Sächsisches Schnadahüpfel.
Wenn de dhnst immer Recht ! Kriegst en' nei'n Stiefelknecht >
Und bist hibsch fleißig, ! Und en' scheen' Zeisig.
Der schlaue Johann.
Lieutenant (zu seinem Burschen): „Gehe zur Frau Präsi-
dentin v. Streuet, sage meine Empfehlung, ich ließe mich ent-
schuldigen, ihrer.Einladung für heute Mittag nicht folgen zu
können, indem ich plötzlich die Wache übernehmen mußte, da
Lieutenant Frick krank geworden ist. Nehme gleich die Geschirr-
einsätze mit und bringe mir mein Essen."
Bursche: „Der Herr Lieutenant v. Berg laßt sich ent-
schuldigen, er kann net zu Tisch kommen, er hat schnell auf die
Wach' zieh'n müss'n, weil der Herr Lieutenant Frick krank worden
(Der Bursche kommt zurück und legt die zwei Thaler wieder
auf den Tisch.) — Lieutenant: „Ja, was ist denn das? Hast
Du denn die Torte nicht bezahlt?" — Bursche: „Ja freilich,
ich Hab' sie der Frau Präsidentin gebracht, und da hat sie
mir einen Thaler gegeben; ich Hab' aber gesagt: „Nix da,—
sie kost' zwei Thaler!"
ist. Ich Hab' gleich das Geschirr mitgebracht, da soll ich ihm
das Essen bringen." (Die Frau Präsidentin lacht, und läßt ihn,
die Einsätze mit den besten Speisen füllen.)
Aus einem Liebesbrief.
„Wie mich die Sehnsucht nach Dir quält, geliebte Laura,
kann ich Dir nicht sagen! Ich freue mich unendlich, Dich in
Uniform wiederzusehen. Dein treuer
Karl Schmuck, Einjährig-Freilvilliger."
10 Kein Beweis.
„... Geht mir nur mit Eurem Schwarzbach weg! In dem
krepiren ja sogar die Frösche vor Durst!" — „O, so arg
ist es denn doch nicht! Vor ein paar Jahren ist sogar ein-
mal eine Frau darin ertrunken." — „Ach, laßt mich nur
mit der Frau aus! Die hat Euch blos schmeicheln wollen!"
Der schlaue Johann.
Lieutenant: „Ja was ist denn das? Hühnerragout,
Indian, Forellen, italienischer Salat? Du solltest mir ja nur
mein gewöhnliches Essen aus dem „Storchen" bringen?!" —
Bursche (Pfiffig): „Ich Hab' halt der gnädigen Frau g'sagt:
weil Sie net zum Essen kommen können, so möcht' sie mir
das Essen da hinein thun."— Lieutenant: „Herrgott, bist
Du ein Capitalesel, in welche Verlegenheit bringst Du mich!
. . Wie mache ich nur die Sache wieder gut? — Da hast Du
zwei Thaler, kaufe da drüben bei dem Conditor eine schöne
Torte, bringe sie der Frau Präsidentin, und sage meine Empfeh-
lung, sie möchte sich dieselbe als Revanche gut schmecken lassen."
Wenn de dhnst immer Recht ! Kriegst en' nei'n Stiefelknecht >
Und bist hibsch fleißig, ! Und en' scheen' Zeisig.
Der schlaue Johann.
Lieutenant (zu seinem Burschen): „Gehe zur Frau Präsi-
dentin v. Streuet, sage meine Empfehlung, ich ließe mich ent-
schuldigen, ihrer.Einladung für heute Mittag nicht folgen zu
können, indem ich plötzlich die Wache übernehmen mußte, da
Lieutenant Frick krank geworden ist. Nehme gleich die Geschirr-
einsätze mit und bringe mir mein Essen."
Bursche: „Der Herr Lieutenant v. Berg laßt sich ent-
schuldigen, er kann net zu Tisch kommen, er hat schnell auf die
Wach' zieh'n müss'n, weil der Herr Lieutenant Frick krank worden
(Der Bursche kommt zurück und legt die zwei Thaler wieder
auf den Tisch.) — Lieutenant: „Ja, was ist denn das? Hast
Du denn die Torte nicht bezahlt?" — Bursche: „Ja freilich,
ich Hab' sie der Frau Präsidentin gebracht, und da hat sie
mir einen Thaler gegeben; ich Hab' aber gesagt: „Nix da,—
sie kost' zwei Thaler!"
ist. Ich Hab' gleich das Geschirr mitgebracht, da soll ich ihm
das Essen bringen." (Die Frau Präsidentin lacht, und läßt ihn,
die Einsätze mit den besten Speisen füllen.)
Aus einem Liebesbrief.
„Wie mich die Sehnsucht nach Dir quält, geliebte Laura,
kann ich Dir nicht sagen! Ich freue mich unendlich, Dich in
Uniform wiederzusehen. Dein treuer
Karl Schmuck, Einjährig-Freilvilliger."
10 Kein Beweis.
„... Geht mir nur mit Eurem Schwarzbach weg! In dem
krepiren ja sogar die Frösche vor Durst!" — „O, so arg
ist es denn doch nicht! Vor ein paar Jahren ist sogar ein-
mal eine Frau darin ertrunken." — „Ach, laßt mich nur
mit der Frau aus! Die hat Euch blos schmeicheln wollen!"
Der schlaue Johann.
Lieutenant: „Ja was ist denn das? Hühnerragout,
Indian, Forellen, italienischer Salat? Du solltest mir ja nur
mein gewöhnliches Essen aus dem „Storchen" bringen?!" —
Bursche (Pfiffig): „Ich Hab' halt der gnädigen Frau g'sagt:
weil Sie net zum Essen kommen können, so möcht' sie mir
das Essen da hinein thun."— Lieutenant: „Herrgott, bist
Du ein Capitalesel, in welche Verlegenheit bringst Du mich!
. . Wie mache ich nur die Sache wieder gut? — Da hast Du
zwei Thaler, kaufe da drüben bei dem Conditor eine schöne
Torte, bringe sie der Frau Präsidentin, und sage meine Empfeh-
lung, sie möchte sich dieselbe als Revanche gut schmecken lassen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der schlaue Johann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 1981, S. 010
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg