auf dem die leicht stichbogigen Oberge-
schossfenster sitzen. Das Hauptgebäude
akzentuiert an Ost- und Nordseite jeweils ein
zweiachsiges Zwerchhaus mit First- und
Traufzinnen sowie einem Halbkreisfenster im
Giebeldreieck. Südlich der im Keilstein des
Bogens 1879 datierten und mit den Initialen
des Bauherrn geschmückten Durchfahrt nimmt
der Seitentrakt (Nr. la), der rückwärtig über
dem verputzten Erd- im Obergeschoss eine
Fachwerkkonstruktion besitzt, einen zeitgenös-
sischen Ladeneinbau auf mit Treppe vor der
Südwand und einem von preußischen Kappen
gedeckten Keller. Unter dem vormaligen Haupt-
haus drei segmentbogig gewölbte Kellerräume
in Form zweier parallel zur Katzenstraße laufen-
der Tonnen, denen nach Westen eine Quer-
tonne vorgelagert ist.
Schröderstraße 3. Traufständiger, zweige-
schossiger Backsteinbau von vier Achsen mit
integrierter nördlicher Durchfahrt. Entstanden
aus dem barocken Umbau eines giebelständi-
gen Hauses mindestens des 16.Jh., das ab der
2. Hälfte jenes Jahrhunderts bis ins 18.Jh. von
Goldschmieden genutzt wurde. Die ge-
schlämmte, von zurückhaltenden Barock-
formen charakterisierte Fassade horizontal
durch ein Bandgesims untergliedert, darüber im
Obergeschoss vierflügelige Zargenrahmen-
fenster mit floral geschmücktem Mittelpfosten.
Betonte Eingangsachse durch ein gebändertes
Rundbogenportal mit ornamentiertem Keilstein
und ein zweiachsiges Dachhäuschen über dem
kräftig profilierten Dachgesims. Ein kleineres
Dachhäuschen über der Durchfahrt, deren
Rundbogen mit Keilstein ebenfalls ein Band
begleitet. Zweiflügelige, in der abgeschrägten
Laibung über zwei Stufen erreichbare, barocke
Eingangstür in aufwändiger Ausführung mit zu
Schnecken eingedrehtem Kämpfer, beschnitz-
ten Kissenauflagen, geschwungenen Profil-
leisten und Oberlicht. Beiderseits ein dreiteiliges
Schaufenster der frühen Neugotik wohl aus den
1850er Jahren. Nach Westen folgender, back-
steinsichtiger Trakt unter Walmdach mit Auf-
zugserker an der nördlichen Traufseite und
zweiachsiger Fenstergliederung des Westgie-
bels unter scheitrechten Stürzen. Daran unter
Schleppdach ein eingeschossiger Fachwerk-
anbau mit nördlichem Außenzugang zum Keller
aus zwei nahezu quadratischen Räumen,
gedeckt von Kreuzgratgewölben bei einer
Scheitelhöhe von ca. 3,30 Metern. Während
eines Ladeneinbaus 1986/87 im Erdgeschoss
Freilegung und Ausbau einer Deckenmalerei
vermutlich aus der Zeit um 1600, die innerhalb
von Medaillons mit Namen versehene Brust-
bilder sowie einen Krieger abbildete. Die qua-
litätvolle barocke Ausstattung könnte nach
1763 von dem neuen Eigentümer J. D. Erd-
mann eingebracht worden sein, einem aus dem
Brandenburgischen stammenden Kaufmann,
der nach langen Aufenthalten in den Nieder-
landen und Ostindien hier ein Kolonialwaren-
geschäft eröffnete. Besonders hervorzuheben
sind z.B. die in der ehemaligen Diele vor der
Nordwand gekrümmt verlaufende Treppe mit
aufwändigem Dekor des Brettdockengeländers
sowie im Obergeschoss ein Lambris in den bei-
den östlichen Räumen. Den südlichen Raum
zeichnet eine mit Fliesen in Delfter Blau beklei-
Schröderstraße 4, Hofflügel, nördliche Traufseite
Schröderstraße 4, Hofflügel, bez. „1593“
dete Ofennische aus. Eine weitere Ofennische
findet sich in dem nordwestlichen, von einer
Voutendecke geschlossenen Raum, der außer-
dem über eine zweifeldrige Tür sowie einen
dreiteiligen Einbauschrank an der Westwand
verfügt, wobei alle Holzfüllungen eine viertel-
kreisförmig angestochene Eckgestaltung zei-
gen.
