First. Nach Norden ehemals eine Räucherkam-
mer abgetrennt.
Am Sande 51. Die 1492 erwähnte Hausstätte
gelangte 1590 an die Familie von Cölln und
wurde seit diesem Zeitpunkt bis 1792 als
Nebenhaus von Am Sande 52 geführt. Zweige-
schossiges Gebäude mit Backsteinfassade.
Dagegen die westliche Traufseite und der
Rückgiebel nur im Erdgeschoss massiv und im
Obergeschoss in einer wohl im 18.Jh. erneuer-
ten Fachwerkkonstruktion. Der siebenteilige
Staffelgiebel, durch Lisenen mit geschosstren-
nenden Tausteinreihen sowie Zwillingsfenstern
auf Tausteinpfosten mit zweiteiligen Kleeblatt-
steinen gegliedert, dürfte in die 1. Hälfte des
16.Jh. datieren. Das Obergeschoss mit den vier
Stichbogenfenstern und die erdgeschossige
Ladenaufteilung gehen auf einen Umbau der
Brüder Wilhelm und Hermann Matthies von
1896 zurück. Aus dieser Zeit die mittige
Eingangstür mit floral geschliffenem Milchglas
und der Deckenstuck des Eingangsbereichs
bewahrt. Gleichzeitig im Keller preußische Kap-
pen eingezogen; unter dem nördlichen Ge-
bäudeteil ein quergelagerter, segmentbogig
gewölbter Raum. Das Dachwerk bei einem
Brand 1947 zerstört.
- Kurzer, zweigeschossiger Hofflügel unter
einem etwas niedrigeren Satteldach als dasjeni-
ge des Hauptgebäudes. Im Erdgeschoss mas-
siv, im Obergeschoss in Fachwerk errichtet,
das wohl gleichfalls im 18.Jh. erneuert wurde.
Am Sande 52. Gebäudekomplex aus Haupt-
haus, westwärts anschließendem Hofflügel und
rückwärtigem Wirtschaftsgebäude (s. auch Am
Sande 51). Die Hausstätte, von 1492 bis 1589
im Eigentum der Familie Wilde, 1590 an die
Familie von Cölln veräußert. Bereits 1521 bis ins
19.Jh. als Herberge („Schwarzer Adler“) ge-
nutzt. 1869 Eigentum des Weinhändlers Knop,
dessen Firma unter Nachfolgern bis ins 20.Jh.
weitergeführt wurde. Das auf das 16.Jh. zu-
rückgehende zweigeschossige Vorderhaus
erhielt einschließlich der Durchfahrt in der Ost-
achse 1870 eine spätklassizistische Putzfassa-
de, die sich über dem erneuerten Erdgeschoss
in sechs und im Giebel nach oben abnehmend
in vier und zwei Fensterachsen öffnet. Dieser
mit zweigeschossiger Pilastergliederung und
abschließendem Dreieckgiebel gestaltet.
- Langgestreckter Hofflügel unter Satteldach,
1591d. Über hohem, massivem Erdgeschoss
zwei von Knaggen unterstützte, vorkragende
Fachwerkstockwerke. Die Brüstungsgefache
mit kleinformatiger Zierausmauerung, im Übri-
gen mit hochkant gestellten Klosterformatstei-
nen ausgefacht. An der Schwelle kleine Schiffs-
kehle. Im 2. OG Rest einer Deckenbemalung im
Knorpelstil, wohl 1. Hälfte 17.Jh.
- Wirtschaftsgebäude, seit 1997 mit Gaststät-
tennutzung. Mächtiger Backsteinbau unter
Satteldach, um 1870 vermutlich als Weinlager
errichtet. In der Firststaffel des Giebeldreiecks,
das außermittig eine Aufzugsluke aufnimmt, ein
Medaillon mit einer Rebe in Terrakotta. Drei-
schiffiger, segmentbogig gewölbter Keller.
Innere Fachwerkkonstruktion von Unterzügen
auf Ständern mit Kopfbändern im Längs- und
teilweise auch im Querverband getragen.
