Dackeldank.
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Dackel „Bürscherl", der mir im Frühjahr leider verendet ist. Eine
ganz rührende Geschichte! Vor meiner Frau darf ich gar nicht
reden davon, sonst kommt ihr sofort das Wasser in die Augen, und
ich muß schon sagen, mir wird selber jedes Mal ganz weich, wenn
ich daran denk'. Also, das brave Thier hat bei uns fein Gnaden-
brod gehabt — Jahre lang. Gehegt und
gepflegt ist es worden, ich darf sagen,
gerad' wie das Kind vom Haus. Und der
Hund hat das auch gefühlt und uns seine
Erkenntlichkeit in jeder Weise zu verstehen
gegeben. Dabei hat man's ihm oft ganz
deutlich angemerkt, wie es ihn gedrückt,
daß er jetzt nur mehr Geld gekostet
hat und nichts mehr dafür hat leisten
können. Na ja, schließlich ist es halt dann
mit ihm abwärts und abwärts gegangen
und man hat gemerkt, daß die Stunde
immer näher rückt, in der sein Lebens-
licht auslöscht. Da — was thnt er plötz-
lich? Mit seiner letzten Kraft rafft er
sich von seinem Polster auf, wankt an ein nahestehendes Kistl, das
ganz mit Sägemehl gefüllt war, frißt es bis auf's letzte Brösl
auf, schaut uns noch einmal an, fallt um und ist todt. — Hat sich
nicht der brave Kerl, um uns die Kosten dafür zu ersparen,
noch in seiner letzten Stund' selber — ansgestopft!"
> Bestrafte R eno m m agc.
Fräulein: „ . . . Glauben Sic mir, Herr Doctor, ich habe vielen Männern Körbe gegeben!
D o ct o r: „Aber gewiß einen — zu viel!"
19*
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Dackel „Bürscherl", der mir im Frühjahr leider verendet ist. Eine
ganz rührende Geschichte! Vor meiner Frau darf ich gar nicht
reden davon, sonst kommt ihr sofort das Wasser in die Augen, und
ich muß schon sagen, mir wird selber jedes Mal ganz weich, wenn
ich daran denk'. Also, das brave Thier hat bei uns fein Gnaden-
brod gehabt — Jahre lang. Gehegt und
gepflegt ist es worden, ich darf sagen,
gerad' wie das Kind vom Haus. Und der
Hund hat das auch gefühlt und uns seine
Erkenntlichkeit in jeder Weise zu verstehen
gegeben. Dabei hat man's ihm oft ganz
deutlich angemerkt, wie es ihn gedrückt,
daß er jetzt nur mehr Geld gekostet
hat und nichts mehr dafür hat leisten
können. Na ja, schließlich ist es halt dann
mit ihm abwärts und abwärts gegangen
und man hat gemerkt, daß die Stunde
immer näher rückt, in der sein Lebens-
licht auslöscht. Da — was thnt er plötz-
lich? Mit seiner letzten Kraft rafft er
sich von seinem Polster auf, wankt an ein nahestehendes Kistl, das
ganz mit Sägemehl gefüllt war, frißt es bis auf's letzte Brösl
auf, schaut uns noch einmal an, fallt um und ist todt. — Hat sich
nicht der brave Kerl, um uns die Kosten dafür zu ersparen,
noch in seiner letzten Stund' selber — ansgestopft!"
> Bestrafte R eno m m agc.
Fräulein: „ . . . Glauben Sic mir, Herr Doctor, ich habe vielen Männern Körbe gegeben!
D o ct o r: „Aber gewiß einen — zu viel!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dackeldank" "Bestrafte Renommage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2884, S. 219
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg