Reitende-Diener-Straße 3
haus zugehörige Buden. 1735, als die Kämme-
rei das Areal veräußerte, lagen hier Rats-
wohnungen, aus denen das heute noch vor-
handene Reihenhaus Nr. 1, 2, 3 hervorging.
Eine ältere Bauphase dokumentiert dagegen
die nördlich anschließende Budenreihe der 2.
Hälfte des 16.Jh., die sich ebenfalls noch 1730
im Eigentum des Rates befand (Nr. 4, 5, 6).
Gleiches trifft auf die in den Archivalien des
18.Jh. so genannten Wandhaus-Nebenwoh-
nungen auf dem Eckgrundstück zur Straße
Hinter der Bardowicker Mauer zu, von deren
durch eine Versteigerung 1777 vorbereitetem
Verkauf die Stadt aus finanziellen Gründen
Abstand nahm (Nr. 7).
Reitende-Diener-Straße 1, 2, 3. Reihenhaus
gehobenen Anspruchs als zweistöckig abge-
zimmerter Fachwerkbau des 18.Jh. Eigentümer
der Nr. 3 waren z.B. 1769 ein Fräulein von
Schulz und 1789 der Tanzmeister der Ritter-
akademie, Pierre Perdiguet. Im Äußeren am
stärksten verändert wohl in der 1. Hälfte des
Reitende-Diener-Straße 5
19.Jh der sechsachsige Trakt Nr. 1 durch eine
dem Erdgeschoss vorgesetzte Massivwand
einschließlich des Verputzes. Die zwölf Gefache
umfassende Fassade von Nr. 2 und 3, mittig
durch ein großes Zwerchhaus mit zwei Rund-
bogenöffnungen akzentuiert, charakterisiert
abgesehen von dem massiv ersetzten Sockel-
bereich der fünf Achsen von Nr. 2 eine regel-
mäßige Doppelständeranordnung mit doppelter
Riegelkette sowie ein barock profiliertes Ge-
simsbrett über Rähm- und Schwellbalken.
Rückwärtig hingegen an dem unverputzten Teil
(Nr. 3) ein einfaches Ständersystem mit
Schwelle-Rähm-Streben sichtbar. Eine einflü-
gelige klassizistische Tür mit vier quadratischen
Füllungen in Nr. 2 und eine biedermeierliche,
dreiteilige Füllungstür in Nr. 3 führen jeweils auf
einen annähernd quadratischen Vorplatz, von
dem aus eine Treppe mit barockem Brettbalus-
tergeländer Ober- und Dachgeschoss er-
schließt. Dieses nimmt z.B. in Nr. 2 einige
Kammern auf und besitzt ein Sparrendach mit
eingezapften Kehlbalken und stehendem Stuhl.
Unter dem westlichen Hausbereich der drei
Häuser in Firstrichtung je ein tonnengewölbter
Keller unterschiedlicher Höhe.
Reitende-Diener-Straße 7
Reitende-Diener-Straße 4, 5, 6. Reihenhaus
von 1571 i als zweistöckiger Fachwerkbau unter
Satteldach. Als Ratswohnungen 1732 u.a. von
einem städtischen Maurer (Nr. 4), einem Stadt-
schreiber (Nr. 5) und im 19.Jh. von Hand-
werkern bewohnt. An den einzelnen Haus-
abschnitten lassen sich unterschiedliche Um-
bauphasen ablesen. Am vollständigsten zeigt
die originale Konstruktion das vierachsige
Gebäude Nr. 5 mit dem über geschweiften
Knaggen vorkragenden, einfach verriegelten
Obergeschoss und der Traufvorkragung, eben-
falls über verzierten Knaggen. Qualitätvolle,
halbkreisförmige Beschnitzung der Fußbänder
und Ständerfüße in variierender Ornamentik
(Schuppen, Ähren, Perlstab). Auf der Oberge-
schossschwelle eine fragmentierte, über das
Haus Nr. 4 reichende Inschrift in Latein und
Niederdeutsch mit Datierung. Die Konstruktion
des Letztgenannnten über dem massiv im
19.Jh. erneuerten Erdgeschoss nur in Resten
erhalten und rückwärtig einschließlich der jun-
528
haus zugehörige Buden. 1735, als die Kämme-
rei das Areal veräußerte, lagen hier Rats-
wohnungen, aus denen das heute noch vor-
handene Reihenhaus Nr. 1, 2, 3 hervorging.
