Moos- Bleameln.
Schwieriger Fall.
127
General (den Soldaten ansprechend): „Hat Er noch
eine zweite Schirmmütze?"
Soldat (zusammengedonnert und stammelnd): „Ja."
General: „Wo hat Er sie?"
So ld a t (in namenlosem Schrecken): „In meinem Kofferl."
General: „Wo hat Er seinen Koffer?"
Soldat (mit zunehmender Bestürzung unter seine
Bettlade deutend): „Da drunten."
General: „So zeige Er die Schirmmütze vor."
Soldat (ist vor Schrecken bereits so bleich geworden
wie die Wand des Compagniezimmcrs): „I kann net in's
Kofferl."
General: „Wo hat Er denn den Schlüssel dazu?"
Soldat (mit zusammenbrcchcndcn Kniecn): „In meiner
andern Hosen."
General (ungehalten werdend): „Nun, wo hat Er
denn dann seine andere Hose?"
Soldat (im Zustande der unbeschreiblichsten
Angst): „In meinem Kofferl."
Erklärung.
Untenn 27. Marz d. I. ist uns von Seite des löblichen Bürger-
meisteramtes von Bad Gastcin eine Zuschrift zugekommen, in welcher
das Ansuchen an uns gestellt wurde, durch „Wiederruf" des Artikels
aus pass. 101 Nr. 3 in Nr. 1029 dieser Blätter dem guten Rufe
benannten Curortes und eines seiner geachtetstcn Bürger gerecht zu
werden, worauf wir keinen Anstand nehmen hiemit zu erklären, daß
jener Scherz durchaus nicht auf einer geschichtlichen Thatsache, sondern
nur auf einer, auch durch die Presse weit verbreiteten Sage beruht,
(welche bekannter Maßen ja ebenso ost Gegenstand künstlerischer Dar-
stellung wird, als die beglaubigte Geschichte selbst), und somit durch-
aus auf unbedingte Glaubwürdigkeit keinen Anspruch macht.
Die Redaktion.
Der Wind Hot g'waht, der Regen pascht,
Am Doch hat's Fahnder g'surrt,
Und weil a sottcs Wetta war,
So bin i a net furt.
I hob an unsra ' Gartenthür,
Mci Haferl stad zerschlog'n,
Und daß i g'fallen waar, dahoam
Der Muatta vürig'logn.
Sechs Johr danoch — schanz i a mol
Zum Kammerfenstcr nauS,
Steht enk a Wetta, wilda no
Wia doz'mal über'm Haus.
Am Gartenthürl loahnt a Bua,
Mit Aug'n so schwarz wie Kohl'n! —
Da war i oba nimma schiach,
Bin außi, Mili hol'n.
Eins für Andere.
Engländer: „Das sein das Zimmer, wo sein ermordet
der berühmte Uallenstein?"
Hausmeister: „Nu wisienö, eigentlich nich, deeö An-
dere is halt gar so wüst, jetzt zeigen wir alleweil deeö da."
Schwieriger Fall.
127
General (den Soldaten ansprechend): „Hat Er noch
eine zweite Schirmmütze?"
Soldat (zusammengedonnert und stammelnd): „Ja."
General: „Wo hat Er sie?"
So ld a t (in namenlosem Schrecken): „In meinem Kofferl."
General: „Wo hat Er seinen Koffer?"
Soldat (mit zunehmender Bestürzung unter seine
Bettlade deutend): „Da drunten."
General: „So zeige Er die Schirmmütze vor."
Soldat (ist vor Schrecken bereits so bleich geworden
wie die Wand des Compagniezimmcrs): „I kann net in's
Kofferl."
General: „Wo hat Er denn den Schlüssel dazu?"
Soldat (mit zusammenbrcchcndcn Kniecn): „In meiner
andern Hosen."
General (ungehalten werdend): „Nun, wo hat Er
denn dann seine andere Hose?"
Soldat (im Zustande der unbeschreiblichsten
Angst): „In meinem Kofferl."
Erklärung.
Untenn 27. Marz d. I. ist uns von Seite des löblichen Bürger-
meisteramtes von Bad Gastcin eine Zuschrift zugekommen, in welcher
das Ansuchen an uns gestellt wurde, durch „Wiederruf" des Artikels
aus pass. 101 Nr. 3 in Nr. 1029 dieser Blätter dem guten Rufe
benannten Curortes und eines seiner geachtetstcn Bürger gerecht zu
werden, worauf wir keinen Anstand nehmen hiemit zu erklären, daß
jener Scherz durchaus nicht auf einer geschichtlichen Thatsache, sondern
nur auf einer, auch durch die Presse weit verbreiteten Sage beruht,
(welche bekannter Maßen ja ebenso ost Gegenstand künstlerischer Dar-
stellung wird, als die beglaubigte Geschichte selbst), und somit durch-
aus auf unbedingte Glaubwürdigkeit keinen Anspruch macht.
Die Redaktion.
Der Wind Hot g'waht, der Regen pascht,
Am Doch hat's Fahnder g'surrt,
Und weil a sottcs Wetta war,
So bin i a net furt.
I hob an unsra ' Gartenthür,
Mci Haferl stad zerschlog'n,
Und daß i g'fallen waar, dahoam
Der Muatta vürig'logn.
Sechs Johr danoch — schanz i a mol
Zum Kammerfenstcr nauS,
Steht enk a Wetta, wilda no
Wia doz'mal über'm Haus.
Am Gartenthürl loahnt a Bua,
Mit Aug'n so schwarz wie Kohl'n! —
Da war i oba nimma schiach,
Bin außi, Mili hol'n.
Eins für Andere.
Engländer: „Das sein das Zimmer, wo sein ermordet
der berühmte Uallenstein?"
Hausmeister: „Nu wisienö, eigentlich nich, deeö An-
dere is halt gar so wüst, jetzt zeigen wir alleweil deeö da."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eins für Andere" "Schwieriger Fall"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Missgeschick <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1032, S. 127
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg