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Fenster dienende Ladeluke. Im Erdgeschoss
zwischen den beiden Ausluchten ein korbbogi-
ges Portal mit einer Laibung aus Fasen-,
Hohlkehl- und äußeren Viertelkreissteinen. In
der darüber eingelassenen, manieristisch orna-
mentierten Sandsteintafel sind die Jahreszahl
1646, ein Bibelvers sowie die Wappen des
Ludolph Meyer und seiner Frau mit dem
Renovierungsdatum 1777 zu erkennen. An der
südlichen Traufwand über dem hohen Erdge-
schoss ein von Tausteinen umrandeter Putz-
fries; darunter eine nachträglich eingefügte
Fachwerkkonstruktion. Von dieser Seite Zu-
gang zu einem aus zwei firstparallelen Seg-
mentbogentonnen bestehenden Keller, denen
im Osten ein verbindender, quergerichteter
Raum vorgelegt ist. Der Westabschnitt der
nördlichen Tonne besitzt ein Kreuzgratgewölbe.
Im Ostabschnitt der Diele, deren rechtsseitiger
Einbaubereich eine Galerie erschließt, gibt eine
Deckenbemalung der 2. Hälfte des 16.Jh. eine
Jagdszene wieder. Abgebildet sind auf hellblau-
grau grundierten Medaillons Tiere in Bewegung
(u.a. Hund, Hase, Fuchs, Reh und Hirsch), ein-
gebettet auf ockerfarbenem Grund von einem
grau gehaltenen Beschlag- und Schweifwerk

mit dunkelgrauen und weißen Begleitstrichen
sowie einer orangeroten Schattenlinie. Eine
Nische der südlichen Dielenwand im Zwischen-
geschoss trägt die qualitätvolle Darstellung
eines lautenschlagenden Engels. Im Raum über
der Durchfahrt trägt die Decke im östlichen
Abschnitt als Zweitfassung eine Akanthus-
malerei wohl des 17.Jh. aus blauen Ranken mit
dunkelblauen Umrisslinien und Schattierungen
sowie braunockrigen Ranken mit rotbraunen
Schattierungen auf hellem Grund. Zwei De-
ckenfelder im Westen enthalten Reste einer
Beschlagwerkmalerei mit Tierdarstellungen.
- Hofflügel. Zweigeschossiger Backsteinbau
unter Satteldach mit vier Rundbogenblenden im
Erdgeschoss. Das Obergeschoss nimmt in
einem vom Zwischengeschoss des Haupthau-
ses aus erreichbaren Raum eine reich profilierte
und dekorierte Rahmenstuckdecke der 1. Hälf-
te des Iß.Jh. mit Eckmedaillons in den gekehl-
ten Ausnehmungen auf.
Auf dem Kauf 14. Dielenhaus wohl der 2. Hälfte
des 16.Jh. mit Hofgebäude. Das zuletzt
1985/86 sanierte und umgebaute Anwesen be-
fand sich im 18.Jh. u.a. im Besitz eines Groß-

trägers und eines Faktors. Die zweigeschossige
Fassade charakterisiert im vierachsigen Ober-
geschoss und im dreieckbekrönten Steilgiebel
mit Traufstaffeln eine an Formen der nieder-
ländischen Renaissance orientierte, stein-
sichtige Überarbeitung der Zeit um 1890. Den
Giebel krönte ehemals eine 1647 datierte
Wetterfahne mit einem Schiff aus Kupferblech.
Verputztes Erdgeschoss mit linksseitiger Aus-
lucht, rechts gelegenem, großem Fenster von
1925 und mittigem Eingang. In der rechtsseiti-
gen Diele vor der mit drei Segmentbogenni-
schen gemauerten Nordwand eine frühbarock
Treppe mit vollplastischen, nach unten konisch
zulaufenden Balustern, kräftigem Handlauf und
einem vegetabil beschnitzten Anfängerpfosten
mit Kugelaufsätzen. Im Gegensatz zu dem mit
einer Flachdecke erneuerten Keller ist das in
regelmäßigem Abbund mit angeblatteten Kehl-
balken und gezapftem First aufgeschlagene
Kehlbalkendach überliefert.
- Zweigeschossiges, massives Hintergebäude
unter Satteldach mit frühneuzeitlicher Subs-
tanz, dessen nördliche Längsseite in beiden
Geschossen segmentbogige Öffnungen mit
Viertelkreissteinen besitzt. Wohl um 1900

Auf dem Kauf 15, 16, 17


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