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Wie der Khalif zu seinem Rechte kam.
Tisch gelegt, während der Teppichwirker die Zahlung entschieden
bestritt.
„Hast Du in Deiner Börse fünf Ducaten?" fragte der Kadi.
„Fünf Ducaten habe ich wohl. Aber es sind nicht die
vom Fleischer", erwiderte der Wirker.
„So gib mir die fünf Ducaten, und kommt morgen, fünf
Stunden vor Sonnenuntergang, wieder. Dann sollt Ihr hören,
was Rechtens ist."
Der Teppichwirker händigte dem Richter die strittigen fünf
Goldstücke aus, und die Beiden gingen davon, schweigsam und
ohne sich anzublicken.
Nun traten vor den Kadi ein dicker Bäcker und ein
Stadtschreiber, der in seinem Bretterverschlag in einem
Gäßchen des Basars für des Schreibens Unkundige
liche und vertrauliche Briefe und sonstige Schriftstücke aus! ^ ^
Abseits von ihnen, an der Wand, blieb eine tiefversch^ ^
Frau in dunkelm, bauschigem Ueberwurfe stehen und I® ^
anscheinend mit großer Theilnahme, den Verhandlungen. g
um sie war der Streit entbrannt. Sie war im Harr"'
dicken Bäckers. Aber mit Unrecht, behauptete der
Schreiber. Dies Weib gehöre ihm. Der Bäcker habe
zur Untreue verleitet, und sie sei ihm entlaufen.
Der Bäcker sagte, der Schreiber rede irre. LeUa selbst
werde bezeugen, daß sie seine, des Bäckers rechtmäßige Gattin
sei und mit dem Schreiber nichts zu schassen habe.
„So tritt vor, Le'ila!" entschied der Kadi. „Und gib Ant-
wort! Verhält es sich also, wie der Bäcker cs gesagt hat?"
„Es ist so! hoher Herr!" antwortete
bebender Stimme.
„Esfendi! Sie spricht die Unwahrheit!
Schreiber.
Leila mit {et
rief der ¥&
(Schluß
Wie der Khalif zu seinem Rechte kam.
Tisch gelegt, während der Teppichwirker die Zahlung entschieden
bestritt.
„Hast Du in Deiner Börse fünf Ducaten?" fragte der Kadi.
„Fünf Ducaten habe ich wohl. Aber es sind nicht die
vom Fleischer", erwiderte der Wirker.
„So gib mir die fünf Ducaten, und kommt morgen, fünf
Stunden vor Sonnenuntergang, wieder. Dann sollt Ihr hören,
was Rechtens ist."
Der Teppichwirker händigte dem Richter die strittigen fünf
Goldstücke aus, und die Beiden gingen davon, schweigsam und
ohne sich anzublicken.
Nun traten vor den Kadi ein dicker Bäcker und ein
Stadtschreiber, der in seinem Bretterverschlag in einem
Gäßchen des Basars für des Schreibens Unkundige
liche und vertrauliche Briefe und sonstige Schriftstücke aus! ^ ^
Abseits von ihnen, an der Wand, blieb eine tiefversch^ ^
Frau in dunkelm, bauschigem Ueberwurfe stehen und I® ^
anscheinend mit großer Theilnahme, den Verhandlungen. g
um sie war der Streit entbrannt. Sie war im Harr"'
dicken Bäckers. Aber mit Unrecht, behauptete der
Schreiber. Dies Weib gehöre ihm. Der Bäcker habe
zur Untreue verleitet, und sie sei ihm entlaufen.
Der Bäcker sagte, der Schreiber rede irre. LeUa selbst
werde bezeugen, daß sie seine, des Bäckers rechtmäßige Gattin
sei und mit dem Schreiber nichts zu schassen habe.
„So tritt vor, Le'ila!" entschied der Kadi. „Und gib Ant-
wort! Verhält es sich also, wie der Bäcker cs gesagt hat?"
„Es ist so! hoher Herr!" antwortete
bebender Stimme.
„Esfendi! Sie spricht die Unwahrheit!
Schreiber.
Leila mit {et
rief der ¥&
(Schluß
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie der Khalif zu seinem Rechte kam"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)