Redaction: Kaspar Braun und Eduard Ille. - München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von C. R. Schurich iu München.
Die Bestellgebühr.
1. Postbote: „Hier Hab' ich eine Baarsendung von
100,000 Gulden franco. — Bestellgebühr zwei Kreuzer."
Cassier: „Hier sind zwei Kreuzer."
2. Profos: „Da bring'ich Dir einen Brief. Die Be-
stellgebühr beträgt zwei Kreuzer, da er aber mit einem Gulden
beschwert, folglich ein beschwerter Brief ist, bekomm' ich noch
einen Groschen, also fünf Kreuzer."
3. „Liber Sohn! Weil'S dir gar so schlecht
geht in dem teure Frankfurt, so habe ich vier
Wochen nir zu nacht gessen und einen gansen
Gulden gesbart, den ich dir schike. Verthue
ihn nicht leichtsinnig, den es hat mir viele
Mihe gekostet biß ich ihn beinander gehabt
habe. In dises Jahr krigst du nir mehr, weil
deine Schwestern Schuh brauchen.
Deine treue Mutter."
„O, du libs Mutterle! Fünf Kreuzer hat
schon der Profos davon bekommen, 54 Kreuzer
bin ich dem Feldwebel schuldig; bleibt mir
also gerade noch ein Kreuzer."
4. Postbote: „Da soll schon a Kreuzdonnerwetter drein schlag'n, da fahr'
ich dem reichen Banquier 100,000 Gulden baar in's Haus, und krieg'
für die Strapaz zwei Kreuzer!"
Profos: „Da bist Du freilich schlecht dran, ich krieg' für einen Brief,
wo nur ein Gulden drin ist, schon fünf Kreuzer, bis ich eine Summe von
100,000 Gulden an mein Bataillon erpedire, habe ich an Bestellgebühr
wenigstens 4000 Gulden eingenommen."
Druck von C. R. Schurich iu München.
Die Bestellgebühr.
1. Postbote: „Hier Hab' ich eine Baarsendung von
100,000 Gulden franco. — Bestellgebühr zwei Kreuzer."
Cassier: „Hier sind zwei Kreuzer."
2. Profos: „Da bring'ich Dir einen Brief. Die Be-
stellgebühr beträgt zwei Kreuzer, da er aber mit einem Gulden
beschwert, folglich ein beschwerter Brief ist, bekomm' ich noch
einen Groschen, also fünf Kreuzer."
3. „Liber Sohn! Weil'S dir gar so schlecht
geht in dem teure Frankfurt, so habe ich vier
Wochen nir zu nacht gessen und einen gansen
Gulden gesbart, den ich dir schike. Verthue
ihn nicht leichtsinnig, den es hat mir viele
Mihe gekostet biß ich ihn beinander gehabt
habe. In dises Jahr krigst du nir mehr, weil
deine Schwestern Schuh brauchen.
Deine treue Mutter."
„O, du libs Mutterle! Fünf Kreuzer hat
schon der Profos davon bekommen, 54 Kreuzer
bin ich dem Feldwebel schuldig; bleibt mir
also gerade noch ein Kreuzer."
4. Postbote: „Da soll schon a Kreuzdonnerwetter drein schlag'n, da fahr'
ich dem reichen Banquier 100,000 Gulden baar in's Haus, und krieg'
für die Strapaz zwei Kreuzer!"
Profos: „Da bist Du freilich schlecht dran, ich krieg' für einen Brief,
wo nur ein Gulden drin ist, schon fünf Kreuzer, bis ich eine Summe von
100,000 Gulden an mein Bataillon erpedire, habe ich an Bestellgebühr
wenigstens 4000 Gulden eingenommen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bestellgebühr"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)