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Herr unb Diener.

(58

nticr, bevor dieser Monat mit den seit nrdenklichen Zeiten von
den Dichtern aller Völker besungenen Wonnen sich einstellte,
segnete Herr Eustachius Wolkenreich plötzlich das Zeitliche. Er
hatte um die Morgenstunde den treuen Ama gerufen, und als
derselbe vor das Bett seines Herrn trat, siel ihni dieser in die
Arme und stieß einen Seufzer ans. Es war sein letzter.

Nichts war natürlicher, als der Tod dieses hochbetagtcn
Mannes. Die Todesnachricht erregte auch nicht die allergeringste
Ueberraschung, und man pries den Verstorbenen glücklich, der
schnell und schmerzlos aus dieser Welt geschieden, in welcher er,
wie man jetzt erfuhr, fünf und siebzig Frühlinge hatte blühen
sehen. Nur in der Familie Trübich erregte Wolkenreichs Ab-
leben nicht nur große Bestürzung, sondern auch großen Aerger.
Vater, Mutter und Tochter waren unwillig, daß er so voreilig
gestorben, daß er nicht wenigstens die Vollziehung der Hochzcits-
feicr abgewartet, in der ihm eine Rolle angewiesen war. Sic

verloren indessen die Fassung nicht und thatcn die nöthigen
Schritte, um der Welt gegenüber den Schmerz zu zeigen, den
der Verlust des. ehrwürdigen und hochgeachteten Verwandten
ihrem Herzen verursachte. Frau und Fräulein Trübich im-
provisirten daher aus schwarzem Merino einen Traueranzug, an
welchem das Gute nicht neu und das Neue nicht gut war,
während der Familienvater einen längst zur Ruhe gesetzten, sehr
hohen, breitrandigen Hut entdeckte und um denselben eigenhändig
einen Trauerflor befestigte, der von der Krampe bis zum Deckel
reichte. Hierauf ließ ihn ein gefälliger Zufall ein paar Hirsch-
lederne Handschuhe finden, die vor mehreren Dccennicn strohgelb
gewesen. Er tränkte dieselben mit dem ganzen Inhalt eines
dickbäuchigen Tintenfasses, um sie trancrfühig zu machen und
überließ sie dann dem lachenden Antlitz Apollo's, der schnell
ihre finsteren Zähren trocknete.

(Fortsetzung folgt.)

H II II d s t n g s - P h a II t n s i e k o st ü III.

Fächcrpalmenrobe, welche Sonnenschirm und Fächer
entbehrlich macht, indem sie sich vermittelst Praktischer Anwendung
des Schleppträgers zu einem sch attenspendenden Palmcn-
baum entfaltet.

U «regelmäßiges Zeitwor t.

Ich kehre, \ Wir käsen (Käse machen).

Du kürest, ' Ihr küsset.

Er kiest, Sie kosen.

Nur außerdienstlich.

Corporal: „Sie haben sich wieder nicht rasirt, Krüger —
wie können Sie so in den Dienst kommen?!" — Gemeiner:
„Ich will mir den Bart stehen lassen, Herr Corpora!!" —
Corporal: „Ach was — das darf nicht sein, das muß
außer Dienst geschehen; Sie können ja des Morgens ctivas
früher aufstehen!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hundstags-Phantasiekostüm" "Nur außerdienstlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Ersatz
Schirm
Vorgesetzter <Motiv>
Wut <Motiv>
Gewehr
Soldat
Fächer
Appell <Militär>
Behaarung
Bart
Karikatur
Pflanzen
Frau <Motiv>
Uniform <Motiv>
Palmen <Motiv>
Damenmode <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1727 , S. 68
 
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