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wohnt, danach aus dem Vermögen des Gral-
Hospitals wohl 1738 in Privatbesitz gewechselt.
Der von einem Satteldach abgeschlossene
Backsteinbau rückwärtig massiv erneuert und
verputzt, sodass lediglich im östlichen Teil des
Obergeschosses eine ältere Fachwerkkons-
truktion erhalten blieb. Die rot geschlämmte
Südfassade im Erdgeschoss überwiegend neu
verblendet und durch unregelmäßig angeord-
nete Fensteröffnungen variierender Breite mit
geraden Stürzen strukturiert. Vor dem Eingang
in der Ostachse dreistufige Treppe, links dane-
ben niedrige Kellertür. Spitzbogiges Stufen-
portal mit wulstförmiger Laibung. Das radial
versprosste Oberlicht des Eingangs ebenso wie
das danebenliegende, im Inneren segmentbo-
gig eingefasste Kreuzpfostenfenster mit breitem
Mittelpfosten und Querholz in halber Höhe ver-
mutlich im frühen 19.Jh. eingefügt. Der parallel
zur Südwand liegende Keller, den eine hoch
ansetzende, stichbogige Decke schließt, ent-
hält in Süd- und Nordwand unterschiedlich
große Nischen ohne Vermauerung von
Formsteinen. Vor der Ostwand eine halbrunde
Lisene aus Halb- und Viertelkreissteinen, die
vermutlich einem früheren Bauzusammenhang
angehört, und auf der Westseite eine tiefe,
begehbare Nische. Sowohl im Erd- als auch im
Obergeschoss, wo der Rest eines mit Kerb-
schnittmustern beschnitzten Fenstersturzes

eine frühere Öffnung der Nordwand markiert,
mittiger Unterzug auf achtkantig abgefaster
Stütze mit Kopfbändern und Sattelholz. Die
zum Obergeschoss führende Treppe des
18.Jh. mit einem Geländer aus Brettbalustern
im südöstlichen Winkel des Erdgeschosses
situiert. Über ein aufwändiger ornamentiertes
Brettdockengeländer wohl des frühen 18.Jh.
verfügt die Treppe zum Dachgeschoss. Das
aus neun Gespärren mit einer eingezapften
Kehlbalkenlage bestehende Dachwerk unter
Wiederverwendung älterer Sparren mit zwei
Blattsassen regelmäßig abgebunden, wobei die
vier westlichen Kehlbalken etwa um 30 cm
höher sitzen als die östlichen. Vor der west-
lichen, durch drei Vorlagen unterstützten
Giebelwand ein gezogener, älterer Schornstein.
Papenstraße 14. Giebelständiges Wohnhaus
ohne Keller. Um 1830 als zweigeschossiger
Fachwerkbau unter Krüppelwalmdach errichtet.
1894 nach Westen für den Fuhrhalter Stegen
um einen gleich hohen, pultgedeckten Anbau
erweitert, den Maurermeister W. Meyer bis auf
die südliche Erdgeschosswand mit drei stich-
bogigen Fenstern sowie die westliche Giebel-
mauer in Fachwerk ausführte. Anlässlich eines
Umbaus 1977 die vierachsige Südfassade des
Haupthauses durch Austausch von Hölzern
und Fenstererneuerung stark überarbeitet.

Erschließung in der Ostachse über einen kurzen
Flur, der vor der Nordwand die Treppen ins
Ober- bzw. das ausgebaute Dachgeschoss
aufnimmt. Außer einem klassizistischen Wand-
schrank neben der Eingangstür und der
Erdgeschosstreppe mit Rundstabgeländer wird
das Innere vom historistischen Umbau be-
stimmt.
- Lagergebäude. Dreigeschossiger Putzbau,
1905 von Maurermeister O. Püschel für den
Produktenhändler Adolf Kupferstein nach Ab-
bruch einer Remise in nördlichem Anschluss an
das Wohnhaus aufgeführt. Unter dem nörd-
lichen Gebäudeabschnitt zweischiffiger und
zweijochiger Keller, der vermutlich zu einem der
abgebrochenen Gebäude des Klosters Heili-
gental gehört und somit das einzige Relikt der
Baulichkeiten des Klosterareals darstellt. Die
beiden südlichen Joche mit Kreuzgratgewölbe
von dem nördlichen Schiff durch breite
Gurtbögen auf kräftigem Mittelpfeiler geschie-
den. Die beiden nördlichen Joche Überspannen
tief ansetzende Bandrippengewölbe wohl des
14.Jh.
Papenstraße 15. Kindergarten, anstelle eines
bereits in gleicher Funktion genutzten Wohn-
hauses 1911 für die 1840 gegründete Kinder-
warteschule nach einem Entwurf von F. Krüger
errichteter Ziegelbau; aus der Bauflucht zurück-

Papenstraße 6


Papenstraße 13


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