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4.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- » m

Handlungen, sowie von allen Postämtern und

Zeitungsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich. Subscriptionspreis XV. Äö.

sür den Band von 24 Nummern 3 fl. 54 kr--

2 Rthlr. 6 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od.2'/, Sgr.

Der Teufel in Blasenheim.

„21 cf) Vater, Ihr seid doch sonst so gut, warum denn
so unerbittlich, wenn es sich um das Lebensglück Eurer Toch-
ter handelt! Diesmal, verzeih' mir's Gott, muß ich Euch
zum erstenmal in meinem Leben ungehorsam sein!"

So sprach weinend die schöne Marie, das einzige Töchter-
lein des ehrsamen Schneidermeisters Elias Zundel, der vor
ihr stand, vor Aerger roth, wie ein gesottner Krebs.

„Das wird sich finden," murrte er, „der Herr Advokat
Greifmann wird dein Mann, und damit Punktum."

„Nein, nicht Punktum," eiferte Marie, indem sie den Va-
ter zum Fenster zog, „seht, da kommt die Vogelscheuche die
Straße herauf, denkt Euch an meine Stelle, würdet Ihr
ihn nehmen?"

„Schönheit ist ein vergänglich Ding", brummte der Alte,
„Herr Greifmann ist reich, sehr reich, und du wirst einst
seine einzige Erbin."

„Ich will sein Geld nicht," rief Marie, „man weiß, auf
welche Art es zusammengescharrt ist, weder Glück noch Se-
gen wohnt darin."

„Wer getraut sich, solche Lügen zu behaupten?" schrie
Zundel, „die ganze Stadt zieht den Hut vor ihm ab —"

„Und verwünscht ihn im Herzen," vollendete die Tochter.
— „Ach Vater, Ihr seid selbst ivohlhabend, was kümmert
Euch Greifmanns Mammon —"

„Thu' ich's denn für mich?" fiel der Alte ein, „rechnest j
du denn für nichts, daß er mir versprochen den Prozeß ge-
gen die Lohmann zu führen, und was die Hauptsache ist,
auch zu gewinnen, und daß du hiedurch wieder um 6000 !
Thaler reicher wirst, du sag' ich, denn thue ich ja nicht
alles nur für dich, meinen einzigen geliebten Augapfel?"

„Wißt Ihr was Vater," schmeichelte die Lose, „gebt mir
meinen Heinrich, dann bekomme ich die 6000 Thaler ohne
langes Prozessiren."

„Aha," schrie der Alte, „der Heinrich Lohmann, der
Schlucker, der mich schon als kleiner Bube schwer geärgert,
und mir jetzt mein gutes Recht so sauer macht, der steckt dir
noch im Kopfe? nun wird gar nicht nachgegeben, in vier
Wochen bist du Frau Greifmann, oder ich will nicht Elias
heißen."

„Ehe spring' ich ins Wasser," rief die Kleine und ver-
ließ trotzig die Stube.

„In den Ehestand springst du," schrie ihr der Alte nach,
und in den Bart brummte er: „halsstarrige Dirne, aber das
hat sie von ihrer Mutter, Gott Hab sie selig, sie war eine
brave Frau, aber ich habe sie auch nicht zwingen können."

„Aber sie dich," dachte in diesem Augenblick der Lehrbub

t

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Teufel in Blasenheim"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Nachdenklichkeit
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Baum <Motiv>
Beobachter
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 340, S. 25
 
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