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sind. Als Analogien sind einzelne Krieger des Sarkophages A. D. I 44 zu
nennen, ferner BCH 1895 S. 85 Fig. 6, S. 88 Fig. 8; dann der unteritalisch-
griechische Helm von Lipperheide, Antike Helme (Probedruck) S. 37 Nr. 244.
Der Schild hat ungefähr dieselbe Gestalt wie die der Sarkophage und der
Bronze von Perugia A. I). II 14; ausserdem zeigt das Innere dieselbe Ver-
zierung, und fast jeder Kämpfer hat sein besonderes Schildzeichen. Viel-
leicht ist auch der Hund, der gegen den Bogenschützen gewendet ist, als
Helfer im Kampfe zu nennen; die Haare seines Schweifes sind einzeln an-
gedeutet. Die spitze Kopfbedeckung der Bogenschützen und die aus dem
Boden sprossenden Blumen sind gleichfalls auf den Sarkophagen zu finden.
Ihnen gegenüber besteht aber der Unterschied, dass I Viergespanne auf-
weist, während sie bloss Zweigespanne ') kennen. Auch der Wagenstuhl ist
in veränderter Gestalt gezeichnet, sogar auf jeder Seite anders. Bezüglich
der Gewandung fällt der reichliche Faltenwurf auf. Auch das Haar ist
anders behandelt; die männlichen Figuren haben alle kurzes Haar, darum
kommen auch keine. Strähne aus dem Helmausschnitte der Kämpfer2) her-
vor. Der Krobylos ist einigemale vorhanden. An der Amphora II ist er
deshalb von Interesse, weil er dieselbe Gestalt hat wie beim Fahrenden auf
der Cäretaner Hydria XX und auf der Pariser Jahrb. 1896 S. 290 Fig..20.
Hier fehlt bloss die Binde, die über den Kopf sich erstreckt. Die charakte-
ristischen drei Flechten sind vorhanden.

An beiden Gefässen ist zu bemerken, mit welcher Sorgfalt die Augen
der Pferde gezeichnet sind. Sie stimmen völlig überein; als Parallele sind
die Cäretaner Hydrieu anzuführen, z. B. XVI und VI. An diese schliessen
sich beide Amphoren auch bezüglich der Gravierung an. Denn die Aussen-
conturen sind meistens geritzt, die Innenzeichnung stets. Das Haar der
Figuren, die Flocken der Wolle des Widders, die Tupfen des Panthers sind
so bezeichnet. Dagegen sind die Ornamente ohne Gravierung wie die der
Cäretaner Hydrien.:!) Gleich diesen entbehren beide Gefässe des Thier-
frieses.

Bemerkenswert erscheint noch, dass Koth spärlich verwendet ist. Dafür
ist als Analogie der Krater von Kyme anzuführen, der es gar nicht kennt.

Beide Amphoren schliessen sich der Richtung an, die durch die Cäre-
taner Hydrien und die Thonsarkophage bezeichnet ist. Sie neigen mehr zu
den letzteren als den ersteren.

i) A. D. I. 44; M. J. XI 53. 5i; BCH 1895 S. 85 und Taf. I; Revue des etudes
Grecques 1895 Taf. Auch auf jonischen Steinen sind sie zu finden: Berlin 116, 155;
ferner die Terracotte Rayet-Reinacb, Etud. d'archeol. et d'art. Taf. 4; die Hydria XX,
die Amphora M. J. II 18 und die Scherbe aus Daphnai A. D. II 21, 1.

Jj A. D. II 21, 3 ist dies auch der Fall.

') Die Blume unter dem Gespanne hat Ritzlinien,
 
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