Am Sande 53. Gebäudegruppe aus Vorderhaus
(Mitte 15.Jh.) und nach Westen folgender
Durchfahrtüberbauung (Mitte 16.Jh.). Im Eigen-
tum des Rates seit 1561 belegt, diente das
Gebäude als Hamburger Bierkeller, bis es 1732
an den Kramer und Ratsbedienten Ch. B. Stü-
ven verkauft wurde. Zweigeschossiges Haupt-
haus, dessen mittiges Spitzbogenportal 1912
beseitigt wurde. Vom rückwärtigen Steilgiebel
wegen Anbauten nur der obere Teil mit ab-
schließendem Segmentbogenfenster sichtbar.
Über der im Erdgeschoss mehrfach veränder-
ten Fassade ein fünfteiliger Staffelgiebel, der zu
den ältesten der Stadt gehört. Seine Gliederung
durch Blendarkaden setzt bereits im Oberge-
schoss an, dessen fünf Segmentbogenfenster
ebenso wie die Segmentbogenabschlüsse der
Staffeln einer Umbauphase angehören. Die
Arkadenpfeiler aus Profilstäben sind wie die
Pfosten der Zwillingsfenster in den Blenden im
Schichtenwechsel mit grün glasierten Steinen
gemauert. Die kleeblattbogig überdeckten
Zwillingsfenster ehemals von Terrakottawimper-
gen überfangen. Das Innere einschließlich des
Kellers seit den 1970er Jahren mehrfach verän-
dert. Im Obergeschoss mittiger Unterzug, den
ein oktogonal abgefaster Ständer mit Sattelholz
unterstützt. Zweifaches Kehlbalkendach von elf
Gespärren mit geblattetem First. Vor dem
Südgiebel ein Windenrad mit stehender Welle
und zugehörigem Kranbalken.
- Durchfahrtüberbauung. Dreigeschossiger
Backsteinbau mit fünfteiligem Staffelgiebel und
rückwärtigem, holzverkleidetem Steilgiebel. In
der linken Achse seit 1912 die Erschließung für
die Wohnungen beider Gebäude. Über dem
ersten Obergeschoss ein hausbreiter Holzsturz
als Indiz einer früheren Fensteranlage. Ein
Am Sande 52, Hofflügel, Nordostansicht
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mer abgetrennt.
Am Sande 51. Die 1492 erwähnte Hausstätte
gelangte 1590 an die Familie von Cölln und
wurde seit diesem Zeitpunkt bis 1792 als
Nebenhaus von Am Sande 52 geführt. Zweige-
schossiges Gebäude mit Backsteinfassade.
Dagegen die westliche Traufseite und der
Rückgiebel nur im Erdgeschoss massiv und im
Obergeschoss in einer wohl im 18.Jh. erneuer-
ten Fachwerkkonstruktion. Der siebenteilige
Staffelgiebel, durch Lisenen mit geschosstren-
nenden Tausteinreihen sowie Zwillingsfenstern
auf Tausteinpfosten mit zweiteiligen Kleeblatt-
steinen gegliedert, dürfte in die 1. Hälfte des
16.Jh. datieren. Das Obergeschoss mit den vier
Stichbogenfenstern und die erdgeschossige
Ladenaufteilung gehen auf einen Umbau der
Brüder Wilhelm und Hermann Matthies von
1896 zurück. Aus dieser Zeit die mittige
Eingangstür mit floral geschliffenem Milchglas
und der Deckenstuck des Eingangsbereichs
bewahrt. Gleichzeitig im Keller preußische Kap-
pen eingezogen; unter dem nördlichen Ge-
bäudeteil ein quergelagerter, segmentbogig
gewölbter Raum. Das Dachwerk bei einem
Brand 1947 zerstört.
- Kurzer, zweigeschossiger Hofflügel unter
einem etwas niedrigeren Satteldach als dasjeni-
ge des Hauptgebäudes. Im Erdgeschoss mas-
siv, im Obergeschoss in Fachwerk errichtet,
das wohl gleichfalls im 18.Jh. erneuert wurde.
