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q Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- -_r — — Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subscriptions- ^
^ Handlungen, sowie von allen Postämtern und H preis für den Band von 26 Numin. 3 fl. 84kr.^ ^ -
Zeitungsexpeditionen angenommen. od 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2^ Sgr.
Wandernde Musikanten.
Von I)r. Märzrotl).
I.
Das war damals eine döse Zeit!
^ Vom Vaterhause wurde der junge, eben aufgeschossene
ursche weggerissen, und ihm der Czako ans den kurz ge-
schorenen Kopf gesetzt, und die Muskete in die Hand gegeben,
und rechtsum! mußte er seiner Heimath, mit Allem, was ihm
lieb war, den Rücken kehren, und das zwar auf mehr als ein
Dutzend Jahre hinaus, auf schier ein Vierteljahrhundert!
Und wenn er seiner Soldatenpflicht genügt hatte, da Ivar
er ein völlig gereifter Mann, oder gar schon ein alter Kerl,
unb gerade die Zeit, wo er seinen Lebenslauf hätte wählen,
und sich für ihn mit den nöthigen Kenntnissen oder nur mit
den Handwerksgriffen desselben vertraut machen können, diese
schöne, fiir's spätere Leben so wichtige Zeit hatte er mit Riemen-
zeug putzen und Kerzengerade stehen verbracht, und wenn er
endlich nach Hanse kam, da sah er die Heimath und sie ihn
fremd an, und der Boden auf ihr war ihm unsicher geworden,
daß er wie ein Kind da stand, das erst gehen lernen sollte.
Ja, das war damals eine gar böse Zeit!
Und sie war auch für den Sepp nicht ausgeblieben.
Er war ein bildhübscher, gesunder Bursche, gewachsen wie
ein Tannenbaum und Augen hatte er, wie das glänzende Leben.
Aber sein Vater war ein armer Banernknecht und seine
Mutter diente auch bei fremden Leuten, und vom Loskaufen
oder vom Schmieren des Soldatendoctors, der sagen muß, ob
Einer die Muskete tragen kann oder nicht, war keine Rede.
„Wein' nicht, Mutterl!" sagte der Sepp, als er vom
Assentplatz mit dem Sträußchen am Hute zurück kam. „Wein'
nicht! Vater ist noch ein starker, kräft'ger Mann und Du selber
noch frisch, wie ein Dirndl, Ihr könnt mich zur Roth entbehren,
und wenn die Zeit kommen sollt', daß Eure Haare zu grawcln
anfangen, dann Hab' ich ausgedient und komm' gerade recht!"
Aber die Mutter weinte bitterlich und der Vater biß
stumm in den Spitz seines kurzen Pfeifenrohrs und Sepp's
Kameraden vom Dorfe betäubten den Schmerz, den ihnen der
Abschied von ihm verursachte, mit Bier und Wein, und die
Dirndln, die dem Sepp alle nicht gram waren, seufzten stille.
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Wandernde Musikanten.
Von I)r. Märzrotl).
I.
Das war damals eine döse Zeit!
^ Vom Vaterhause wurde der junge, eben aufgeschossene
ursche weggerissen, und ihm der Czako ans den kurz ge-
schorenen Kopf gesetzt, und die Muskete in die Hand gegeben,
und rechtsum! mußte er seiner Heimath, mit Allem, was ihm
lieb war, den Rücken kehren, und das zwar auf mehr als ein
Dutzend Jahre hinaus, auf schier ein Vierteljahrhundert!
Und wenn er seiner Soldatenpflicht genügt hatte, da Ivar
er ein völlig gereifter Mann, oder gar schon ein alter Kerl,
unb gerade die Zeit, wo er seinen Lebenslauf hätte wählen,
und sich für ihn mit den nöthigen Kenntnissen oder nur mit
den Handwerksgriffen desselben vertraut machen können, diese
schöne, fiir's spätere Leben so wichtige Zeit hatte er mit Riemen-
zeug putzen und Kerzengerade stehen verbracht, und wenn er
endlich nach Hanse kam, da sah er die Heimath und sie ihn
fremd an, und der Boden auf ihr war ihm unsicher geworden,
daß er wie ein Kind da stand, das erst gehen lernen sollte.
Ja, das war damals eine gar böse Zeit!
Und sie war auch für den Sepp nicht ausgeblieben.
Er war ein bildhübscher, gesunder Bursche, gewachsen wie
ein Tannenbaum und Augen hatte er, wie das glänzende Leben.
Aber sein Vater war ein armer Banernknecht und seine
Mutter diente auch bei fremden Leuten, und vom Loskaufen
oder vom Schmieren des Soldatendoctors, der sagen muß, ob
Einer die Muskete tragen kann oder nicht, war keine Rede.
„Wein' nicht, Mutterl!" sagte der Sepp, als er vom
Assentplatz mit dem Sträußchen am Hute zurück kam. „Wein'
nicht! Vater ist noch ein starker, kräft'ger Mann und Du selber
noch frisch, wie ein Dirndl, Ihr könnt mich zur Roth entbehren,
und wenn die Zeit kommen sollt', daß Eure Haare zu grawcln
anfangen, dann Hab' ich ausgedient und komm' gerade recht!"
Aber die Mutter weinte bitterlich und der Vater biß
stumm in den Spitz seines kurzen Pfeifenrohrs und Sepp's
Kameraden vom Dorfe betäubten den Schmerz, den ihnen der
Abschied von ihm verursachte, mit Bier und Wein, und die
Dirndln, die dem Sepp alle nicht gram waren, seufzten stille.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wandernde Musikanten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)