Fliegende Blätter (17.1853 (Nr. 385-408))

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Paprerschnitzeln.

Die Gewerbsbeeinträchtigung. Landrichter. „Herr
Schmerhuber, wenn ich nicht irre, Bäckermeister und Distrikts-
vorstand ?"

Schmerhuber. „Zu dienen, Ew. Gnaden!"

Landrichter. „Was führt Sie zu uns, Herr Schmerhuber?"

Schmerhuber. „Ja sehen Ew. Gnaden, da ist der Mensch,
der Prarpeter — der Kerl kauft von den Bettelbuben das er-
bettelte altbackene Brod zusammen und handelt damit ohne alle
Befugnis — und da wollt' ich ihm eine Klage anhängen wegen
Gcwerbsbeeinträchtigung."

Mißverständnis. „Haben Sie's schon gehört? — Der
Niedermaier ist in Freiburg an der Unstrut gestorben."

„An der Unstrut?"

„Ja — an der Unstrut — das ist ein Fluß."

„Wie so? — war er rheu matisch?"

Der buchstäblich vollzogene Auftrag. „Nun Lis-
beth — was machst denn da?"

„Wie du siehst — ich wichse unserem Herrn die Stiesel."

„Warum denn das hier vor der Kirchthür?"

„Weil eS der Herr Pastor so haben wollen."

„Ja aber warum wollen es denn der Herr Pastor so haben?"

„Das weiß ich halt selber nicht — ich hatte ihn heute Morgen
etwas lange warten lassen, da hat er geschellt und gesagt: Lis-
beth, jetzt mach' sie schnell — sie muß mir die Stiefel jetzt gleich
noch vor der Kirche wichsen."

Richtiger Vergleich. Der erwachsene Mensch is doch
jrade wie een Kind! Beide saufen sie den janzen Dag, machen
Nachts Scandal, wenn sie Durst haben und können ihn nicht
befriedigen, und fallen ooch beide häufig uf die Nase! Mich
passirt des wenigstens jede Woche einmal!

Der Pünktliche. (Ein Küster eilt zur Kirche.) „Wo
wend er hi so gschwind?"

„'s hed vieri gschlaga, i muß goh drü lüte."

Egmont und Klärchen.

Egmont. „Bist Du zufrieden? Ich versprach Dir einmal spanisch zu kommen."

Klärchen. „Der Sammet ist gar zu herrlich und die Passement - Arbeit! und das Gestickte! Man weiß nicht, wo
man ansangen soll."

Egmont. „Sich Dich nur satt!"