichen Kellers, der in Ost-West-Richtung
verlief, abgebrochen, Erd- und erstes Oberge-
schoss entkernt sowie das zweite Oberge-
schoss zur Wohnung ausgebaut.
- Hofflügel. Dreigeschossiger Backsteinbau
unter Satteldach. Lediglich die östliche Trauf-
wand und die südliche Giebelwand des zweiten
Am Sande 20, Hofflügel, bez. 1688
229
(wohl 17. Jh.), das nach einer Bauaufnahme von
1848 über ein an heutiger Stelle links sitzendes
Spitzbogenportal erschlossen wurde. Die drei-
achsige Backsteinfassade, 1997 nach ältestem
Befund rot gestrichen, gliedern oberhalb des
hohen, geschlämmten Dielengeschosses brei-
te, hell geputzte Friese. Den fünfteiligen, mehr-
fach instand gesetzten Staffelgiebel bekrönt
eine barocke Vase. Die Segmentbogenöffnun-
gen im Speicher- und ersten Dachgeschoss
innen von Fasen-, außen von Viertelkreissteinen
eingefasst. Über der vormals längeren Ladeluke
ein Kranbalken. Der Rückgiebel massiv, das
Dreieck in einer dekorativen Fachwerkkonstruk-
tion des 17.Jh. mit sich überkreuzenden Fuß-
bändern und der Datierung „1665“ am Schwell-
balken.
- Zweistöckiger Hofflügel, bezeichnet 1688
(Türsturz); Fachwerkbau unter Satteldach von
16 Gebinden mit einem über Karniesknaggen
leicht vorkragenden Obergeschoss; hier die
Brüstungsgefache der Ostseite z.T. im Zierver-
band. Die Schwellinschrift nennt in Verbindung
mit einem Psalmvers (PS 118, V 25) den
Weißbäcker Hinrich Joachim Buch (seit 1680
Eigentümer) und seine Frau Margareta Clasen
als Bauherrschaft, deren Familie das Anwesen
zuvor besaß. Ehemals reiche Ausstattung, u.a.
mit Landschaftsdarstellungen in Grisaille auf
Wandpaneelen sowie Deckenmalerei im Ober-
geschosssaal (vgl. Mithoff, 1877, 200f).
Am Sande 21. Dreigeschossiges Vorderhaus
mit Zwischengeschoss in Backstein und an der
Ostseite anschließendem Hofflügel in Fachwerk
(s. auch Nr. 20). Auf dem Grundstück von 1502
bis 1936 ein Bäckereibetrieb nachgewiesen.
Die Fassade des im Kern wohl vom Ende des
15.Jh. stammenden Wohnhauses charakteri-
siert oberhalb des Zwischengeschosses eine
gleichartige Gestaltung der beiden dreiachsigen
Speichergeschosse und des Dachgeschosses,
die jeweils ein Fischgrätfries trennt. Die Seg-
mentbogenöffnungen, die rechte jeweils in
Form einer Ladeluke, außen von Viertelkreis-
steinen, innen von Tausteinen gerahmt. Die
Form des segmentbogig abschließenden und
vasenbesetzten Giebels, der 1956 mit altem
Material neu aufgemauert wurde, entstand ver-
mutlich in der 2. Hälfte des 18.Jh. 1966 das in
einem großen Schaufenster geöffnete Erdge-
schoss nach Zuschütten des Vorderhauskellers
auf Bürgersteigniveau verlegt und entkernt.
Gleichzeitig den rückwärtigen Steilgiebel in den
Obergeschossen mit neuen Steinen verblendet.
Das in der Westachse gelegene Spitzbogen-
portal 1906 anstelle eines gerade schließenden
Eingangs eingefügt. Rechts davon ein Bei-
schlag, der aufgrund seiner Herkunft aus dem
18.Jh. das jüngste bekannte Beispiel dieser Art
in Lüneburg darstellt. Die Wange besteht aus
einer nur vorderseitig bearbeiteten Sandstein-
platte mit geschweiftem oberem Abschluss. Im
Innern zwischen Erd- und Zwischengeschoss
eine Treppe des 18.Jh. mit Geländer aus Brett-
balustern. In dem 1984 ausgebauten ersten
Obergeschoss an Ost- und Westwand jeweils
sieben Segmentbogennischen mit Fasenstei-
nen am Bogen; die Zwischenpfeiler dagegen
variierend mit Viertelkreissteinen an der West-
seite und Fasensteinen an der Ostseite gemau-
ert. Im darüberliegenden Speichergeschoss,
das einen alten Bohlenbelag besitzt, entspre-
chende Nischen, jedoch ohne Vermauerung
von Formsteinen. Das einfache Kehlbalkendach
mit geblatteten Verbindungen, auch im First,
aufgeschlagen; vor dem Nordgiebel ein Win-
denrad mit liegender Welle.
- Zweistöckiger Hofflügel von 13 Gebinden
Länge, das Außenfachwerk wohl in der Mitte
des 18.Jh. erneuert, im Kern vermutlich älter;
mit der östlichen Traufseite unter Pultdach an
den Flügelbau des Hauses Nr. 22 angelehnt.
1980 nach Süden verlängert.
Am Sande 22. Ehemaliges Dielenhaus mit
Hofflügel und Schornstein. Brauhaus seit 1535,
Ende des 16.Jh. unter dem Namen „Goldene
Rose“ bekannt, seit 1763 Betrieb einer Brannt-
weinbrennerei, daneben von 1911-39 einer
Schankwirtschaft. Bereits 1910 Abbruch der
Kellergewölbe im nördlichen Bereich des
Haupthauses sowie starke Grundrissänderung
in Keller und Erdgeschoss. Breitgelagerter, drei-
geschossiger Backsteinbau, im Kern wohl 1.
Hälfte 16.Jh. Die Fassade bekrönt ein seg-
mentbogig abschließender Volutengiebel der 1.
Hälfte des 18.Jh., der vermutlich einen fünfteili-
gen Staffelgiebel ersetzte. Erd- und erstes
Obergeschoss mehrfach umgestaltet und
1955/56 in Backstein neu verblendet. Histori-
sches Mauerwerk ab dem zweiten Oberge-
schoss sichtbar, das sich in fünf segmentbogi-
gen Achsen mit doppelter Tausteinrahmung öff-
net. Die mittlere, etwas längere Ladeluke ist
ebenso wie diejenige des ersten Dachge-
schosses leicht nach links versetzt. Zwischen
beiden Geschossen als Zäsur ein tausteinge-
rahmter Fries mit Fischgrätmuster. Über den
drei mit Klappläden geschlossenen Segment-
bogenöffnungen des zweiten Dachgeschosses
ein Ochsenauge, links von einem Kranbalken
begleitet. Im Zuge des Umbaus 1955/56 der
Südgiebel neu aufgemauert, das Gewölbe des
südlichen Kellers, der in Ost-West-Richtung
verlief, abgebrochen, Erd- und erstes Oberge-
schoss entkernt sowie das zweite Oberge-
schoss zur Wohnung ausgebaut.
- Hofflügel. Dreigeschossiger Backsteinbau
unter Satteldach. Lediglich die östliche Trauf-
wand und die südliche Giebelwand des zweiten
Am Sande 20, Hofflügel, bez. 1688
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