Schröderstraße 7. Zweigeschossiges Wohn-
haus wohl des 16.Jh. an der Nordwestecke der
Unteren Schrangenstraße, an der östlich neben
dem Hofzugang die Bebauung traufständig
fortgeführt wird. Das um die Mitte des 18.Jh.
eingegangene Brauhaus, zu dem noch Ende
des Iß.Jh. als Hinterhaus Schrangenstr. 20
gehörte, ab 1792 bis Ende der 1920er Jahre als
Schmiede genutzt, die 1854 in einem hofseiti-
gen Anbau untergebracht war. Eine Auslucht
am Westgiebel 1776 abgebrochen. Das insge-
samt 21,20 Meter tiefe, an den Straßenseiten
massiv und im rückwärtigen Obergeschoss des
östlichen Trakts in Fachwerk aufgeführte Ge-
bäude wohl kurz nach 1850 umgebaut, indem
u.a. die ca. 10,40 Meter breite Westfassade
über dem Erdgeschoss neu aufgemauert und
das Dach umgeschlagen wurde. Das ge-
schlämmte, aus Klosterformatsteinen beste-
hende Erdgeschoss seit 1878 durch Ladenein-
bauten und -Vergrößerungen mehrfach verän-
dert. Es wird an der mit einem Viertelwalm
abschließenden Westfassade von einem leicht
außermittigen Spitzbogenportal mit vierfach
gestuftem Gewände aus Tau- und Wulststeinen
im Wechsel bestimmt und gegen das Oberge-
schoss durch ein Deutsches Band abgegrenzt.
Darüber zwei paarig zusammengerückte hoch-
rechteckige Fenster, denen im friesumrahmten
Giebeltrapez mittig zwei weitere zugeordnet
sind. Sie sind ebenso wenig tief in die Wand
eingeschnitten wie die sechs im Obergeschoss
der Traufseite. Hier im Erdgeschoss moderne
Öffnungen: westlich ein Schaufenster und bei-
derseits des Hofzugangs seit 1976 zwei Aus-
luchten sowie ein östlich gelegener Geschäfts-
eingang. Die dreiflügelige Tür zum Hof, die seit
1936 gleichzeitig den Zugang zum Treppen-
haus bildet, stellt mit den aufwändig in Rokoko-
Formen dekorierten Zierleisten eine der kunst-
historisch wertvollsten in Lüneburg dar. Über
diesem Nebeneingang im Dach ein 1989 mit
seitlichen Fenstern und neuer Ladeluke reno-
vierter Aufzugserker.
Das Haus unterkellern im westlichen Bereich
mehrere, unregelmäßig aufgeteilte Räume,
deren Umfassungswände ungewöhnlich stark
sind. Von den drei segmentbogig gewölbten
besitzt der größte, nördliche eine Beschi-
ckungsluke im Gewölbe. Den in der Südwest-
ecke gelegenen Raum, der mit einer ca. 0,70
Meter breiten Nische über die Außenflucht des
Westgiebels unter den Straßenraum reicht,
deckt ein Kreuzgratgewölbe. Ein schmaler Ab-
schnitt mit Balkendecke im östlichen Kellerbe-
reich nimmt den heutigen hölzernen und den
alten gemauerten Treppenabgang auf. Der
Einbau der firstparallel verlaufenden Balken
(1658d) steht wohl im Zusammenhang mit der
Anlage eines veränderten Kellerzugangs. An
einer den Unterzug des Erdgeschosses stüt-
zenden Säule findet sich die Jahreszahl „1672“,
die vermutlich das Datum eines Umbaus be-
zeichnet. Ebenfalls aus dem 17.Jh. mag die mit
verkröpften Profilleisten besetzte Tür am
Kellerabgang stammen. Von der Bauphase des
späten Klassizismus sind vor der Ostwand des
Haupthauses die gekrümmt verlaufende Treppe
mit feingliedrigem Traljengeländer sowie im
Obergeschoss dreifeldrige klassizistische Türen
überliefert. Das im 19.Jh. z.T. mit zweitverwen-
deten, Spuren von Anblattungen tragenden
Hölzern aufgeschlagene Dachwerk steifen zwei
eingezapfte Kehlbalkenlagen aus, die untere mit
einfach stehendem Stuhl.