Schröderstraße 4. Schmales Grundstück mit
zweigeschossigem Wohnhaus, einem vormali-
gen Giebelhaus des 15./16.Jh., und südwärts
anschließendem, langgestreckten Hofflügel;
beide 1986/87 einschließlich Grundrissän-
derungen instand gesetzt. Das rückwärtig in
einem Fachwerkgiebel erkennbare Haupthaus
vermutlich gleichzeitig mit dem Umbau des
Nachbarhauses Nr. 3 im 18.Jh. straßenseitig
traufständig orientiert, wie die drei Oberge-
schossfenster mit dem dekorierten Mittelpfos-
ten sowie das über der Mittelachse sitzende
Dachhäuschen belegen. Das Erdgeschoss
nachträglich durch einen Ladeneinbau mit zwei
Schaufenstern sowie ein profiliertes Stockwerk-
gesims verändert. Südliche Erschließung über
eine Füllungstür der Zeit um 1830, deren drei
Felder eine Rosette, eine Raute und ein Viereck
zieren. Zurückliegende, zweiflügelige Fiurtür im
verglasten Oberteil mit Sprossen aus sich über-
kreuzenden Spitzbögen sowie einem rautenför-
mig versprossten Oberlicht. Unter dem west-
lichen Hausbereich kleine, in Ost-West-Rich-
tung verlaufende Segmentbogentonne mit
Segmentbogennischen in Süd- und Ostwand,
von dem aus der Keller des Flügelbaus erreich-
bar ist.
- Hofflügel vom Ende des 16.Jh., der das
Vorderhaus in der Firsthöhe überragt. Über
massivem Erdgeschoss in zwei Fachwerkober-
geschossen von zehn Gebinden vorkragender
Bau mit heute verbreitertem Westgiebel. Die
Ständer mit paarig angeordneten Winkelhölzern
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schossfenster sitzen. Das Hauptgebäude
akzentuiert an Ost- und Nordseite jeweils ein
zweiachsiges Zwerchhaus mit First- und
Traufzinnen sowie einem Halbkreisfenster im
Giebeldreieck. Südlich der im Keilstein des
Bogens 1879 datierten und mit den Initialen
des Bauherrn geschmückten Durchfahrt nimmt
der Seitentrakt (Nr. la), der rückwärtig über
dem verputzten Erd- im Obergeschoss eine
Fachwerkkonstruktion besitzt, einen zeitgenös-
sischen Ladeneinbau auf mit Treppe vor der
Südwand und einem von preußischen Kappen
gedeckten Keller. Unter dem vormaligen Haupt-
haus drei segmentbogig gewölbte Kellerräume
in Form zweier parallel zur Katzenstraße laufen-
der Tonnen, denen nach Westen eine Quer-
tonne vorgelagert ist.
Schröderstraße 3. Traufständiger, zweige-
schossiger Backsteinbau von vier Achsen mit
integrierter nördlicher Durchfahrt. Entstanden
aus dem barocken Umbau eines giebelständi-
gen Hauses mindestens des 16.Jh., das ab der
2. Hälfte jenes Jahrhunderts bis ins 18.Jh. von
Goldschmieden genutzt wurde. Die ge-
schlämmte, von zurückhaltenden Barock-
formen charakterisierte Fassade horizontal
durch ein Bandgesims untergliedert, darüber im
Obergeschoss vierflügelige Zargenrahmen-
fenster mit floral geschmücktem Mittelpfosten.
