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gekommen. Statt einer Palmette wie auf II schliesst auf III den Stab eine
Lotosblüte, die palmettenartig gegliedert ist.

Bezüglich I und III ist das Band mit Lotosblüten und -Knospen zu
bemerken, das auf beiden in derselben Form erscheint, wenn auch an ver-
schiedenen Stellen. Der Bogen, in dessen Öffnung sich die Knospe befindet,
bildet mit den Blättern der Blüten fast einen Kreis. Zu Seiten des mittleren
Blütenblattes, das für sich gezeichnet ist, steht immer ein Punkt. Die
Lotosblüten und -Knospen bilden das Hauptornament dieser ganzen
Vasenclasse.

In anderer Beziehung lässt sich eine Ähnlichkeit zwischen II und IV
festsetzen. Die Silene ') zeigen nämlich denselben Typus. Das Kopfhaar
ist in drei Theile zerlegt, der Bart zerfliesst in eine Anzahl von Strähnen.
Ferner stimmt die Behaarung am Leibe, dann die Form der Hufe und
Pferdeschwänze.

Die Silene auf II sind in doppelter Gestalt vorhanden. Denn die vor
Dionysos stehenden haben statt der Hufe menschliche Füsse.'-) In der
Reihe unserer Gefässe bietet XII die nächste Analogie, wo auch das Bart-
haar die Gliederung wie II aufweist. Auch die fleischigen Schenkel finden
sich auf beiden Gefässen 3) und erinnern zugleich an Argos auf I. Ferner
hat XIII ähnliche Silene, die auch in denselben Stellungen wie auf XII
dargestellt sind.

Die Amphora IV hat Furtwängler derselben Fabrik wie den Becher V
zugewiesen; dazu hat ihn Technik und Stil veranlasst. In Bezug auf die
Darstellung ist V mit den Deinoi zu vergleichen, besonders mit XIII und
XV, auf denen menschliche Tänzer in denselben lebhaften Bewegungen und
Stellungen zu sehen sind.

Auch die folgenden Gefässe VI bis VIII hat Furtwängler als mit IV
und V verwandt bezeichnet. Gemeinsam ist ihnen das Schuppenornament.
Wie die anderen Vasen haben sie das Lotosband. Die ganze Art der
Technik ist dieselbe.

IX und X bilden für sich eine kleine Gruppe, sind aber besonders
durch die Silene mit den andern Gefässen verwandt. Bei IX4) fällt wohl
die Augenbildung auf, doch ist sie in derselben Form auf der Phineusschale
vorhanden und ähnlich auf der Schale Berlin Inv. 3282. Mit Bezug auf
die Darstellung der einen Seite lässt sich II heranziehen, da Dionysos von
Silenen bedient wird. Die Amphora XI schliesst sich innig an X an.5)

1) Die zwei 1. sind auf II in Betracht zu ziehen.

2) Auf jonisclien Steinen sind gleichfalls beide Typen vorhanden: Berlin 138; 131,
139, 140.

a) Dies findet sich an Silenen auf jonischen Steinen gleichfalls.
') Löschcke (bei Bulle, Silene S. 21) bezeichnet sie „aus allgemeinen Erwägungen
provisorisch als jonisch".

5) Leider gibt Heibig nichts von den Ornamenten an.
 
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