Fliegende Blätter (57.1872 (Nr. 1407-1432))

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Der Banquier und Commerzienrath Erich Blauschild,
otteirttger Inhaber der Firma Blau und Blauschild, war ein
! Millionär von jener millionärrischen Sorte, wie man sie nur
unter wohlhabenden Leuten findet, er hatte im Leben sehr viel
Glück gehabt, besonders in der Liebe, den» er hatte die einzige
Tochter eines Glcichbesteuerten gchcirathet und diese war nach
lurzcm Ehestände zu einem besseren Leben entschlafen; sie hatte
ihm ein einziges Kind, Namens Zephire, hinterlassen, ein
Mädchen von liebreizender Gestalt und großem Talent, welche
9anz das Ebenbild der Mutter zu werden versprach, sie spielte
uüt 17 Jahren, so alt war sic beim Beginn unserer wahren
Geschichte, schon vierhändig Clavicr und würde es noch viel
I

Erstes Capitel: Die Liebenden.

j weiter gebracht haben, wenn nicht die Liebe — doch greifen
j wir der Erzählung nicht vor. —

Zephire liebte — und zwar unglücklich, denn der Gegen-
J stand ihrer Sehnsucht war arm, es war ein Commis ihres
Vaters, der zwar sehr schön, aber ebenso tugendhaft war, trotz-
j dem er ihr mit der glühendsten Liebe entgegenkam — sein
Name war Gottfried Schmitt.

Aber auch der Cassirer Blauschild's, Herr Caspar Meyer,
hatte ein Auge auf Zephire geworfen, ohne daß diese jedoch