Betonte Eingangsachse durch ein gebändertes
Rundbogenportal mit ornamentiertem Keilstein
und ein zweiachsiges Dachhäuschen über dem
kräftig profilierten Dachgesims. Ein kleineres
Dachhäuschen über der Durchfahrt, deren
Rundbogen mit Keilstein ebenfalls ein Band
begleitet. Zweiflügelige, in der abgeschrägten
Laibung über zwei Stufen erreichbare, barocke
Eingangstür in aufwändiger Ausführung mit zu
Schnecken eingedrehtem Kämpfer, beschnitz-
ten Kissenauflagen, geschwungenen Profil-
leisten und Oberlicht. Beiderseits ein dreiteiliges
Schaufenster der frühen Neugotik wohl aus den
1850er Jahren. Nach Westen folgender, back-
steinsichtiger Trakt unter Walmdach mit Auf-
zugserker an der nördlichen Traufseite und
zweiachsiger Fenstergliederung des Westgie-
bels unter scheitrechten Stürzen. Daran unter
Schleppdach ein eingeschossiger Fachwerk-
anbau mit nördlichem Außenzugang zum Keller
aus zwei nahezu quadratischen Räumen,
gedeckt von Kreuzgratgewölben bei einer
Scheitelhöhe von ca. 3,30 Metern. Während
eines Ladeneinbaus 1986/87 im Erdgeschoss
Freilegung und Ausbau einer Deckenmalerei
vermutlich aus der Zeit um 1600, die innerhalb
von Medaillons mit Namen versehene Brust-
bilder sowie einen Krieger abbildete. Die qua-
litätvolle barocke Ausstattung könnte nach
1763 von dem neuen Eigentümer J. D. Erd-
mann eingebracht worden sein, einem aus dem
Brandenburgischen stammenden Kaufmann,
der nach langen Aufenthalten in den Nieder-
landen und Ostindien hier ein Kolonialwaren-
geschäft eröffnete. Besonders hervorzuheben
sind z.B. die in der ehemaligen Diele vor der
Nordwand gekrümmt verlaufende Treppe mit
aufwändigem Dekor des Brettdockengeländers
sowie im Obergeschoss ein Lambris in den bei-
den östlichen Räumen. Den südlichen Raum
zeichnet eine mit Fliesen in Delfter Blau beklei-
Schröderstraße 4, Hofflügel, nördliche Traufseite
Schröderstraße 4, Hofflügel, bez. „1593“
dete Ofennische aus. Eine weitere Ofennische
findet sich in dem nordwestlichen, von einer
Voutendecke geschlossenen Raum, der außer-
dem über eine zweifeldrige Tür sowie einen
dreiteiligen Einbauschrank an der Westwand
verfügt, wobei alle Holzfüllungen eine viertel-
kreisförmig angestochene Eckgestaltung zei-
gen.
Schröderstraße 4. Schmales Grundstück mit
zweigeschossigem Wohnhaus, einem vormali-
gen Giebelhaus des 15./16.Jh., und südwärts
anschließendem, langgestreckten Hofflügel;
beide 1986/87 einschließlich Grundrissän-
derungen instand gesetzt. Das rückwärtig in
einem Fachwerkgiebel erkennbare Haupthaus
vermutlich gleichzeitig mit dem Umbau des
Nachbarhauses Nr. 3 im 18.Jh. straßenseitig
traufständig orientiert, wie die drei Oberge-
schossfenster mit dem dekorierten Mittelpfos-
ten sowie das über der Mittelachse sitzende
Dachhäuschen belegen. Das Erdgeschoss
nachträglich durch einen Ladeneinbau mit zwei
Schaufenstern sowie ein profiliertes Stockwerk-
gesims verändert. Südliche Erschließung über
eine Füllungstür der Zeit um 1830, deren drei
Felder eine Rosette, eine Raute und ein Viereck
zieren. Zurückliegende, zweiflügelige Fiurtür im
verglasten Oberteil mit Sprossen aus sich über-
kreuzenden Spitzbögen sowie einem rautenför-
mig versprossten Oberlicht. Unter dem west-
lichen Hausbereich kleine, in Ost-West-Rich-
tung verlaufende Segmentbogentonne mit
Segmentbogennischen in Süd- und Ostwand,
von dem aus der Keller des Flügelbaus erreich-
bar ist.
- Hofflügel vom Ende des 16.Jh., der das
Vorderhaus in der Firsthöhe überragt. Über
massivem Erdgeschoss in zwei Fachwerkober-
geschossen von zehn Gebinden vorkragender
Bau mit heute verbreitertem Westgiebel. Die
Ständer mit paarig angeordneten Winkelhölzern
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