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Am Sande 21, 20

Am Sande 25. 1878 von Zimmermeister J. G.
Lendorf errichteter viergeschossiger Backstein-
bau unter flachgeneigtem Satteldach, der seit
1880 als Hotel genutzt wird. Der spätklassizisti-
sche Dekor der vierachsigen Fassade teilweise
entfernt. Im rechts gelegenen Flur bauzeitliche
Treppe mit Dockengeländer. Hausbreite Kelier-
anlage des Vorgängerbaus, eines von 1561—
1864 als Brauhaus genutzten Backsteinbaus
mit Staffelgiebel; 1715 als Wohnkeller erwähnt,
von einer Holzbalkendecke mit ostwestlich
spannenden Balken geschlossen und ehemals
in der Ostachse mit einem Aufgang zum Sande
ausgestattet. Der Fußbodenbelag z.T. aus
quadratischen Tonfliesen, z.T. aus Ziegeln. Im
südlichen Abschnitt jüngere Flachdecke. Hoher
Gastraum im Erdgeschoss mit Stuckdecke.
- Westwärts anschließender Hofflügel. Dreistö-
ckiger, schmaler Fachwerkbau der 2. Hälfte des
18. Jh. unter Satteldach mit Ziegelausfachung
auf der östlichen Traut- und der südlichen Gie-
belseite; die westliche, ungegliederte Traufseite
1996 mit verputzten Gefachen instand gesetzt.
Unter dem nördlichen Hausbereich segment-
bogig gewölbter Kellerraum des Vorgänger-
flügels, der vom Hauptkeller aus zugänglich ist.
Einfaches Kehlbalkendach aus Nadelholz.
Am Sande 26. Wohnhaus mit anschließendem
Hinterhaus und einem Torweg auf der Ostseite
des Grundstücks, der 1876 anstelle des abge-
brochenen Nebenhauses angelegt wurde. Das
wohl um 1500 entstandene Vorderhaus, ein
breitgelagerter Backsteinbau unter Satteldach,
ist ein ehemaliges Dielenhaus mit Herdstelle vor
der Westwand. Vermutlich im 1. Viertel des
19. Jh. zweigeschossig durchgebaut. Von der
damaligen Fassadengestaltung zeugen das
fünfachsige Obergeschoss und der Dreieckgie-
bel mit Trauf- und Fußstaffeln. Die Erneuerung
der östlichen Traufwand mit umlaufendem
Klötzchenfries über dem Erdgeschoss 1876.
Der Wohnbereich von der östlichen Traufseite
her rückwärtig erschlossen über eine klassizisti-
sche Treppenanlage mit Stabwerkgeländer. Un-
ter der südlichen Hauszone ein Teilkeller, der
1909 eine massive Decke erhielt. Nachdem

Obergeschosses in Fachwerk von zwölf Gefach
Länge konstruiert. Altes Mauerwerk des
16./17.Jh. vor allem in der Erdgeschosszone;
aufgrund der Brennereinutzung im 19.Jh. mehr-
fach umgestaltet, u.a. belegt durch eine
Tafelinschrift von 1865 des Branntweinbrenners
Wilhelm Wiegeis. Nach einem Brandschaden
1904 und einem weiteren 1994 wieder aufge-
baut.
- Schornstein. Um 1865 als 30 Meter hoher
Backsteinbau über viereckigem Grundriss er-
richtet, nach oben verjüngt und mit einem über
aufwändig profiliertem Konsolgesims auskra-
genden Kopf abschließend.
Am Sande 23. Viergeschossiges Wohn-/
Geschäftshaus in Backsteinbauweise, das
1881 für den Schuhmachermeister Mencke
anstelle des im 16.Jh. zu Am Sande 22 gehö-
renden Nebenhauses errichtet wurde. Die im
Erdgeschoss erneuerte, dreiachsige Fassade
von Maurermeister A. Körner in Neurenais-
sanceformen dekoriert. Über dem dritten, pilas-

tergegliederten Obergeschoss ein Dreieck-
giebel, der während eines durchgreifenden Um-
baus 1955/56 den ursprünglichen, volutenge-
rahmten Ädikulagiebel ersetzte.
Am Sande 24. Dreigeschossiges Wohnhaus,
wohl im 1. Viertel des 19.Jh. unter Einbe-
ziehung der Traufwände eines Vorgängerbaus
aufgeführt. Die westliche Backsteinmauer
knickt etwa in der Mitte des Gebäudes nach
Osten ab, sodass sich der Grundriss nach Sü-
den verjüngt. Rückwärtiger Giebel von zwei
Achsen in Fachwerk mit Ziegelausfachung. Die
dreiachsige massive Putzfassade mit Band-
gesims und den Sohlbänken der eingeschnitte-
nen Fensteröffnungen klassizistisch instrumen-
tiert. Das Erdgeschoss durch einen Ladenum-
bau von 1912 durch Maurermeister P. Boll-
meyer geprägt: Einzug einer neuen, tiefergeleg-
ten Kellerdecke, Verlegung des mittigen Ein-
gangs auf die rechte Seite und Anlage eines
großen Schaufensters mit reich gegliedertem
Oberlicht und beschnitztem Eckpfosten.

1902 zunächst links, danach 1924 auch rechts
ein Laden eingebaut worden war, folgte schließ-
lich 1980 im Zuge einer gewerblichen Nutzung
die Entkernung des Erdgeschosses im nörd-
lichen Bereich. Zweifaches Kehlbalkendach mit
geblatteten Verbindungen, auch am First, abge-
zimmert.
- Hofflügel 1874 anstelle eines Vorgängerbaus
aufgeführt; 1904 im ersten Obergeschoss eine
Tischlerwerkstatt eingerichtet. Dreigeschossi-
ger, langgestreckter Ziegelbau mit Steilgiebel in
Fachwerk; im Gegensatz zur ungegliederten
westlichen Traufseite besitzt die östliche Gurt-
gesimse und ist stark durchfenstert.
Am Sande 27/27A. Die mit einem Vorderhaus,
einem Hofflügel und einem rückwärtigen
Wohnhaus besetzte Hausstätte begrenzt den
Kirchhof von St. Johannis auf der Nordwest-
seite. In der 1. Hälfte des 16.Jh. als Küsterhaus
(eine neue Küsterei 1489 erwähnt) und im
18.Jh. als Pastorat dienend, ging das Anwesen
gegen Ende des Jahrhunderts in private Hände
über und befand sich während des 19,Jh. u.a.
im Eigentum eines Kornkäufers, eines Kupfer-

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