Am Sande 52. Gebäudekomplex aus Haupt-
haus, westwärts anschließendem Hofflügel und
rückwärtigem Wirtschaftsgebäude (s. auch Am
Sande 51). Die Hausstätte, von 1492 bis 1589
im Eigentum der Familie Wilde, 1590 an die
Familie von Cölln veräußert. Bereits 1521 bis ins
19.Jh. als Herberge („Schwarzer Adler“) ge-
nutzt. 1869 Eigentum des Weinhändlers Knop,
dessen Firma unter Nachfolgern bis ins 20.Jh.
weitergeführt wurde. Das auf das 16.Jh. zu-
rückgehende zweigeschossige Vorderhaus
erhielt einschließlich der Durchfahrt in der Ost-
achse 1870 eine spätklassizistische Putzfassa-
de, die sich über dem erneuerten Erdgeschoss
in sechs und im Giebel nach oben abnehmend
in vier und zwei Fensterachsen öffnet. Dieser
mit zweigeschossiger Pilastergliederung und
abschließendem Dreieckgiebel gestaltet.
- Langgestreckter Hofflügel unter Satteldach,
1591d. Über hohem, massivem Erdgeschoss
zwei von Knaggen unterstützte, vorkragende
Fachwerkstockwerke. Die Brüstungsgefache
mit kleinformatiger Zierausmauerung, im Übri-
gen mit hochkant gestellten Klosterformatstei-
nen ausgefacht. An der Schwelle kleine Schiffs-
kehle. Im 2. OG Rest einer Deckenbemalung im
Knorpelstil, wohl 1. Hälfte 17.Jh.
- Wirtschaftsgebäude, seit 1997 mit Gaststät-
tennutzung. Mächtiger Backsteinbau unter
Satteldach, um 1870 vermutlich als Weinlager
errichtet. In der Firststaffel des Giebeldreiecks,
das außermittig eine Aufzugsluke aufnimmt, ein
Medaillon mit einer Rebe in Terrakotta. Drei-
schiffiger, segmentbogig gewölbter Keller.
Innere Fachwerkkonstruktion von Unterzügen
auf Ständern mit Kopfbändern im Längs- und
teilweise auch im Querverband getragen.
Am Sande 53. Gebäudegruppe aus Vorderhaus
(Mitte 15.Jh.) und nach Westen folgender
Durchfahrtüberbauung (Mitte 16.Jh.). Im Eigen-
tum des Rates seit 1561 belegt, diente das
Gebäude als Hamburger Bierkeller, bis es 1732
an den Kramer und Ratsbedienten Ch. B. Stü-
ven verkauft wurde. Zweigeschossiges Haupt-
haus, dessen mittiges Spitzbogenportal 1912
beseitigt wurde. Vom rückwärtigen Steilgiebel
wegen Anbauten nur der obere Teil mit ab-
schließendem Segmentbogenfenster sichtbar.
Über der im Erdgeschoss mehrfach veränder-
ten Fassade ein fünfteiliger Staffelgiebel, der zu
den ältesten der Stadt gehört. Seine Gliederung
durch Blendarkaden setzt bereits im Oberge-
schoss an, dessen fünf Segmentbogenfenster
ebenso wie die Segmentbogenabschlüsse der
Staffeln einer Umbauphase angehören. Die
Arkadenpfeiler aus Profilstäben sind wie die
Pfosten der Zwillingsfenster in den Blenden im
Schichtenwechsel mit grün glasierten Steinen
gemauert. Die kleeblattbogig überdeckten
Zwillingsfenster ehemals von Terrakottawimper-
gen überfangen. Das Innere einschließlich des
Kellers seit den 1970er Jahren mehrfach verän-
dert. Im Obergeschoss mittiger Unterzug, den
ein oktogonal abgefaster Ständer mit Sattelholz
unterstützt. Zweifaches Kehlbalkendach von elf
Gespärren mit geblattetem First. Vor dem
Südgiebel ein Windenrad mit stehender Welle
und zugehörigem Kranbalken.
- Durchfahrtüberbauung. Dreigeschossiger
Backsteinbau mit fünfteiligem Staffelgiebel und
rückwärtigem, holzverkleidetem Steilgiebel. In
der linken Achse seit 1912 die Erschließung für
die Wohnungen beider Gebäude. Über dem
ersten Obergeschoss ein hausbreiter Holzsturz
als Indiz einer früheren Fensteranlage. Ein
Am Sande 52, Hofflügel, Nordostansicht
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