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Umbau, dabei die Ostwand durch Rundbogen-
fenster verändert. Vor und nach dem Zweiten
Weltkrieg als Kupferschmiede genutzt.
Auf dem Kauf 15. Zweigeschossiges, traufstän-
diges Wohnhaus zu fünf Achsen mit rechts
gelegenem Durchfahrtrisalit von drei Geschos-
sen. 1851 für den Branntweinbrenner Stoltz
von Maurermeister A. Körner in Fachwerk mit
massiver Fassade auf dem sich bis zur Rote-
hahnstraße erstreckenden Grundstück eines
vormaligen Brauhauses erbaut; dabei die
Kelleranlage eines Vorgängerbaus einbezogen.
Am neugotischen „Castle-Style“ orientierte
Fassadengestaltung mit einem Putzquadernetz
im Erdgeschoss und schlichten, faschenlosen
Rechteckfenstern. Davon abgesetzt die stich-
bogigen Obergeschossfenster mit profilierter
Laibung und auf Konsölchen ruhenden Über-
fangprofilen, über denen die Rechteckschlitze
der Drempelfenster liegen. Eingang über die am
Ortgang durch einen Rundbogenfries ausge-
zeichnete Durchfahrt, der auf einen Mittel-
längsflur bzw. eine in der Nordwestecke gele-
gene Treppenanlage führt. Die zur Straße aus-
gerichteten Wohnräume waren bis zur Sanie-
rung 2004 mit zahlreichen originalen Details wie
Wandpaneelen, Fußleisten und Türen ausge-
stattet. Wohl aus mehreren Bauphasen entwi-
ckelte Kelleranlage unter dem südlichen Haus-
bereich, bestehend aus einem quer zum First
verlaufenden, zweischiffigen Raum, dessen
Stichbogendecke vermutlich bei dem Neubau
auf vorhandene Wände aufgebracht wurde. Er
enthielt einen Außenaufgang zur Straße. Nach
Norden folgen ein schmalerer, segmentbogig
gewölbter Raum und schließlich ein kleiner
Vorraum mit hausinternem Aufgang. Am Antritt
der Kellertreppe deuten ein großer eingearbei-
teter Feldstein sowie das bis in die jüngste Zeit
vorhandene Feldsteinpflaster auf eine mögli-
cherweise ins 15.Jh. oder noch weiter zurück-
reichende Entstehungszeit hin. Das Dachwerk
ist eine aus Nadelholz bestehende Kehlbalken-
konstruktion von 13 Gebinden.


Auf dem Kauf 16. Zweigeschossiges Traufen-
haus wohl des 17.Jh. mit kurzem Hofflügel,
ehemals zugehörig zu dem Brauhaus Auf dem
Kauf 15. Fachwerkhaus unter Satteldach mit
massivem, geschlämmtem Erdgeschoss der
Fassade, die im Obergeschoss in den beiden
äußeren sowie im mittleren Brüstungsgefach
Fußbänder aufnimmt. Prägend ist ein vielleicht
unter dem Bildhauer Johann Georg Brüllow
durchgeführter Umbau, der von 1762-1782
Eigentümer des Anwesens war. Je zwei vierflü-
gelige Fenster beiderseits des rundbogigen
Eingangs. Barocke Brettertür mit Kissen- und
Profilleistenauflage sowie pilasterbesetztem
Standflügel unter Oberlicht und einem kräftigen,
zu Schnecken aufgerollten Kämpfer. In dem
nicht unterkellerten Gebäude führt eine zweiläu-
fige Treppe vor der Westwand mit barockem
Brettdockengeländer ins Obergeschoss, wo
zwei östliche Räume über barocke Zweifül-
lungstüren mit zugehöriger Bekleidung er-
schlossen werden. Etwa mittig vor der Nord-
wand ein in situ überkommener Rauchfang.
Zweifaches Kehlbalkendach mit eingezapften
Balken, das im ersten Dachgeschoss ein zwei-
fach stehender Stuhl unterstützt.

- Südwärts anschließender, vom Haupthaus
aus zugänglicher Hofflügel in Fachwerk von vier
Gefachen Länge mit leicht nach Norden vorkra-
gendem Obergeschoss unter Satteldach. Nied-
riger, segmentbogig gewölbter Keller in First-
richtung mit einer Scheitelhöhe von ca. 1,90
Metern, der in Nord- und Ostwand zwei leicht
eingetiefte, formsteinlose Nischen aufnimmt.
Auf dem Kauf 17. Zweigeschossiges Dielen-
haus mit ehemals neunteiligem, heute um die
beiden Traufstaffeln reduziertem Staffelgiebel
der Zeit um 1500. Das nachweislich seit 1553
als Brauhaus betriebene Anwesen befand sich
seit dem 17,Jh. im Eigentum unterschiedlicher
Berufsgruppen, u.a. eines Amtsschreibers,
zweier Bürgermeister, eines Kanonikus und
eines Hofmedikus. Im Zuge einer 1793 von
dem neuen Eigentümer J. G. Bellmann veran-
lassten Gebäudetaxation werden außer dem
Wohnhaus acht Nebengebäude aufgeführt,
darunter das südlich anschließende Nachbar-
haus Nr. 18 sowie zwei Gebäude an der
Rotehahnstraße (Nr. 2, 2a). Im 19.Jh. folgen
dem Herbergierer Bellmann Schiffer sowie

Produktenhändler als Besitzer. Die Fassade mit
linksseitiger Auslucht im verputzten Erdge-
schoss, das von einem klassizistischen Umbau
bestimmt wird. Den über drei Stufen erreichba-
ren, mittigen Eingang, umrahmt von einer Putz-
quaderung mit konsolgestützter, gerader Ver-
dachung, erschließt eine zweiflügelige, mit je
vier quadratischen Kassetten gefüllte Tür. Im
niedrigeren Obergeschoss sind links und mittig
die beiden Holzstürze einer vermutlich nach-
träglich eingebrachten Fensteröffnung sichtbar,
rechts über den beiden Fenstern ein weiter
Entlastungsbogen. Den steinsichtigen, von
einer insbesondere die mit Zwillingsblenden
gefüllten Staffeln betreffenden Reparatur des
Jahres 1956 gekennzeichneten Giebel gliedern
halbrunde Vorlagen, zwischen denen kurze,
taustabgerahmte, teilweise doppelte Friese ein-
gespannt sind. Mittig in drei Geschossen über-
einander Ladeluken, begleitet von segmentbo-
gigen Öffnungen. Im Zuge der jüngsten Sanie-
rung 1995 wurden die südliche Traufseite und
das hohe Erdgeschoss des Westgiebels neu
verblendet, dessen Fachwerkdreieck unter dem
Satteldach ebenfalls erneuert ist. Der ehemals

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