Eine ältere Bauphase dokumentiert dagegen
die nördlich anschließende Budenreihe der 2.
Hälfte des 16.Jh., die sich ebenfalls noch 1730
im Eigentum des Rates befand (Nr. 4, 5, 6).
Gleiches trifft auf die in den Archivalien des
18.Jh. so genannten Wandhaus-Nebenwoh-
nungen auf dem Eckgrundstück zur Straße
Hinter der Bardowicker Mauer zu, von deren
durch eine Versteigerung 1777 vorbereitetem
Verkauf die Stadt aus finanziellen Gründen
Abstand nahm (Nr. 7).
Reitende-Diener-Straße 1, 2, 3. Reihenhaus
gehobenen Anspruchs als zweistöckig abge-
zimmerter Fachwerkbau des 18.Jh. Eigentümer
der Nr. 3 waren z.B. 1769 ein Fräulein von
Schulz und 1789 der Tanzmeister der Ritter-
akademie, Pierre Perdiguet. Im Äußeren am
stärksten verändert wohl in der 1. Hälfte des
Reitende-Diener-Straße 5
19.Jh der sechsachsige Trakt Nr. 1 durch eine
dem Erdgeschoss vorgesetzte Massivwand
einschließlich des Verputzes. Die zwölf Gefache
umfassende Fassade von Nr. 2 und 3, mittig
durch ein großes Zwerchhaus mit zwei Rund-
bogenöffnungen akzentuiert, charakterisiert
abgesehen von dem massiv ersetzten Sockel-
bereich der fünf Achsen von Nr. 2 eine regel-
mäßige Doppelständeranordnung mit doppelter
Riegelkette sowie ein barock profiliertes Ge-
simsbrett über Rähm- und Schwellbalken.
Rückwärtig hingegen an dem unverputzten Teil
(Nr. 3) ein einfaches Ständersystem mit
Schwelle-Rähm-Streben sichtbar. Eine einflü-
gelige klassizistische Tür mit vier quadratischen
Füllungen in Nr. 2 und eine biedermeierliche,
dreiteilige Füllungstür in Nr. 3 führen jeweils auf
einen annähernd quadratischen Vorplatz, von
dem aus eine Treppe mit barockem Brettbalus-
tergeländer Ober- und Dachgeschoss er-
schließt. Dieses nimmt z.B. in Nr. 2 einige
Kammern auf und besitzt ein Sparrendach mit
eingezapften Kehlbalken und stehendem Stuhl.
Unter dem westlichen Hausbereich der drei
Häuser in Firstrichtung je ein tonnengewölbter
Keller unterschiedlicher Höhe.
Reitende-Diener-Straße 7
Reitende-Diener-Straße 4, 5, 6. Reihenhaus
von 1571 i als zweistöckiger Fachwerkbau unter
Satteldach. Als Ratswohnungen 1732 u.a. von
einem städtischen Maurer (Nr. 4), einem Stadt-
schreiber (Nr. 5) und im 19.Jh. von Hand-
werkern bewohnt. An den einzelnen Haus-
abschnitten lassen sich unterschiedliche Um-
bauphasen ablesen. Am vollständigsten zeigt
die originale Konstruktion das vierachsige
Gebäude Nr. 5 mit dem über geschweiften
Knaggen vorkragenden, einfach verriegelten
Obergeschoss und der Traufvorkragung, eben-
falls über verzierten Knaggen. Qualitätvolle,
halbkreisförmige Beschnitzung der Fußbänder
und Ständerfüße in variierender Ornamentik
(Schuppen, Ähren, Perlstab). Auf der Oberge-
schossschwelle eine fragmentierte, über das
Haus Nr. 4 reichende Inschrift in Latein und
Niederdeutsch mit Datierung. Die Konstruktion
des Letztgenannnten über dem massiv im
19.Jh. erneuerten Erdgeschoss nur in Resten
erhalten und rückwärtig einschließlich der jun-
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