Schröderstraße 12. Hausstätte mit Vorderhaus,
südwärts folgendem Hofflügel und daran nach
Osten anschließendem giebelständigem Trakt.
Das ehemalige giebelständige Haupthaus (wohl
16.Jh.) mit nördlicher Diele vermutlich um 1800
straßenseitig traufständig orientiert und mit
Steilgiebeln geschlossen. Diese Baugeschichte
spiegeln die beiden unterschiedlichen Dach-
werke wider: das jüngere traufständige umfasst
einschließlich der Giebelgebinde acht Sparren-
paare mit doppelt stehendem Stuhl; das ältere,
vermutlich umgeschlagene und etwas tiefer
gelegene zählt sechs Gespärre mit einer einge-
zapften Kehlbalkenlage. Über dem mit einer
Gaststättennutzung erneuerten Erdgeschoss
gliedert die massive, geschlämmte Westfas-
sade ein Bandgesims in zwei Obergeschosse
zu je fünf Achsen. Als Keller eine ostwestlich
orientierte Segmentbogentonne von etwa 2,30
Metern Scheitelhöhe mit Segmentbogen-
nischen in den beiden Längswänden.
- Flügelbau, der mit etwas niedrigerem First an
das Haupthaus anschließt. Oberhalb des z.T.
massiv ersetzten und stark überformten
Erdgeschosses zwei stockwerkweise abgezim-
merte Fachwerkobergeschosse über Karnies-
knaggen vorkragend. Die niederdeutsche
Inschrift an der unteren Stockwerkschwelle mit
der Jahreszahl „1578“ bis auf ein Schild mit
Hausmarke inzwischen entfernt. Das zweite,
einfach verriegelte Obergeschoss wurde wohl
im Zuge der Errichtung des östlich folgenden,
dreigeschossigen Fachwerktrakts aufgesetzt.
Zwischen beiden Trakten ein durchgehender
Schwellbalken mit niederdeutscher Inschrift, die
außer der Jahreszahl „1580“ die Initialen des
Schröderstraße 7, südliche Traufseite, Rokokotür
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haus wohl des 16.Jh. an der Nordwestecke der
Unteren Schrangenstraße, an der östlich neben
dem Hofzugang die Bebauung traufständig
fortgeführt wird. Das um die Mitte des 18.Jh.
eingegangene Brauhaus, zu dem noch Ende
des Iß.Jh. als Hinterhaus Schrangenstr. 20
gehörte, ab 1792 bis Ende der 1920er Jahre als
Schmiede genutzt, die 1854 in einem hofseiti-
gen Anbau untergebracht war. Eine Auslucht
am Westgiebel 1776 abgebrochen. Das insge-
samt 21,20 Meter tiefe, an den Straßenseiten
massiv und im rückwärtigen Obergeschoss des
östlichen Trakts in Fachwerk aufgeführte Ge-
bäude wohl kurz nach 1850 umgebaut, indem
u.a. die ca. 10,40 Meter breite Westfassade
über dem Erdgeschoss neu aufgemauert und
das Dach umgeschlagen wurde. Das ge-
schlämmte, aus Klosterformatsteinen beste-
hende Erdgeschoss seit 1878 durch Ladenein-
bauten und -Vergrößerungen mehrfach verän-
dert. Es wird an der mit einem Viertelwalm
abschließenden Westfassade von einem leicht
außermittigen Spitzbogenportal mit vierfach
gestuftem Gewände aus Tau- und Wulststeinen
im Wechsel bestimmt und gegen das Oberge-
schoss durch ein Deutsches Band abgegrenzt.
Darüber zwei paarig zusammengerückte hoch-
rechteckige Fenster, denen im friesumrahmten
Giebeltrapez mittig zwei weitere zugeordnet
sind. Sie sind ebenso wenig tief in die Wand
eingeschnitten wie die sechs im Obergeschoss
der Traufseite. Hier im Erdgeschoss moderne
Öffnungen: westlich ein Schaufenster und bei-
derseits des Hofzugangs seit 1976 zwei Aus-
luchten sowie ein östlich gelegener Geschäfts-
eingang. Die dreiflügelige Tür zum Hof, die seit
1936 gleichzeitig den Zugang zum Treppen-
haus bildet, stellt mit den aufwändig in Rokoko-
Formen dekorierten Zierleisten eine der kunst-
historisch wertvollsten in Lüneburg dar. Über
diesem Nebeneingang im Dach ein 1989 mit
seitlichen Fenstern und neuer Ladeluke reno-
vierter Aufzugserker.
