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Der Besuch im Carcer.

Von Ernst Eckstein.

Es schlug Zwei. Der Direktor des städtischen Gymna-
siums, J)r. Samuel Heinzerling, wandelte mit der ihm eignen
^ürde in den Schulhof und erklomm langsam die Stiege.

Auf der Treppe begegnete ihm der Pedell, der eben ge-
iautet hatte und sich nun in seine Privatgemächer verfügen
Zullte, wo es allerlei häusliche Arbeiten zu erledigen gab.

„Ist nichts vorgcfallen, Ouaddler?" fragte der Direktor,

— den devoten Gruß des Vasallen durch ein souveränes Kopf-
nicken erwidernd.

„Nein, Herr Direktor."

„Hatt der Herr Bibläothäkar noch nücht über die be-
wußten Bände resolvärt?"

„Nein, Herr Direktor."

„Goot, so gähen Sä noch heute hinüber und erkondigen Sä
sich, wä sich diese Angelägenheit verhält. . . Noch Eins. Der
Prämaner Rompf fehlt seit einigen Tagen. Verfügen Sä sich
doch einmal in seine Wohnung und überzeugen Sä sich, ob er
wärklich krank ist! Ich zweifle fast. . ."

„Entschuldigen Sie, Herr Direktor, der Rumpf ist wieder
da; ich sah ihn vorhin über den Hof kommen."

„Non, om so bässer."

Der geneigte Leser verzeihe die eigenthümliche Orthographie,
mit der wir die geflügelten Worte des Gymnasialhcrcschers zu
Papier bringen. Herr t>r. Samuel Heinzerling sprach aller-
dings nicht ganz so abnorm, als uns're Schreibweise vermuthen
lassen könnte: allein das deutsche Lautsystem gibt uns kein
Mittel an die Hand, die specifisch Heinzerling'sche Klangfarbe
genauer zu versinnlichen. Ich, der bescheidene Erzähler, habe
den Vorträgen des Herrn Direktors selbst hundertmal in stummer
Andacht gelauscht und den Heinzerling'schen Vokalismus so zu
sagen zu meinem Lieblingsstudium erhoben. So lange unser
armseliges Alphabet nicht eigene Zeichen für Zwitterlaute zwi-
schen i und e, zwischen u und o u. s. w. besitzt, so lange wird
der Historiograph, der sich mit Herrn vr. Samuel Heinzerling
beschäftigt, die von uns vorgeschlagene Rechtschreibung adoptiren
müssen.

Der Herr Direktor sagte also: „Non, om so bässer!"
und schritt über den langen Corridor den Pforten seiner Prima zu.

St
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Besuch im Carcer"
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Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 57.1872, Nr. 1427, S. 161
 
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