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34

Die neue

„Also e Regiment. Um Vergebung welch's denne?"

„'s Vierte."

„Wie heeßt denn der Herr Oberscht?"

„Handegen, Oberst von Haudegen."

„I je, Haudegen! Wohl e hibscher Mann?"

..Ja."

„Nu das is ja recht scheene. Also Haudegen! Verzeihn
Se, bei wen sinn Se denn einquartiert?"

„Bei Herrn Rehse."

„Ach bei Herrn Rehse, das kann ich Se gleich sagen, der
wohnt uf der Sorgengasse, gleich um de erschte Ecke rum,
da habm Se's Haus grade vor."

„Danke, wcrd es schon finden."

„Da sein Se gut versorgt, das is e lieber Mann —
och ene gute Frau, wiewohl verschtehn Se, sie hat mitunter
ihren eegnen Kopp, aber da dervon schpiert mer nischt, wenn
mer bei se is. Na, ich mag nischt gesagt habm, se sitzen e
bissel drinne —"

1 „Wer, August? Rehsesch wohl?"

„Ja, mer reden ähm zusammen drieber, ich un der Herr
hier."

„Ei Dunnerwetter, ja die schtecken derb drinne, mer sagts
nur nie gerne. Wollen' Se denn schon fort?"

..Ja."

„Na, da schlafen Se recht wohl, scheen gute Nacht!
Wohl ze schlafen, angenehme Ruh!"

„Lieber Mann, der Herr Oberleutnant v. i’berg hat sich
wir vorstellen lassen, und wird uns mit dem Leutnant Paul-
hosen eine Visite machen."

„So, so? I was? nu, recht scheene. Da müssen mer'n
freilich einladen. Aber, liebe Frau, zu Mittage emal oder
zu'n Thee? De hast wohl noch Thee zu Hause?"

Garnison.

„Ei ja, einladen unbedingt."

„Aber blos eemal, das sag 'ch der gleich."

„Nu, hernach müssen se uns erst wieder ene Visite machen."
„Ter Leutnant ikberg is ooch e' recht hibscher Mann;
sehre artig und ooch gescheit!"

„Er hat sich aber nicht vorstellen lassen."

„Aber einladen müss' mer'n ooch."

„Nee, lieber Mann; das sag 'ch der gleich, wenn er sich
nich vorstellen läßt, und uns d' Visite nich macht, bleibt er
weg."

„Nu aber —"

„Nee, nee; mer müssen uns en Air geben bei die Herrn."
„Ja, ja; du hast Recht. Na, wie du willst."

„Höre, Johann!"

„Herr Doetor?!"

„Morgen früh beizeiten gehst de, uu hängst in meiner
Stube die Bilder weg; de weeßt schon welche! Blum, Hecker
un Bem un Kossuth, un da hängst 'n Landesvater hin und
den Kronprinzen und die Kronprinzessin ooch. — Se liegen in
unterschten Fache von Bureau, un die de abnimmst, versteckst'
in dasselbe Fach. — Hernacherts gehst'e zu Herrn Pfefferkorn
und sagst 'n, er möchte mer doch das Verabredte schicken.
Ein scheenen Empfehl, un er möchte ja so gut sein. — He,
halt noch! — Leg' emal gleich das Buch uf mein' Schreib-
tisch: „Ueber die Nothwendigkeit des Belagerungszustandes"
— alle übrigen reimste' in die Bücherkammer. Gute Nacht,
vergiß nischt!"

Gott, uf emal Garnison! Wenn ich nur von Pfefferkornen
das Geld kriege, das andre soll sich schon machen. Aber
nu fiffig, Anton, ich gloobe, die läppschen nich!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die neue Garnison"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rasiermesser
Mann <Motiv>
Soldat <Motiv>
Rasur
Muff
Karikatur
Frau <Motiv>
Bart <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 341, S. 34
 
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