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Sechstes Kapitel.

Das Totenwesen der älteren Zeit und
des neuen Reiches.

Seit uns die Ausgrabungen des letzten Jahrzehntes die
ältesten Grabstätten Ägyptens kennen gelehrt haben, sehen

wir, daß auch in diesem Lande, das so


Gewaltiges für seine
Toten getan hat,
die Bestattung zu
Anfang eine sehr
einfache gewesen
ist: eine schlichte
Grube, in die man
die Leiche so hin-
einlegt, daß sie
kauernd, mit ange-
zogenen Knien auf
ihrer linken Seite
liegt. Die Leiche
verweste darin, und
wer ein solches Grab
nach wenigen Jahren
aufdeckte, fand ein
Gerippe aus einzel-
nen Knochen vor.
Eine Erinnerung an
diese älteste Art der
Bestattung, bei der
die Leiche verweste

81. Grab ältester Zeit.
(Nach einer Photographie von G. Reisner.)

und zerfiel, hat sich
das spätere Ägypten
übrigens, ohne es zu

wissen, bewahrt, denn seine Totengebete wünschen noch
immer, daß die Glieder des Verstorbenen wieder sich vereinigen
sollen und daß sein Kopf wieder an seine Knochen geknüpft
werden möge. Die spätere Zeit, die ihre Leichen unzerfallen,
 
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