Das Haus unterkellern im westlichen Bereich
mehrere, unregelmäßig aufgeteilte Räume,
deren Umfassungswände ungewöhnlich stark
sind. Von den drei segmentbogig gewölbten
besitzt der größte, nördliche eine Beschi-
ckungsluke im Gewölbe. Den in der Südwest-
ecke gelegenen Raum, der mit einer ca. 0,70
Meter breiten Nische über die Außenflucht des
Westgiebels unter den Straßenraum reicht,
deckt ein Kreuzgratgewölbe. Ein schmaler Ab-
schnitt mit Balkendecke im östlichen Kellerbe-
reich nimmt den heutigen hölzernen und den
alten gemauerten Treppenabgang auf. Der
Einbau der firstparallel verlaufenden Balken
(1658d) steht wohl im Zusammenhang mit der
Anlage eines veränderten Kellerzugangs. An
einer den Unterzug des Erdgeschosses stüt-
zenden Säule findet sich die Jahreszahl „1672“,
die vermutlich das Datum eines Umbaus be-
zeichnet. Ebenfalls aus dem 17.Jh. mag die mit
verkröpften Profilleisten besetzte Tür am
Kellerabgang stammen. Von der Bauphase des
späten Klassizismus sind vor der Ostwand des
Haupthauses die gekrümmt verlaufende Treppe
mit feingliedrigem Traljengeländer sowie im
Obergeschoss dreifeldrige klassizistische Türen
überliefert. Das im 19.Jh. z.T. mit zweitverwen-
deten, Spuren von Anblattungen tragenden
Hölzern aufgeschlagene Dachwerk steifen zwei
eingezapfte Kehlbalkenlagen aus, die untere mit
einfach stehendem Stuhl.
Schröderstraße 12. Hausstätte mit Vorderhaus,
südwärts folgendem Hofflügel und daran nach
Osten anschließendem giebelständigem Trakt.
Das ehemalige giebelständige Haupthaus (wohl
16.Jh.) mit nördlicher Diele vermutlich um 1800
straßenseitig traufständig orientiert und mit
Steilgiebeln geschlossen. Diese Baugeschichte
spiegeln die beiden unterschiedlichen Dach-
werke wider: das jüngere traufständige umfasst
einschließlich der Giebelgebinde acht Sparren-
paare mit doppelt stehendem Stuhl; das ältere,
vermutlich umgeschlagene und etwas tiefer
gelegene zählt sechs Gespärre mit einer einge-
zapften Kehlbalkenlage. Über dem mit einer
Gaststättennutzung erneuerten Erdgeschoss
gliedert die massive, geschlämmte Westfas-
sade ein Bandgesims in zwei Obergeschosse
zu je fünf Achsen. Als Keller eine ostwestlich
orientierte Segmentbogentonne von etwa 2,30
Metern Scheitelhöhe mit Segmentbogen-
nischen in den beiden Längswänden.
- Flügelbau, der mit etwas niedrigerem First an
das Haupthaus anschließt. Oberhalb des z.T.
massiv ersetzten und stark überformten
Erdgeschosses zwei stockwerkweise abgezim-
merte Fachwerkobergeschosse über Karnies-
knaggen vorkragend. Die niederdeutsche
Inschrift an der unteren Stockwerkschwelle mit
der Jahreszahl „1578“ bis auf ein Schild mit
Hausmarke inzwischen entfernt. Das zweite,
einfach verriegelte Obergeschoss wurde wohl
im Zuge der Errichtung des östlich folgenden,
dreigeschossigen Fachwerktrakts aufgesetzt.
Zwischen beiden Trakten ein durchgehender
Schwellbalken mit niederdeutscher Inschrift, die
außer der Jahreszahl „1580“ die Initialen des
Schröderstraße 7, südliche Traufseite, Rokokotür
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